18. "Warum müssen bloß wir immer so leiden?"

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Update: 04.09.2016

Der Löffel, den ich gerade in den Mund genommen hatte, landete auf dem Tisch genau wie der Inhalt meines Mundes. "Hab ich schon erwähnt, dass ich euch hasse?", lächelte ich. "Jup, wissen wir." - "Shoppen aber gerne solang keine Männer zugelassen sind und ich nie wieder in diesen fürchterlichen Laden muss, bin ich dabei." Die Jungs hatten sich alle sammt verzogen. Nun begannen wir also uns fertig zu machen damit wir dann los konnten.

Amelie parkte den Wagen. Es war das Auto vom älteren Bruder von James und da sie als Einzige einen Führerschein besaß und ich noch nichtmal fahren konnte, musste sie fahren. Zusammen schafften wir es irgendwie den Kinderwagen aufzubauen und Emma rein zu setzen. Nun taten wir unsere Handtaschen in das Netz und gingen los. Bevor wir gefahren waren hatten wir uns noch die Geldbörsen der Jungs bzw Amelie hatte auch die von Kyle besorgt. Nun klapperten wir also Kleiderladen nach Kleiderladen nach Schuhshop nach Brautmodengeschäft ab usw. Irgendwann konnten wir dann nicht mehr und ließen uns in einem Café nieder. Ich sah auf die Uhr.

Wir haben 5 Stunden durchgeshoppt?

So lang war ich wirklich noch nie unterwegs, weil das mit Emma nie ging, aber heute hatte sie Ruhe gegeben. "Wollt ihr wieder fahren oder noch wohin?" - "Wie wär's zu Werwolf und dann heim?" - "Ich mag in diesen Laden echt nie wieder." - "Du weißt nicht mal, was das genau ist." Wir gingen also in besagten Laden. Die Verkäuferin kam sofort. "Amelie. Wie geht's dir und James?" - "Ganz gut. Wir heiraten bald und ich bräuchte da noch was, wenn du verstehst." Die Verkäuferin lächelte wissend. "Und Kim wie geht's bei euch? Kyle hat mir letztends von dir erzählt. Er hat etwas echt schönes hier abgeholt." - "Rita bitte. Kim weiß nichts davon. Sie kennt nur die Tarnung." - "Oh. Dann hat er es ihr also nicht gezeigt? Und dabei war das doch so toll." Wir folgten ihr in den hinteren Teil, der durch eine Wand vom eigentlichen Laden getrennt wurde. Dahinter befand sich so ein kleines Spa. "Ihr könnt euch schon mal verwandeln und hin legen." - "Was ist das hier?" - "Ein Spa für hauptsächlich Werwölfe ach und unsere Hanna hier ist ein Mensch." - "No Problemo." Ich stellte also den Kinderwagen zur Seite. Nun verwandelten wir uns und legten uns hin. Wie aus dem Hut gezaubert standen da nun noch 3 Mädchen. Jede von ihnen kam zu einer von uns. Bei mir war eine Rothaarige. Sie kam zuerst und rollte die Liege zu einer großen Wanne in die ich dann rein sollte damit sie mich waschen konnte. Anschließend tat sie noch irgendwas für die Haare in mein Fell bevor sie mich trocknete. Dann durfte ich auf die Liege zurück und sie begann mich zu bürsten, was richtig angenehm war. Anschließend kürzte sie meine Fellhaare nur noch etwas. Gleich im Anschluss schliff sie meine Krallen und pflegte sie. Jetzt glänzten sie richtig. "So meine Mäusschen, wird Zeit zu sehen was aus euch geworden ist. Kommt doch mal her." Wir stellten uns also alle vor sie und sie schoss ein Foto. "Dann jetzt alle verwandeln." Wir taten es und auch diesmal fotografierte sie uns. Erst dann durften wir uns im Spiegel betrachten. Ich sah wunderschön aus. Meine Haare hatten keinen Spliss mehr und waren leicht gelockte und meine Nägel glänzten so gut wie noch nie. Außerdem waren sie millimetergenau gleich lang. "Mal wieder großartig." Wir bezahlten noch schnell bevor wir nach Hause fuhren.

Das hat wirklich 2 Stunden gedauert?

Irgendwie war es voll nach der Gewohnheit meinem zur Zeit nicht Freund als Begrüßung einen Kuss zu geben. Zum Glück errinnerte ich mich an unsere Abmachung bevor er mir über den Weg rannte. "Wir sind wieder da!" Nun kamen alle anderen Mates angerannt während meiner auf dem Sofa saß und nur ein 'Hi' rief. Ich trug alles rauf in unser Zimmer, wo ich die neuen Klamotten in den Kasten räumte bevor ich runter ging. Die 24 Stunden würden in wenigen Minuten vorbei sein. Wir setzten uns alle zusammen und sahen einen Film.

Etwa nach der Hälfte des Films klingelten beide Handys. Ich schaltete schnell den Timer aus. Auch Kyle tat es. Dann sah er mich an und ich ihn. Langsam näherte sich sein Gesicht dem Meinen. Dann berührten sich unsere Lippen und schon küsste er mich.

Man wie ich diese Lippen vermisst habe.

"Was ist eigentlich mit Schule?"  - "Wir haben heute Samstag, Baby.", lachte Kyle. Danach lehnte ich mich an ihn und sah den Film weiter. Dabei schlief ich ein.

Ich wurde durch singende Vögel geweckt. Ich befand mich in unserem Zimmer. Als ich zum Kinderbett sah, war es leer. Deshalb drehte ich mich einfach um und konnte wieder einschlafen.

Beim nächsten Mal als ich wach wurde, schien die Sonne durch's Fenster. Langsam quälte ich mich aus dem Bett. Dann schlich ich mit der Stoffshorts und dem T-shirt von Kyle in die Küche.

Dort saßen Amelie, Hanna, Aurora, Victoria und meine Mum. Wohl eher sahen sie aus wie ausgekotzt. Wir alle waren unfrisiert, ungeschminkt, lustlos, mit Kopfschmerzen usw. Auch Emma lag in ihrem Spielbett nur rum und spielte nicht. Ich hatte es immer lustig gefunden wie Mum und ich genau am gleichen Tag alle Leiden hatte, doch wenn ich jetzt alle so sah, hielt ich's nicht mehr für Zufall. Ich setzte mich auf den letzten freien Stuhl und legte den Kopf auf den Tisch.

Geht mich erschießen.

Genau jetzt mussten natürlich die Gegenstücke aufkreuzen. Gut gelaunt kamen sie in die Küche während wir nur leise leidend stöhnten. Da drehten sie sich zu uns um. Sofort war alle Freude aus ihren Gesichtern verschwunden. "Nicht schon wieder." Plötzlich wurde ich hoch gehoben und die Treppe rauf getragen. Dann spürte ich das Bett unter mir. Im nächsten Moment war das Zimmer stockdunkel. Nun holte er noch Emma rauf und legte sie vor mich. "Warum müssen bloß wir immer so leiden?" - "Ich weiß es nicht. Ich wünschte aber, ich könnte das ändern. Er gab mir einen raschen Kuss auf die Stirn. "Tee oder Kakao?" - "Tee." Nun verschwand er.

My WerwolfdaughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt