4 - Phonenumber

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- Liam -

-".. Ich hasse es, wenn sie mich behandeln, als würde ich jeden Moment sterben. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich besser damit klar komme als meine Eltern.", beendete sie ihre kleine Geschichte.

Eigentlich wollte ich nur einen Spaziergang machen, als ich sie auf der Bank sitzen sah. Weinend.

Vorhin, als ich ihr ihre Tränen von der Wange gewischt hatte, sah ich ihr kurz in die Augen.

Es war ein mattes braun. Dennoch glänzten sie. Nicht nur, weil sie Tränen in den Augen hatte. Es war einfach die Hoffnung, die Freude und der Optimismus, den ich darin entdecken konnte.

-"Versteh mich nicht falsch aber ich denke deine Eltern haben recht, was die Selbsthilfegruppe betrifft.", berichtete ich ihr vorsichtig meine Meinung.

Sie wollte gerade was darauf erwidern, sagte aber dann nichts mehr darauf.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich hätte sie damit gerade enttäuscht. Sie hatte erwartet, dass ich ihr Zustimme. Aber das konnte ich nicht. Ich fand es besser, wenn sie sich einfach mal mit jemanden darüber redet, der sie auch versteht.

Plötzlich griff sie nach ihren Blindenstab und stand auf. Sie murmelte eine Verabschiedung und tastete sich dann die ersten Schritte vorran.

Ich reagierte jedoch schnell und sprang ebenfalls auf, holte sie nach kurzem ein.

-"Daisy, Warte!"

Dass sie wirklich stehen blieb, hätte ich nicht erwartet. Dennoch drehte sie sich nicht um.

Vorsichtig ging ich zu ihr, stelle mich vor sie. Ihr blick war gesenkt.

-"Wie wär's, wenn ich mit zu diesem Treffen gehe?"

Ihr blick hob sich und auch, wenn ich wusste, dass sie mich nicht sehen konnte, fühlte es sich so an, als würde sie mir direkt in die Augen sehen.

-"Das würdest du machen?", fragte sie hoffnungsvoll und ich könnte schwören ihre Mundwinkel nach oben zucken gesehen zu haben.

Ich nickte, bis mir einfiel, dass sie dies nicht sehen konnte, dann bejahte ich das ganze.
-"Du musst mir nur sagen, wann und wo das ist. Dann hol ich dich ab und wir fahren gemeinsam hin."

-"Danke, James. Das bedeutet mir viel.", lächelte sie und schlang ihre Arme um mich.

Ich legte meine Arme ebenfalls um ihren zierlichen Körper und drückte sie an mich.

Ich wusste nicht wieso, aber ich fühlte mich verantwortlich für sie. Ich kannte sie gerade mal einen Tag und dennoch hatte ich den Drang dazu, sie beschützen zu müssen.

Allein, dass ich gestern noch gesagt hatte, dass ich sie wahrscheinlich nie wieder sehen werde und dann 24 Stunden später wieder auf sie treffe, ist Zeichen genug, den Kontakt zu ihr nicht abzubrechen.

Gerade jetzt, wo die Band Pause macht, hatte ich auch genug Zeit, was mit ihr zu machen.

Klar, die Jungs und ich schrieben gerade Songs für unser sechstes Album und mussten diese dann auch hin und wieder aufnehmen.

Dennoch blieb mir genug Zeit für Familie und Freunde. Und trotzdem war mir die meiste Zeit langweilig.

-"Ich schreib dir jetzt meine Nummer auf und wenn du bescheid weißt, wann ich da sein musst, soll deine Mutter oder dein Vater für dich die Nummer wählen und dann telefonieren wir, ja?"

Ich spürte, wie sie nickte, dann ließ ich sie zögernd los. Schließlich zog ich aus meiner Jackentasche ein zerknülltes Stück Papier und einen Kugelschreiber.

Nachdem ich meine Nummer aufgeschrieben hatte, griff ich nach ihrer Hand, legte das Papier auf ihre Handfläche und schloss ihre zierliche Hand.
-"Gut darauf aufpassen, ja?"

-"Ich verspreche es dir.", flüsterte sie, was mich zum lächeln brachte.

Nachdem ich sie gefragt hatte, ob ich sie mit nach Hause begleiten solle und sie danken verneint hatte, umarmten wir uns zur verabschiedung nochmal bevor sich unsere Wege trennten und ich meinen Spaziergang forfuhr.

A/N:
Von heute Morgen bis heute früh abends ist das Wlan ausgefallen und ich hatte Panik, dass ich nicht Updaten kann :o
Aber jetzt geht es wieder :)

Wenn ich ehrlich bin hab ich aber keine Ahnung, ob heute überhaupt Mittwoch ist :D
Kennt bestimmt jeder. Hachja, diese Ferien :D

xx Lena xx

10-08-16, 20:30

BlindedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt