Von Freiburg nach Durm

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Nele P.O.V

"Ähm..., was?", schießt es wie aus der Pistole geschossen geschockt aus mir heraus.

Dieser Mann, Profifußballer bei Borussia Dortmund, soll mein Bruder sein?

Das stimmt doch nicht, oder?

Aber wenn es stimmt, wieso habe ich ihn noch nie gesehen, geschweige denn von ihm gehört?

Also klar, außer aus Nachrichten & Spielen?

Aber es könnte das Geheimnis sein, was ich immer befürchte, wenn meine Eltern in der Nähe sind.

Dieses ewige, vorsichtige über Kinder & Geschwister Gerede hatte mich schon lange stutzig gemacht.

"Als ich drei Jahre alt war, war unsere Mutter mit dir schwanger. Als sie damals mit mir schwanger war, hatte sie gehofft, ein Mädchen zu bekommen. Doch als klar war, dass ich ein Junge werden würde, beschlossen unsere Eltern, mindestens noch ein Kind zu bekommen, damit sie endlich ein Mädchen hatten. Dann hatte es endlich geklappt. Sie war mit einem Mädchen, dir, schwanger. Ich war abgeschrieben. Als du dann geboren wurdest, wurde ich abgeschoben. Ins Heim. Bis zu meinem 12 Lebensjahr lebte ich im Heim, bis ich dann zu Pflegeeltern kam. Nach 4 ½ Jahren, also als ich circa 16 war, nahm ich den Nachnamen meiner Pflegeeltern an. Seitdem ist der Name 'Durm' mein Nachname und nicht mehr 'Freiburg'...", murmelt Erik ich Blicke ihn mit geöffnetem Mund an.

Ich starre & starre, bis Erik grinsend sagt: "Mund zu Kleine, sonst kommen die Vögel."

Verwirrt runzle ich Stirn, bis es mir auffällt und ich meinen Mund beschämt schließe.

Neben mir höre ich Erik leise lachen.

"Und wieso sollte ich dir das glauben?", fahre ich dann ernst fort & kneife meine Augen zusammen.

Erik schien mit dieser Frage gerechnet zu haben und seufzt einmal auf.

Dann kramt er in seiner Tasche.

Wo kam die denn plötzlich her?

"Hier.", flüstert er kaum hörbar, während er mir einen Zettel reicht.

Aufmerksam studiere ich diesen, bis mir auffällt, das es eine Kopie unserer Geburtsurkunde ist.

"Erik Oliver Freiburg & Nele Rachielle Freiburg... Geboren am... Und am...in Coburg... ", stoße ich Brückenhaft hervor und mir schießen die Tränen in die Augen.

Dann schaue ich auf und sehe, dass Erik ebenfalls kurz vorm weinen steht.

Kurzerhand erhebe ich mich, gehe um den
Tisch herum und ohne zu überlegen, schließe ich meinen Bruder in den Arm.

Es klingt so komisch zu sagen, 'mein Bruder' zu sagen.

Ich meine, bis vor 5 Minuten wusste ich ja noch nicht, dass mein Bruder existiert!

Only You, Baby [Marco Reus]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt