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Langsam drehte ich meinen Kopf, sodass ich ihm direkt in die Augen blickte. Ich konnte mich nicht mehr abwenden, meine Gedanken waren total vernebelt und die Worte, die ich vorbereitet hatte waren auch verschwunden.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, jedoch brachte ich kein Wort heraus. Ich schluckte einmal und wollte gerade etwas sagen, als mich irgendwas aufhielt. So direkt kannten wir uns gerade mal eine Woche. Und dann wollte ich so ankommen? Das war irgendwie falsch, einfach zu früh. "Danke, dass du für mich da bist", sagte ich stattdessen. Wir umarmten uns wieder - gut, es sah vielleicht ein wenig verkrüppelt aus - und ich sog unauffälig Romans Duft ein. "Hab dich lieb, Kleine", nuschelte er in meine Haare. "Ich dich auch Großer", antwortete ich und musste schmunzeln. Irgendwann lösten wir uns wieder und beschlossen, langsam heim zu gehen.
Wieder schwiegen wir, als wir den Weg nach Hause einschlugen. An meiner Haustür angekommen umarmten wir uns ein wenig zu lange, aber mich störte es nicht, bevor ich mit einem "Wir sehen uns morgen, gute Nacht" im Haus verschwand. Ich gab meinen Eltern Bescheid, dass ich wieder da war, bevor ich die Treppen nach oben in mein Zimmer hochging. Dort schloss ich die Tür, lehnte mich an diese und rutschte hinunter auf den Boden. Während ich den Tag Revue passieren ließ, schlich sich ein fettes Grinsen auf mein Gesicht.
Ich genoss die Zeit mit Roman sehr, leider ging sie auch immer viel zu schnell vorbei. Auch im Nachhinein war ich froh darüber, dass ich ihm nichts von meinen Gefühlen erzählt hatte. Ich würde noch eine Zeit lang damit warten, wer weiß, was noch so alles passierte.
Ich erhob mich von den kalten Fließen und hüpfte auf mein Bett. Dort nahm ich mir mein Handy und schrieb eine Weile mit Samira, Kay und Daniela. Leider hatte ich keine Nachricht mehr von Roman bekommen, aber er war wahrscheinlich noch gar nicht ganz zu Hause.

~

Als ich es nach einigen Stunden endlich schaffte, mich von meinem Handy zu lösen, ging ich runter in die Küche, um mir etwas zum Abendessen zu machen. Es war schon 22.00 Uhr und daher wurde es auch langsam mal Zeit. Ich schmierte mir zwei Brote und nahm diese dann mit in mein Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf die Couch und stellte meinen Laptop und mein Abendessen auf den Tisch vor mir.
Ich öffnete zunächst WhatsApp Web, da ich mein Handy in meinem Zimmer vergessen hatte und zu faul war, es von dort zu holen. Dann suchte ich mir die nächste Folge von Orphan Black heraus und begann diese zu schauen.
Irgendwann schien ich eingeschlafen zu sein, als ich durch ein Rütteln an meiner Schulter und eine sanften Stimme geweckt wurde. "Mhh...", machte ich und gähnte. "Geh jetzt bitte ins Bett, morgen ist Montag und du solltest fit sein für die Schule", erklärte mir meine Mum.
Ich stimmte zu und ging rüber in mein Zimmer.
Dort ging ich nurnoch kurz auf WhatsApp, um zu schauen, ob Roman mir geschrieben hatte, was er leider immernoch nicht getan hatte. Also schrieb ich ihm einfach noch kurz: 'Danke für das schöne Wochenende, bis morgen in der Schule🙇😘', bevor ich mein Handy weglegte und meine Decke bis über meinen Kopf zog. Zum Umziehen und Zähne putzen war ich zu erschöpft und so schlief ich einfach mit meinen normalen Klamotten.
Am nächsten Morgen musste ich alleine zur Schule laufen, da ich niemanden meiner Freunde auf dem Weg dorthin antraf. Hartes Leben. Auf dem Hof angekommen, schaute ich mich um, bis ich eine vertraute Menschengruppe erblickte, zu der ich dann hinging.
"Hallöchen ihr Sahneschnittchen", rief ich ihnen zu und grinste übertrieben. Als ich alle mit einer Umarmung begrüßt hatte, tauschte ich mich noch kurz mit Daniela über die neusten News der Mädchenwelt aus, bevor die Klingel zur ersten Unterrichtsstunde läutete. "Wir sollten schnell rein, bevor wir Ärger bekommen", sagte Milan, wir stimmten zu und gingen in das Schulgebäude.

Nur eine von vielen. - [Lochi Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt