Jannis

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Nele P.O.V

Vor meiner Haustür angekommen wühle ich in meiner Handtasche nach meinem Türschlüssel. Doch auch nachdem ich die halbe Tasche durchgekämmt habe, lässt sich kein Schlüssel finden. "Fuck!", fluche ich und lasse mich genervt gegen die Hauswand fallen. Wie komme ich jetzt ins Haus?? Na mit Lena lässt sich wohl kaum rechnen, die schläft schon! Danke innere Stimme! Da wäre ich jetzt ohne dich gar nicht drauf gekommen! Oh gott, jetzt rede ich schon mit mir selbst. Du bist halt verrückt, Kind. Schnauze! Ich lasse meinen Kopf gegen die Wand schlagen und schließe die Augen.
"Hey, Babe. Was machst du denn noch hier draußen?" Mir gefriert das Blut in den Adern. Woher weiß er, wo ich wohne? Was macht er hier? Langsam öffne ich meine Augen und schaue in die Augen von ihm. Augenblicklich beginnt mein Körper zu zittern. "Jannis...",hauche ich. Jannis Gesicht verzieht sich zu einem perversen Grinsen. Oh wie ich dieses Grinsen hasse, wie ich es ihm am liebsten aus der Fresse schlagen würde... Arggh! So tolle Sachen könnte man mit dieser hässlichen Fresse machen!Jetzt kommt mir schon wieder die Frage, wie ich diesen Typ jemals lieben konnte...?
"Was willst du?", presse ich hervor, während ich vergeblich versuche, meine Angst vor ihm zu verbergen. Schämisch grinsend tritt Jannis näher. Meine Finger graben sich tief in meine Handflächen und ich spüre dabei, wie sie schwitzig werden. Meine Angst steht mir bestimmt ins Gesicht geschrieben und trotzdem will ich stark sein! Ich muss stark sein! Ich kann nicht vor Jannis in die Knie gehen und meine Angst zugeben. Das würde dem Arschloch noch so passen!
"Ich frage dich nochmal, was willst du?", frage ich gespielt selbstbewusst, während ich meinen Kopf drehe, um ihm nicht in die Augen schauen zu müssen.
"Hm... Was möchte ich wohl...? Vielleicht das wunderschöne, hinterhältige Wesen, was vor steht?" Langsam legt er seinen Finger auf mein Kinn und zieht eine Linie runter zu meinem Schlüsselbein. Angeekelt verziehe ich das Gesicht, rühre mich aber nicht. Ich hasse es, wenn er mich anfasst! Doch ich habe von früher gelernt, es ist besser mal seine Klappe zu halten, als etwas falsches zu sagen. "Och Babe... Tu doch nicht so...", zischt Jannis und legt seinen Zeigefinger + Daumen unter mein Kinn, sodass ich in seine dunkel blauen Augen schauen muss. In die ich mich damals so sehr verliebt habe, denen ich vertraut habe. Und von denen ich maßlos verarscht worden bin!
"Ich tue nicht so! Du weißt das ich dich has..." Klatsch! Schon landet seine Rechte Hand an meiner Wange. Ich widerstehe dem Drang, die meine drauf zu legen. Das würde Jannis nur in seinem Selbstbewusstsein verstärken. Doch das mir Tränen in die Augen treten, kann ich nicht verhindern. Und da ist es wieder! Dieses dämliche Grinsen von Jannis. Wie ich auf der Stelle kotzen könnte!
Sagte ich das schon? Ja! Meine Fresse! Halt dich wenigstens in ernsten Situation dein Maul!
"Och Babe..." "Nenn mich nicht so!", zische ich und sehe schon wieder dieses Flackern in Jannis blauen Augen. Das heißt, dass ich es bloß durch ein paar Sätze es geschafft habe, ihn voll zu provozieren. "Mach mich nicht wütend, Süße." Seine Stimme betont deutlich 'Süße'. Ich verdrehe die Augen.
Plötzlich presst Jannis mich kraftvoll gegen die Wand. Gerade als ich versuche, ihn in seine Eier zu treten, klemmt er meine Beine zwischen seine. Fuck. "Na, na, na, Fräulein",knurrt Jannis bedrohlich und ich zucke zusammen."Ich würde dir wie gesagt raten, mich nicht noch weiter zu provozieren, Süße. Ich habe dich gerade mehr als in der Hand..." Er schaut nach unten, wo meine Beine zwischen seinen hängen. "... Und sogar in den Füßen." Er lacht leise und schaut wieder auf. Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten und schaue Jannis mit zusammen gekniffenen Augen an. Doch jetzt halte ich endgültig meine Klappe. Meine Wange brennt immernoch. "Jannis... Bitte..." Mein Ex hebt den Kopf erneut und drückt sich eng an mich. "Ja??", fragt er verführerisch. "Lass mich. Bitte." Bevor Jannis jedoch antworten kann, wird er brutal von mir weg gezogen und er bekommt voll eine Faust uns Gesicht. Ich höre irgendwas knacken. Vermutlich seine Nase. Angewidert rümpfe ich meine Nase und schaue, wer da gerade gekommen ist. Und als ich ihn erkenne, wird es der nächste Schock des Abends.

Only You, Baby [Marco Reus]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt