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*Tag des Umzugs*

Zwei Tage waren vergangen. Die letzten Tage in Augsburg... Gestern waren wir am See und haben dort noch mit ein paar anderen Freunden den ganzen Nachmittag und Abend verbracht. Das Wetter war super und es war ziemlich witzig. Und vorgestern hatten Sammy und ich 'versucht' einen Kuchen zu backen, wobei wir fast die Küche abgefackelt haben.
Danach waren wir in unserem Wald, in der Hütte, in der wir unsere halbe Kindheit verbracht hatten. Ich vermisse die alten Zeiten... Im Gesamten war diese Woche wohl die beste meines Lebens, Samira hatte natürlich jeden Tag bei mir übernachtet, was bedeutete, dass wir ziemlich wenig Schlaf hatten. Folglich konnte ich heute auch kaum die Augen offen halten, so übermüdet wie ich war.
-
Wir standen vor dem großen Umzugswagen. Meine Eltern, Sammy und ihre Eltern und ich. Von meinen anderen Freunden hatte ich mich bereits gestern verabschiedet. "Katha komm, wir müssen", sagte mein Vater zu mir. "Okay...", antwortete ich traurig. Ich wandte mich an Sammy. "Ich werde dich so vermissen...was soll ich nur ohne dich machen. Wir skypen jeden Tag, okay? Und wir erzählen uns alles. So wie immer. Jedes unötige Detail", sagte ich mit Tränen in den Augen.
"Darauf kannst du Gift nehmen", meinte Sammy und zwang sich zu einem Lächeln, "und denk daran, was du mir versprochen hast." Auch sie hatte wässrige Augen.
Ich nickte. Ich hatte versprochen, jede Ferien was mit ihr zu machen. Ich zog sie in eine Umarmung und wir verharrten so eine Zeit. "Jetzt aber Katha... Komm, wir sind spät dran", rief mir meine Mutter zu. Ich löste mich von Sammy und stieg in den Wagen. Mein Dad startete den Motor und wir fuhren los. "Hab dich lieb", rief ich Sammy noch zu, bevor wir um eine Ecke bogen.
Mein neues Leben würde jetzt beginnen.

~

Nach 3 1/2 Stunden Fahrt, die ich nur mit Musik hören und schlafen verbrachte, waren wir dann endlich da. Ich stieg aus dem Wagen aus und lief auf unserer Haus zu. Ich kannte es schon, da ich geholfen hatte, die Umzugskartons hier nach Riedstadt zu bringen. Umso geiler war es, dass ich das ganze Obergeschoss für mich hatte. Ein Schlafzimmer, ein Bad, sogar ein kleines Wohnzimmer und noch einen mini Raum, der noch komplett leer war. Was dort entstehen würde, wusste ich bis jetzt noch nicht so genau.
Wir hatten unser Haus bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig eingerichtet. Ich konnte mein Zimmer fast komplett allein gestalten, bei den anderen Räumen hatten hauptsächlich meine Eltern über das Design entschieden.
Ich nahm den Schlüssel von meinem Vater und sperrte das Haus auf. Die Schlüssel legte ich auf die Kommode im Gang und stürmte die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schaute auf die Uhr. 16.00 Uhr. Das heißt, es wäre noch genug Zeit, um die Gegend ein wenig zu erkunden. Davor wollte ich mir aber noch etwas anderes anziehen.
Nachdem ich das getan hatte, ging suchte ich meine Eltern, die sich in der Küche befanden.
"Hey, kann ich vielleicht noch ein wenig raus gehen? Ich will mich ein bisschen umsehen, was es hier so gibt."
"Klar Schätzchen, schau aber bitte, dass du vor 21 Uhr wieder daheim bist. Dein Longboard liegt übrigens schon im Gang", sagte meine Mutter mit einem Lächeln.
"Danke Mum, bist die Beste", bedankte ich mich überschwänglich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann schnappte ich mir mein Board und ging nach draußen. Ich ging auf die Straße und fuhr blind drauf los. Hier kannte ich mich null aus, ich hatte keine Ahnung, wo ich hinfuhr, aber ich hoffte, dass ich später wieder zurück nach Hause finden würde.

Nur eine von vielen. - [Lochi Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt