- Daisy -
Man merkt erst, was man hatte, wenn es weg ist.
Das hatte mir meine Großmutter immer gesagt, als ich noch ein kleines Kind war und meine damalige Kindergartenfreundin nicht mehr mit mir spielen wollte.
Es war eine ihrer vielen Weisheiten und sie hatte so verdammt recht damit.
Man nimmt immer alles für selbstverständlich aber wenn diese Sache oder dieser Mensch dann einmal weg war, merkt man, was man eigentlich hatte. Und vorallem wie viel es einem Geholfen hatte.
Dennoch kam man irgendwann damit klar, dass es weg war. Nicht, weil man wollte, sondern weil man musste.
Und so war es auch mit meinem Augenlicht.
Anfangs konnte und wollte ich es nicht wahr haben. Ich wollte nicht Akzeptieren, dass mir einer meiner Sinne genommen wurde. Dennoch konnte ich rein garnichts dagegen unternehmen.
Jetzt, fünf Jahre später, wusste ich zwar, dass es zwar viel schöner und einfacher wäre, wenn ich etwas sehen könnte aber ich kam damit klar.
Oder ich kam kein bisschen damit klar. Denn weder mit meinem Blindenstab kam ich zurecht, noch mit der Tatsache, dass das alles Wirklichkeit war. Dass ich nicht Träumte.
Womöglich hatte ich mich einfach damit abgefunden, dass es so war. Der Wahrheit ins Auge sehen.. Oder in meinem Fall auch nicht.
-"Daisy, kommst du mal, bitte?", rief mich die Stimme meiner Mutter aus den Gedanken, weswegen ich ihr dankbar war.
Hätte ich weiter darüber nachgedacht, wäre ich wahrscheinlich in ein tiefes Loch gefallen. Stattdessen rappelte ich mich jetzt auf und tastete mich an der Wand entlang ins Esszimmer, wo sich meine Eltern laut der Aussage meiner Mutter befanden.
-"Was gibts?", fragte ich, als ich kurz in der Luft herum tastete, bevor ich halt an einem Stuhl fand und mich ohne zu zögern auf diesen setzte.
-"Du weißt, dass dein Vater jetzt dann eine Woche nach Amerika fliegt, weil er dort dieses Projekt hat, oder?"
Ich nickte, wartete darauf, dass sie fort fuhr. Wäre das alles gewesen, hätten sie mich nicht gerufen.
-"Ich hab gerade einen Anruf von meinem Chef bekommen. Er muss zu einer wichtigen OP nach Edinburgh und möchte, dass ich mitkomme. Das ganze dauert drei Tage und ist ab Dienstag."
Heute war Sonntag. Morgen würde mein Vater nach Amerika fliegen und am Dienstag würde meine Mum dann in den Norden reisen.
-"Das heißt, ich bin alleine?", schlussfolgerte ich.
-"Genau. Und deswegen wollen wir, dass du James anrufst und ihn fragst, ob er vielleicht diese drei Tage hier bleiben kann.", meldete sich nun mein Vater zu wort.
Sofort begann ich zu grinsen. Sie wollten, dass er für drei Tage hier übernachtete. Sie schienen sich mit den Gedanken anzufreunden, dass er mir gut tat.
-"Vielleicht will er ja am Dienstag zum Frühstück kommen. Dann kann ich ihn noch kennenlernen, bevor ich los fahre."
Ich nickte nur lächelnd. Ich hoffte so sehr, dass er Zeit hatte.
Ich konnte hören, wie ein Stuhl zurück geschoben wurde und jemand den Raum verließ. Kurz darauf konnte ich hören, wie jemand etwas vor mich auf den Tisch legte.
-"Ich hab schon gewählt.", meinte mein Vater schließlich.
Sofort griff ich nach dem Telefon, drückte auf den grünen Höhrer, oben links, und hielt mir den Höhrer dann gespannt ans Ohr.
A/N:
Dienstagmorgen. Du wachst auf, bist bester Laune.. Und dann fällt dir ein, dass du gestern nicht geupdatet hast :D
Es tut mir so leid :o
Dafür kommt jetzt zwei Tage hintereinander was, ist doch auch gut, oder? :D
xx Lena xx
23-08-16, 11:20

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Blinded
FanfictionDaisy hat ihr Augenlicht verloren, als sie 14 Jahre alt war. Seitdem schlägt sich das erblindete Mädchen tapfer durchs Leben. Irgendwann stößt sie mit Liam zusammen. Dieser stellt sich ihr aber nicht als Liam Payne von One Direction vor, sondern...