Drei - Liam

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Als ich sie so vor mir sitzen hatte, Oberkörper frei und so unschuldig, musste ich mich zusammenreissen. Alles an ihr machte mich an und dabei war es absolut keine Situation in der ich auch nur ansatzweise an schmutzige Sachen denken sollte. 

Ganz vorsichtig strich ich über ihre fast weiße Haut, meine Finger wanderten über ihren Rücken und fuhren über den riesigen blauen Fleck , der sich auf Brustwirbelhöhe auszubreiten begann. Mit meinen Augen wanderte ich über ihren Rücken und versuchte mir dieses Bild einzuprägen, obwohl ich wusste, dass das alles hier keine Wiederholung mitsichbringen durfte. 

Ich atmete tief durch und versuchte mein Bedürfniss , ihre weiche Haut unter meinen Lippen zu spühren, zu verdrängen.

"Mein Vorschlag wäre es, ein kühlendes Gel aufzutragen und dann mit der Krankenschwester bezüglich eines Schmerzmittels zu sprechen?" ich lies meine Aussage wie eine Frage im Raum schweben.
Das ich keine Antwort von ihr bekommen würde, war mir irgendwie klar. Dennoch hatte ich gehofft, ihre Stimme noch einmal zu hören. Seufzend suchte ich in den nahestehenden Schubladen nach einem Gel.

"Wenn wir hier durch sind, bringe ich Sie zurück in den Unterricht." 

Ich drehte mich um und begann etwas von dem Gel auf meine Handinnenflächen zu machen bevor ich es dann ohne Vorwarnung auf ihrem Rücken verteilte. Unter meiner Berührung begann sich eine Gänsehaut auszubreiten und ich musste etwas auf dem Stuhl hin und her rücken, als sich bei dem Anblick in meiner Hose etwas zu regen begann. 

Mit einem Kopfschütteln wandte ich mich ab und suchte nach Tüchern um den Rest Gel von meinen Händen abzuwischen. Es war wirklich nicht der Zeitpunkt um in der Gegenwart einer Schülerin einen Ständer zu bekommen. 

"Sie können sich wieder anziehen" forderte ich sie auf, obwohl mein Kopf am liebsten das Gegenteil gemacht hätte. "Ich werde in der Zeit mit der Krankenschwester sprechen" 

Widerwillig wandte ich also meinen Blick von ihr ab und machte mich auf den Weg in den Nebenraum wo ich direkt von Schwester Fatima begrüßt wurde, die mich mit Sammy auf dem Arm auch in Empfang genommen hatte. 

"Schwester Fatima," begrüßte ich sie. 

"Mr. Payne, Sie können mich auch einfach Fatima nennen! Das habe ich ihnen doch schon mehrfach gesagt!" lachend tadelte Fatima mich. 

Sie war eine der ersten Kollegen gewesen, die ich an der Schule kennenlernen durfte und die mitte fünfzig jährige Frau ist mir seitdem ans Herz gewachsen. Ihre freundliche und empathische Art konnte einen nur erfreuen. 

"Okay, Fatima, ich bräuchte für unser kleines Unfallopfer ein paar Schmerztabletten. Haben Sie davon welche da?" 

Ich war mir nicht ganz sicher, wie an der Schule die Handhabung mit Schmerzmitteln war aber als ich das Grinsen auf ihrem Gesicht sah, wusste ich das es hier wohl eher weniger Probleme diesbezüglich gab. 

"Aber natürlich. Lassen Sie mich nur kurz nachsehen ob sie irgendwelche Allergien hat, ja?" 

Nickend stimmte ich ihr zu als sie sich mit schnellen Bewegungen durch ihr Büro bewegte um an die Akten der Schüler zugelangen. Während ihrer Suche brabbelte sie vor sich hin und ich musste etwas schmunzeln. 

Sie war nun wirklich eine sehr einzigartige Persönlichkeit. 

"Ah wunderbar, ich gebe Ihnen etwas Metamizol für die junge Dame mit." 

Metami-was? Aber ich fragte nicht weiter nach und nahm den kleinen Becher mit den Tabletten, welchen sie mir entgegenhielt, an. Ich war mir sicher, dass Fatima über mehr Wissen verfügt als so manch ein Arzt. 

Ich bedankte mich noch schnell bei ihr und machte mich dann auf den Weg zurück zu Sam.
Als ich das Zimmer betrat, war Sam bereits vollständig angezogen und es machte sich leichte Enttäuschung in mir breit.  Gerne hätte ich sie - nein, ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. 

Mit schnellen Schritten überwand ich die Distanz zu ihr und drückte ihr den kleinen Becher in die Hand. 

"Das ist ein Schmerzmittel. Sie sollten das lieber einnehmen, damit sie den heutigen Schultag überstehen. Sollten Sie die Tage weiterhin beschwerden haben, melden Sie sich bitte bei Schwester Fatima." 

Während ich mit ihr sprach, sah sie mir direkt in die Augen und ich betete in meinem Kopf zu sämtlichen Göttern um genug Willenstärke mich von dieser jungen Frau fernhalten zu können. 


Teacher » l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt