Kapitel 8

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Christine ist versunken in ihren Gedanken, an Luke und diese neue Samanta. Samanta ist erst seit dem Schulanfang, also seit vier Tagen, auf der Schule und sie macht sich diese vier Tage die ganze Zeit an Luke ran.
Das ist ja noch nicht mal das Schlimmste, aber Luke reagiert natürlich auf ihre billigen Anmachen. Sie kann es einfach nicht verstehen, was Luke an so einer wie Samanta gut finden kann. Auch wenn Luke mit Sara zusammen war, hat diese Samata noch viel weniger Niveau als Sara. Christine hätte nie gedacht, dass sie mal sowas denken würde. Dann hört sie aufeinmal ihren Namen ganz laut. Ihr Name wurde von jemandem geschrien und zwar so laut, dass sie aus ihren Gedanken aufwacht. Es ist ihre Mathelehrein die ihren Namen so laut geschrien hat und warum, weil Christine das komplette letzte Jahr entweder nicht aufgepasst oder geschwenzt hat. Genau das tut sie wieder, weshalb ihre Mathelehrerin sie garnicht wiedererkennt. Tatsächlich hat sich Christine seit Katelyn's tot sehr verändert. Sie trägt nur noch kurze Röcke oder nur noch kurze Shorts, selbst im Winter, sie hat angefangen zu rauchen, alkohol zu trinken und manchmal nimmt sie auch drogen, aber das ist ihrer Meinung nach der einzige Weg wieder glücklich zu sein. Doch weil Christine damit angefangen hat, hat sie aus Versehen auch Luke in die Sache hineingezogen, weshalb er von seinen Eltern verboten bekommen hat Christine zu sehen, aber er hält sich natürlich nicht an das verbot. Trotzdem hat er mit den Drogen und dem Rauchen aufgehört, was Christine eigentlich ziemlich glücklich macht, weil sie nicht möchte, dass irgendjemand wegen ihr zu Schaden kommt. Christine weiß, genau wie ihre Lehrer und auch wie jeder andere der sie kennt, dass das Drogen nehmen, das Rauchen und auch das Alkohol trinken ein Hilferuf an ihre Mutter ist. Doch ihrer Mutter ist es ziemlich egal, was mit Christine passiert. Ihre Mutter hat nämlich einen neuen Lover und dieser Typ hasst Kinder über alles. Jedes Mal wenn Christine im Haus ist, wenn er kommt, soll sie sofort zu ihren Freunden gehen, aber was für Freunde. Der Einzige der ihr bleibt ist Luke und ein paar aus der Raucherecke in der Schule, mit denen sie aber nicht viel zu tun hat und zu Luke darf sie nicht, weil seine Eltern sie nicht mögen. Deshalb verschwindet sie immer mir ein, zwei Rasierklingen in den Wald und ritzt sich. Luke weiß nichts davon, dass Christine sich ritzt und er soll auch nichts davon erfahren.

Ihre Mutter ist nicht mehr in der Schule, das heißt, dass dieser grässliche Typ wieder bei ihrer Mutter zu Hause ist, weshalb sie sich zu Fuß in Richtung Wald begibt. Doch sie geht nicht ohne sich vorher noch ein paar Zigaretten geholt zu haben. Als sie nach fast einer Stunde laufen, endlich in dem Wald in der Nähe ihres Hauses ankommt, sucht sie ihren Lieblingsbaum und setzt sich auf einen dicken Ast. Dort sucht sie in ihrem Rucksack, ob sie noch Rasierklingen hat und wird auch fündig. Sie krempelt sich die Ärmel hoch und setzt die Klinge an, doch dann hört sie eine bekannte Stimme schreien:"Was zur Hölle machst du da?", es ist die Stimme von Luke. Christine kann es nicht glauben, dass Luke ihr den weiten Weg bis zu ihr nach Hause gefolgt ist. In ihrem Gesicht sieht man jetzt Hoffnung, dass sie vielleicht doch wieder glücklich werden kann. Doch in seinem sieht man nur noch Verzweiflung, weil er nicht verstehen kann wie der Verlust eines einzigen Menschen so viele Narben hinterlassen kann. Auch wenn sie eigentlich zwei Menschen verloren hat nicht nur Katelyn, sondern auch ihre Mutter. Luke guckt Christine weiterhin mit seinem entsetzten Blick an, woraufhin Christine es nicht mehr aushält und anfängt zu weinen. Diese Tränen hat sie das ganze letzte Jahr in sich gesammelt. Natürlich hat sie abends unter ihrer Bettdecke auch viele geweint, aber es hat nie so gut getan wie jetzt. Luke hat gewusst das es seiner Freundin schlecht geht und wenn er gewusst hätte wie schlecht es ihr wirklich geht wäre er häufiger für sie da gewesen. Langsam merkt Christine dass Luke ein schlechtes Gewissen bekommt.
"Luke du hast nichts falsch gemacht."
"Doch einfach alles, sonst würde es dir besser gehen."
"Das es mir schlecht geht ist doch nicht deine Schuld."
"Eben schon. Ich bin fast nie für dich da, weil meine Eltern nicht erfahren dürfen das ich noch was mit dir zu tun habe. Das ist so selbstsüchtig von mir."
"Nein, wenn ich einen Menschen kenne, der niemals selbstsüchtig sein kann dann bist du das."
Ein kleines Lächeln huscht über Luke's Gesicht, woraufhin sich Christine's Mundwinkel auch ein bisschen nach oben ziehen, doch die Tränen kullern weiterhin aus ihren Augen. Luke kann sich das nicht weiter ansehen und nimmt sie fest in den Arm.

Als sich die zwei aus der Umarmung lösen schauen sie sich tief in die Augen und beide haben die selbe Idee. Sie werden abhauen. So weit wie möglich weg von hier, weg von ihren Eltern, weg von der Traurigkeit, weg von allem, was sie an das Leben erinnert was sie hier haben. In ein paar Wochen wird Luke so oder so 18, weshalb seine Eltern, wohl keinen Suchtrupp losschicken werden. Christine's Mutter ist es wahrscheinlich egal wo ihre Tochter ist. Ihr ist es wahrscheinlich auch egal wenn sie sterben wird, weshalb sie sofort aufbrechen in ein neues Leben.

You think I'm deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt