Kapitel 2

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Als ich im Klassenraum ankam, sah ich direkt zu all den heißen Buben in meiner Klasse. Es wurde so langsam wieder Zeit, einen von ihnen mit meinem sprühendem Charme um den Finger zu wickeln. Also ging ich mit wackelndem Arsch auf einen von ihnen zu. Kyle hieß er. "Na Süßer, Heute um 20 uhr bei mir?", fragte ich ihn so verführerisch wie es ging, räkelte mich auf dem Tisch und klimperte mit den Wimpern. Mann, ich hatte es echt drauf. Mir entgingen nicht die Blicke meiner Mitschüler, die mich angewiedert ansahen. Warum auch immer, bestimmt weil ich, die Beliebteste an dieser Schule bin und Kyle und nicht die anderen fragte. Kyle sah über mich hinweg zu irgendeinem Punkt, den ich nicht sehen konnte. Doch plötzlich sprach er: "Clare, heute um 20 Uhr bei mir?" Ich sah ihn verwirrt an. Wie jetzt? Ich schaute hinter mich und dort stand tatsächlich Clare. Eine blauäugige Blondine, die ich noch nie leiden konnte, da sie mir zu oberflächlich war und nicht Klasse hatte, wie ich. Diesmal schaute Kyle jedoch mich an, als er sprach. "Sorry, aber irgendwo habe ich noch Niveau! Verpiss dich einfach und lass mich in Ruhe!" All meine Mitschüler lachten los. Arschloch, dachte ich. Er war bestimmt nur zu feige um sich mit mir zu treffen. Und die anderen lachten ihn aus, weil er so dumm war und mein Angebot nicht angenommen hat. Ja, so musste es sein. Ich setzte mich auf meinen Platz, als auch schon unser Lehrer hereinkam. Der Unterricht verlief so, wie immer... Ich war eine der besten Schülerinnen an der Schule! Ich meldete mich bei jeder Frage und sie wurde eigentlich immer richtig von mir beantwortet... Nur leider kapierten das die Lehrer nie, dass ich immer Recht hatte und einfach übertalentiert begabt war. So auch heute... "Mary, die Wurzel aus neun?", unterbrach mein Lehrer meine Gedanken. Ohne nachzudenken wusste ich die Antwort. "Neun", verkündete ich stolz. Kopfschüttelnd ging mein Lehrer weiter.

Wahrscheinlich verblüfft von meiner Klugheit.

**real view**

Nach dem Unterricht ging ich betrübt nachhause. Ich war einfach zu schlecht in der Schule, um überhaupt irgendetwas zu erreichen. Zuhause werde ich eh nur eine abwesende Mutter und eine vollgemüllte Wohnung vorfinden. Also konnte ich auch genauso gut noch eine Runde im Park drehen und über mein beschissenes Leben nachdenken.

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