Zwischen Naomi und Allison entstand eine feste Bindung. Eine Bindung die von Tag zu Tag stärker wurde. Auch wenn die Ketten und die Gitter sie von einander trennten, so konnten sie sich trotzdem sehen und mit einander sprechen. Sie war schon ein Monat hier unten. Einen ganzen Monat ist es her das sie zuletzt die Sonne und den Mond sah. Wie gerne würde sie wieder den kühlen Wind spüren der durch ihr glänzendes Haar wehte. Der Geruch der Nacht, des Tages. Sie vermisste ihr Zimmer, ihre Freunde und ihr kuscheliges Bett. Ein Blick auf den Kalender verriet ihr das es zwei Wochen wieder so weit sein wird. Er wird wieder spielen. Wieder eine neue Runde. Wieder ein neues Spielezug wird kaputt gemacht. Wieder wird eine weitere Zelle leer stehen. Wieder wird eine Stimme weniger mit diskutieren über die Fluchtpläne. Von der Hoffnung verlassen lehnte sie sich zurück. Sie muss etwas gegen ihn tun. Für Rosie konnte sie damals schon nichts mehr tun. Aber für die anderen kann sie etwas tun. Und sie wird etwas machen. Nur was? Selbst sterben wollte sie nicht. Andererseits würde sie für Allison ihr Leben geben. Sie musste Zeit schinden. Sie brauchte mehr Zeit. Mehr Zeit um sich Gedanken über eine Flucht zu machen. Eine Flucht aus diesem Spiel. Das Spiel das sie irre machte. Das niemals enden wird bevor er nicht tot ist. Bevor er nicht unter der Erde liegt. Bevor dies nicht geschieht, wird sich nichts ändern. Nichts.
Es kam Naomi so vor als ob die erste Woche so schnell wie ein Wimpern schlag vorüber zog. Mit schweren Schritten lief er den Gang entlang. Er holte erneut aus dem Raum den Strick. Doch Naomi hatte anderes vor. Sie sah in einer Ecke ihrer Zelle ein Stück Plastik das scharfe Kanten hatte. Schnell Robbte sie hin und nahm es in die Hand. Fragend schaute Allison sie an. Lächelnd blickte sie zu Allison. Dan setzte sie das Plastik Stück an ihrer angeketteten Hand an und schlitzte sie sich auf. Vor Schmerzen verzog sie ihr Gesicht. Als Paul mit dem Strick zurück kam lief das Blut aus ihrer Wunde. Mit einen Finger getunkt in ihr eigenes Blut schrieb sie an die Steinwand: Ich beende das Spiel, nicht du!
Allison zappelte in ihrer Zell. Sie musste mit ansehen wie ihre Freundin kraftlos ihren Körper hängen ließ. Naomi war jedoch eine gute Schauspielerin und hatte sich nicht ihre Pulsadern aufgeschlitzt, sondern weiter unterhalb. Paul ließ den Strick fallen und schloss hektisch ihre Zelle auf. Allison brannten Tränen in den Augen. "Ja bist du denn bescheuert? Du kannst hier doch nicht so eine Schweinerei veranstalten. Und dein schöner Körper!" Er holte ein erste Hilfe Koffer und verband ihre Wunde. "Wenigstens ist es nicht so tief." Er nahm ihren schaffen Kopf zwischen seine Hände und schüttelte seine Kopf. "Das Spiel wird verschoben. Bis Naomi wieder auf den Beinen ist. Übrigens schöne Schrift." Er deutete auf ihre Worte an der Wand und verließ dann mit dem Koffer ihre Zelle.
ALLISON-"Naomi! Naomi geht es dir gut? Bist du wahnsinnig? Warum schlitzt du dich auf?!"
NAOMI-"Ich wollte mehr Zeit gewinnen. Wir brauchen mehr Zeit um unsere Pläne auszuarbeiten." Als wäre nichts gewesen hob sie ihren Kopf und setzte sich aufrecht in einen Schneidersitz. Verwirrt musterte Allison ihre Freundin die noch vor kurzem nur von ihrer Kette getragen wurde.
ALLISON-"Du hast dich geopfert nur für uns?" Sie machte eine Handbewegung die auf alle Anwesenden deutete. Naomi nickte und lehnte sich lächelnd zurück. In der Nacht bekam sie jedoch starke Schmerzen die ihr zeigten das sie noch am Leben war. Stöhnend versuchte sie eine geeignete Position ein zunehmen. Plötzlich öffnete sich die schwere Eisentür und sie hörte seine klackenden Schritte auf dem kalten Boden. Er machte kein Licht an, das Licht das aus dem Flur vor den Zellen quoll reichte ihnen aus.
"Hast du Schmerzen?" Mit einem Schmerz verzogenen Gesicht nickte sie. Leise schloss er ihre Zelle auf und ging auf sie zu. Paul öffnete eine Dose mit Schmerztabletten. Er legte sie ihr in die Hand und stellte ihr ein Glas Wasser daneben. "Sie wird bald wirken." Sanft lächelte er sie an. "Und schlafen wirst du auch bald." Fragend schaute sie ihn an. "Ko-Tropfen." Sagte er als sei es selbstverständlich dieses Zeug in Wasser zu mischen. Er blieb so lange bei ihr bis er merkte das ihre Augen immer keiner wurden. Zufrieden schritt er aus ihrer Zelle. Zufrieden schloss er ihre Zelle ab und beobachtete sie.
NAOMI-"Du bist ein ziemlich zufriedener Mensch, was? Dein dreckiges lächeln wische ich dir noch aus dem Gesicht. Dieses mal bin ich die zufriedene." Provozierend lächelte sie ihn an dann vielen ihre Augen zu. Die Ko-Tropfen breiteten sich in ihrem Körper aus und machten sie schlaf. Sie war in dem Land der Träume angelangt. In dem Land in dem es kein böses gab. Und wenn man schlecht träumt, so kann man jeder Zeit aufwachen und dem ganzen entfliehen. Doch hier unten kann keiner entfliehen. Keiner kann dies. Außer du verlierst bei seinem Spiel und wirst getötet. Dann schläfst du für immer. Für immer und Ewig unter der Erde. Während die ganze Welt erfährt das er wieder einer seiner Spielzeuge tot weggeworfen hat. Die ganze Welt sucht nach ihm und doch findet ihn keiner. Doch sie hat ihn gefunden. Sie hat ihren Mörder getroffen.
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Das Spiel ohne EndeKarotten ziehen!wird überarbeitet!
HorrorWer kennt das Spiel Karotten ziehen? Bestimmt einige. Doch Paul hat seine eigene Regeln. Zieht er eins von den 12 Mädchen aus dem Kreis fängt für ihn der Spaß erst richtig an. Doch sein nächstes Opfer verändert seine Regeln. Wehren ist bei seinem Sp...