12 - Surprise

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- Liam -

-"Wo fahren wir jetzt eigentlich hin?", quengelte sie.

-"Wir sind gleich da, beruhig dich.", lachte ich, woraufhin sie nur schnaubte.
-"Das sagst du schon seit ner Stunde."

Darauf sagte ich nichts mehr, drehte stattdessen das Radio lauter, sodass ich sie nicht mehr hören musste. Ich wollte nicht, dass sie die ganze Zeit quengelt, obwohl es süß war, wenn sie auf beleidigt tat.

Dennoch hatte ich bereits gestern gesagt, dass es eine Überraschung sein wird und dann werde ich ihr auch nicht verraten, was die Überraschung ist.

Das mit der Musik zeigte offenbar wirkung, da sie jetzt damit aufhörte rum zujammern. Auch wenn es süß war, wenn sie so tat als sei sie mir beleidigt, zwei Minuten darauf aber wieder los brabbelte.

Jetzt blieb sie aber entgültig ruhig. Wahrscheinlich aber auch nur, weil es ihr zu blöd war, gegen die Musik anzukommen.

Etwa 15 Minuten später kamen wir dann aber auch schon an und ich parkte den Wagen, stieg aus und half Daisy dann, wie so oft schon seit ich sie kannte, aus dem Auto.

-"Wir befinden uns jetzt in Cardiff bei einer guten Freundin unserer Familie.", erzählte ich ihr, damit sie nicht ganz planlos war.

Sie nickte nur, griff dann nach meiner Hand und verhackte ihre Finger mit meinen. Und wie jedes mal, wenn sie das tat musste ich lächeln.

Für sie war es wahrscheinlich nur als Halt, damit sie nirgends anlief. Aber für mich bedeutete es von Zeit zu Zeit mehr. Jedes mal, wenn sie meine Hand wieder los ließ, kribbelte diese als ob sie danach rufen würde, dass ihre Hand wieder zurück kommt und ihre Finger wieder mit meinen verschränkt.

An der Haustür angekommen, betätigte ich die Klingel. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und ich landete sofort in Liza's Armen.

-"Schön dich wieder zu sehen, hübscher. Groß bist du geworden.", scherzte sie und kniff mir in die Wange.

-"Liza, das ist Daisy.", stellte ich ihr das Mädchen vor, mit dem ich in letzter Zeit jede Sekunde verbrachte.

-"Hi, Daisy. Schön dich kennen zu lernen.", begrüßte Liza sie und zog sie ebenfalls in eine kurze Umarmung.

Dann zog sie uns in ihr Haus, bat uns ins Esszimmer wo bereits Kaffe und Kuchen auf dem Tisch stand.

-"Ich hab ihn heute Morgen abgeholt. Er ist ein Goldstück!", schwärmte sie von meiner Überraschung für Daisy.

Diese sagte dazu nichts, war wahrscheinlich ziemlich verwirrt, was sie eigentlich hier sollte. Ich konnte spüren, wie unwohl sie sich im Moment noch fühle. Aber ich hoffte, dass sich das bald ändern würde.

-"Setzt euch ruhig hin, ich hol ihn in der Zeit."

Ich lächelte Liza dankend an, bevor sie uns im Raum alleine ließ und ich Daisy zum Stuhl half.

-"Bist du bereit für die Überraschung?", fragte ich Daisy gepannt, um die entstandene Stille zu unterbrechen.

-"Ich hab keine Anhnung, was ich hier soll. Können wir nicht einfach wieder nach Hause? Oder sag mir, wann der nächste Bus zurück geht.", jammerte sie.

Ihre Worte verletzten mich. Ich dachte sie würde sich freuen, wenn wir was unternehmen. Vielleicht war Liza ihr auch einfach zu aufdringlich. Aber wenn man sich an ihren Charakter gewöhnt, war es ganz lustig mit ihr.

-"Gedulde dich bitte noch einen Moment.", bat ich sie. Sie nickte einfach nur, gab von diesem Moment an, keinen Mucks mehr von sich. Bis Liza zurück kam. Dann griff ich nach Daisy's Hand und übernahm das Wort.

-"Setz dich auf den Boden.", meinte ich ruhig und half ihr aufzustehen, gab ihr danach halt.

-"Was?!"

-"Vertrau mir einfach und setzt dich hin."

Sie seufzte, setzte sich dann aber doch hin.

-"Streck die Hand aus."

Zögernd bewegte sie ihre Hand nach vorne, zog diese aber sofort erschrocken zurück, als sie die feuchte Nase des Hundes berührte.

-"Was zum Teufel..?"
Erneut streckte sie ihre Hand aus, berührte dieses mal aber das Fell und streichelte ihn sanft.

-"Was ist das?", fragte sie dann skeptisch.

-"Ein Blindenhund. Um genauer zu sein, dein Blindenhund.", antworte ich schmunzelnd.

-"Was?!", fragte sie ungläubig.

-"Ich schenke ihn dir.", erklärte ich ihr und musste lachen, als Sky ihr einmal übers Gesicht leckte.

-"Du kannst mir doch nicht einfach so nen Blindehund schenken."

-"Du sagtest, du kommst nicht sonderlich mit deinem Blindenstab klar. Jetzt brauchst du ihn ja nicht mehr."

Schnell rappelte sie sich auf und fiel mir um den Hals. Sie bedankte sich bestimmt tausend mal und meinte sogar gehört zu haben, dass sie ein paar mal schniefte.

Erst letztens hatte ich mit Liza telefoniert, weil ich wusste, dass sie bestimmt jemanden kennen würde, der ausgebildete Blindenhunde verkauft. Sie hat nämlich lange Zeit als Sozialarbeiterin mit erblindeten Menschen gearbeitet und hatte natürlich deswegen ein paar Quellen.

-"Wie heißt er?", fragte das schöne Mädchen neben mir, als sie sich wieder aus der Umarmung löste und sich zum Hund hinunter beugte, um ihn zu streicheln.

-"Sky.", antwortete Liza ihr.

Sie erklärte Daisy noch ein paar Sachen, die sie beachten musste. Als die Dämmerung dann langsam eintrat, bedankten wir uns nochmal und traten schließlich die Heimfahrt an.

Sky machte es sich dabei auf dem Rücksitz bequem, während Daisy wie immer vorne bei mir saß. Irgendwann schienen sie aber dann beide müde zu sein und schlossen die Augen.

A/N:
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es bei den letzten malen meine A/N's gelöscht hat. Ist das nur bei mir so? :o

Oben hab ich euch ein Lied verlinkt, ich hör das in letzter Zeit voll oft hehe :D

+++ Leeyum hat heute Geburtstag *-* Gut, der Tag ist schon fast wieder rum aber er ist 23 und darum geht's ja :D

xx Lena

29-08-16, 23:45

BlindedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt