11 - Akademisches Feuer

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Still, I don't feel in control sometimes

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Still, I don't feel in control sometimes.


Im inneren der Akademie fühlte ich mich wie in einer Zeitkapsel.

Der dunkle Holzboden knarzte unter jedem meiner Schritte und die Mahagoni Verzierungen in den Holzbeschlägen der Wände verliehen dem ganzen Empfangssaal etwas, was ich nicht in Worte fassen konnte.

Es schien, als würde ich die Zeit von damals noch einmal erleben indem ich den unzähligen Portraits an der Wand meine Aufmerksamkeit schenkte und versuchte mir jeden Namen einzuprägen.

Über die Jahre kannte ich gerade einmal vier der fünfzehn Persönlichkeiten die die Portraits abbildeten und noch immer fand ich keinen Grund, warum Madame Dane sich Bilder an die Wand hängte, von Menschen die im 16. Jahrhundert gelebt hatten.

Es waren nicht einmal tragende Persönlichkeiten – nein, stinknormale Leute wie ich nach einer Weile feststellen musste und sie sahen auch nicht besonders wohlhabend aus, wie sie da neben einem Heuballen posierten.

Ich wandte den Blick von den Bildern ab, die sich bis hoch an die Decke erstreckten, und lief auf die Empfangsdame zu, die ihren Arbeitsplatz gerade mit Madame Dane teilte, welche mürrisch ein paar Akten aus einem dunklen Holzschrank herausholte.

„Guten Morgen, Sophie", sagte ich und Sophie – besagte Empfangsdame – hob lächelnd den Kopf. Sie war in ihren Vierzigern und trug ihre blonden Haare immer zu ausgefallenen Frisuren, so auch heute.

Sie hatte sich die Haare hinten zwar zusammengesteckt, aber es nicht dabei belassen. Stattdessen hatte sie ein paar Accessoires hinzugefügt, wie die Blumenranken und eines dieser komischen Netze, die die Damen in den 50ern immer getragen hatten.

Ihres war so grün wie ihre Augen und reichte ihr schräg bis unter das rechte Auge, das mit einem dramatischen Eyeliner umrandet war und ihr heute den kompletten 50's Look verpasste.

Das schwarz-goldene Kleid mit den wirren Kreismustern war dann noch der Abendstern auf einem vollgepackten Weihnachtsbaum und ich hatte die starke Vermutung, dass, wenn das Licht erlosch, Sophie im dunklen Leuchtete.

Oder nur ihr grell orangener Lippenstift würde es tun.

„Dein Stundenplan für heute habe ich dir schon ausgedruckt." Sophie rollte auf ihrem Bürostuhl hinüber zu dem Drucker, der mindestens hundert Jahre alt war und griff nach dem obersten Blatt. Mit großem Schwung rollte sie wieder zu ihrem vorherigen Platz und reichte mir das Papier herauf.

Unterdessen hatte ich mich am Tresen angelehnt und begutachtete meinen Stundenplan argwöhnisch.

Der Anfängerkurs hatte wie jeden Tag die ersten beiden Stunden Theorie der Magie, was übersetzt so viel bedeutete wie, Schnarchen für Fortgeschrittene.

Da ich den Stoff der Theoriereihen auswendig aufsagen konnte, war dieses Fach zwar eines der langweiligsten, allerdings auch mein bestes Fach auf der Akademie.

Salem's Wickedest WitchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt