Kapitel 6

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Währenddessen Katelyn für einen Tag entlassen wurde, ist Danielle allein in dem Zimmer. Bevor Jorge, Katelyn umgebracht hat, war sie fast jeden Tag alleine. Früher fühlte sie sich nicht allein, doch jetzt, wo sie ihre alte Freundin wieder hat, fühlt sie sich allein. In diesem Moment wünscht sich Danielle, dass Jorge da wäre. Sowas hat sich Danielle noch nie gewünscht und sie hätte auch nie gedacht das sie sich das je wünschen würde. Immerhin hasst Danielle ihn. Sie hasst Jorge eigentlich nur aus einem Grund. Er ist nie da, er redet nie über irgendwas und wenn er mal was sagt beleidigt er sie nur. Dazu kommandiert er sie nur rum. Währenddessen Danielle über all die Dinge nachdenkt, kommt Jorge plötzlich ins Zimmer.
"Ey Danielle du hast einen Auftrag."
"Was für ein Auftrag?"
"Ist egal einfach mitkommen."
Ohne irgendein Widerwort folgt sie ihm. Aus dem Zimmer, durch den Flur, aber nicht zum Ausgang, sondern in einen großen Aufenthaltsraum. In diesem großen Raum sitzt ein Mann.
"Jorge du kannst gehen."
"Natürlich."
Mit einer Verbeugung verlässt Jorge den Raum. Danielle ist verwirrt, geht aber nicht weiter auf seine Geste ein. Als Jorge gegangen ist scannt der Mann mit seinen Blicken sie, von oben bis unten. Nach ein paar Sekunden wird ihr diese Situation sehr unangenehm. Endlich fängt der Mann an zu reden.
"Hallo Danielle ich bin Samuel Sinclair der Besitzer dieser Organisation und Jorge's Adoptiv Vater."
"Warum sollte ich zu ihnen kommen? Normalerweise sagt Jorge uns doch immer unsere Aufträge."
"Ja normalerweise du bist aber etwas besonderes Danielle. Du bekommst den wichtigsten Auftrag den je einer bekommen hat."
"Warum sagt Jorge mir den Auftrag nicht?"
"Weil es um Jorge geht."
"Was soll ich denn machen?"
"Dein Auftrag ist Jorge zu töten."
Danielle stockt der Atem. Auch wenn sie Jorge nicht besonders mag, hat sie trotzdem einen großen Teil ihres Lebens mit ihm verbracht. Zugleich versteht sie auch nicht wie dieser mysteriöse Mann, Namens Samuel Sinclair, den Tod von Jorge möchte. Dazu versteht sie auch nicht wie sie Jorge töten soll immerhin gehört er zu denen die nicht sterben können. Also wie soll sie ihn richtig umbringen. Vielleicht meint er auch einfach nur umbringen, das er für ein paar Minuten ausgeschaltet ist, aber warum musste Jorge dann gehen.
"Ich weiß das du verwirrt bist meine Liebe Danielle."
"Ja das stimmt, denn ich weiß nicht..."
Mitten im Satz stoppt er, sie, mit einem Handzeichen. Danielle versteht langsam immer weniger. Warum darf sie keine Fragen stellen? Oder weiß er ihre Fragen schon? Und wenn ja woher? Oder was ist er, dass er ihre Frage schon weiß? Wieso muss ausgerechnet sie Jorge umbringen? Durfte Katelyn deshalb raus? Es wurden immer und immer mehr Fragen die in ihrem Kopf herum schwirren und sie weiß auch, das einige von ihnen ziemlich Sinnlos sind. Dieser Mann wird wohl win normaler Mensch sein oder vielleicht doch nicht?

Samuel Sinclair reist sie aus ihren Gedanken mit der Frage:"Wirst du es tun oder nicht? Entscheide dich jetzt."
Wenn sie ihn umbringen wird, wird sie ein schlechtes Gewissen haben. Doch ein Teil ihrer Angst würde auch verschwinden. Danielle hat seitdem sie vor 7 Jahren entführt wurde große Angst. Früher nur von den Leuten die sie gefangen halten später auch vor Jorge. Als Danielle nach ihrem Verschwinden in sein Zimmer kam, war er ein lieber, fröhlicher Junge. Er war genau wie sie entführt worden, aber direkt nach der Geburt. Also ist er 10 Jahre länger hier eingesperrt wie sie. Danielle findet diese Vorstellung immer noch traurig, dass jemand bis zu seinem vierzehnten Geburtstag noch nie Tageslicht gesehen hat. Doch als er endlich an seinem vierzehnten Geburtstag Tageslicht gesehen hat veränderte er sich. Er erzählte ihr kaum noch was, bis er ein Jahr später überhaupt nicht mehr mit ihr redete und jeden Tag von früh morgens bis zum späten Nachmittag verschwunden ist. Nun weiß Danielle, dass er Katelyn beobachtet hat und ihr wurde einiges klar. Sie soll nicht allein vor den Leuten der Organisation angst haben, sondern auch vor Jorge.

"Ich werde es machen. Aber wie?"
"Es gibt nur eine Waffe, die jemanden wie uns töten kann."
Samuel Sinclair überreicht ihr ein silbernes Etui. Danielle weiß am Anfang nicht, was sie damit anfangen soll, doch Mr. Sinclair fordert sie auf es zu öffnen. Als sie das Etui öffnet sieht sie ein silbernes, glänzendes Messer, dieses Messer sieht aus wie neu, doch eine Sache zeigt das dieses Messer nicht neu ist. An der Messerspitze klebt Blut, aber kein normales Blut, sondern schwarzes Blut und das Blut ist auch nicht verkrustet, sondern frisch, so als hätte man das Messer gerade erst aus einem Körper herausgezogen. Doch Mr. Sinclair versichert ihr, dass dieses Messer schon seit Jahren unbenutzt ist. Natürlich versteht Danielle nicht, wie an dem Messer noch Blut kleben kann, wenn es doch schon so lange nicht benutzt wurde. Doch sie stellt keine Fragen darüber. Nachdem Samuel Sinclair sie aufgefordert hat zu gehen, überlegt sie noch sehr lange was sie da eben gesagt hat und zu was sie sich bereit erklärt hat. Langsam bekommt sie Schuldgefühle, doch da kommt auch schon Jorge, um sie abzuholen. Jetzt gibt es keinen Rückzieher mehr, sie steckt das Messer in ihren schwarzen Hoodie und folgt Jorge nach draußen.

Jorge bringt Danielle nicht weit weg. Als sie anhalten und Jorge nicht versteht, was für ein wichtiger Auftrag hier sein soll, fängt Danielle an zu weinen. Danielle sieht an Jorge's Blick, dass er absolut keine Ahnung hat, was ihm an diesem Tag noch passieren wird. Tatsächlich nimmt Jorge sie in den Arm und tröstet sie. Noch nie hat Danielle ihn so fürsorglich erlebt. In seinen Armen fühlt sie sich so geborgen, so sicher, so als ob die Zeit stehen bleibt. Nach einer Weile löst sich Danielle aus seinen Armen und steht auf. Jorge macht es wie sie und steht auch auf. Danielle weiß sie muss es tun, aber kann sie es auch tun?
Sie hat einen Entschluss gefasst, nur sie weiß nicht, ob es der richtige Entschluss gewesen ist. In ihren Augen sammeln sich erneut Tränen. Ihre Augen finden irgendwann die tief schwarzen Augen von Jorge. Nach kurzem überlegen, zieht sie ihn zu sich runter und küsst ihn. Als sie den Kuss beendet schaut sie ihm nochmals tief in seine wunderschönen, geheimnisvollen Augen. Daraufhin umarmt sie ihn ganz fest und flüstert ihm ins Ohr:" Es tut mir Leid." Während sie das sagt hat sie das Messer aus ihrem Hoodie geholt.

You think I'm deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt