Kapitel 1

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Seit Tagen war ich auf der Flucht. Vor was? Der Wahrheit. Ich war nicht ich selbst, zumindest nicht immer, und wenn ich es mal nicht war, konnte keiner wissen was passieren würde. Ich schlief in einer Höhle tief im Wald, neben Tamara. Ich wusste nicht warum, aber wahrscheinlich wollte ein Teil von mir einfach nicht zugeben und akzeptieren dass sie tot war. Gegessen hatte ich fast nichts da ich zur Jagd zu schwach war, Außerdem hatte ich keine Waffe mehr. Trinken konnte ich aus einem Bach in der Nähe. Genau wie die letzten paar Tage auch, saß ich neben Tamaras Leiche. Gerade war ich wieder normal und ich wollte mich ehrlich gesagt nicht direkt neben die Leiche legen da mein wahres Ich ihren Tod bereits akzeptiert hatte, doch wäre ich nicht ich selbst, würde ich nun genau neben ihr liegen und mich an sie kuscheln. Was war mit mir los? Woher hatte ich dieses zweite Ich und warum konnte ich es nicht kontrollieren? Die beiden Schwerter waren, wie ich nun leider mitbekommen hatte nur noch zwei wertlose Stücke Metall und deshalb würde ich mir an der Shibusen etwas oder jemanden anderes zum kämpfen suchen müssen. Doch wer sagte dass ich zurückgehen würde? Alles was ich mit mir gebracht hatte war Leid, Zerstörung und Wut.
Aber ich wollte nicht dass sie mich so sahen und ich wollte ihnen nicht noch mehr Leid bringen.
Ein leises Rascheln riss mich aus den Gedanken. Ich sah nach aber das einzige was ich erkennen konnte war ein Schuh der unter dem Gebüsch hervorragte. Ich ging auf ihn zu, wahrscheinlich war es ein Er, und sah wie er aus dem Gebüsch heraustrat, da er wusste dass ich ihn entdeckt hatte. Kaum hatte ich einen Blick auf den jungen Man geworfen wurde ich wieder von dieser seltsamen Schwärze umfasst und unfreiwillig weggezogen. Wir immer, wenn Gefahr drohte und sich mein zweites Ich zeigte. Und ab dem Moment hatte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper und es war als würde ich einschlafen.

Dr. Stein POV

Es waren nun 3 Tage vergangen seitdem Black Angel weg war. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um den Jungen. Er war schon vorher etwas unterernährt gewesen und nach den Aussagen der anderen, war er auch noch verletzt. Ich konnte nur hoffen dass wir ihn bald finden würden. Die Meisten glaubten nicht mehr daran aber ich hatte noch ein wenig Hoffnung da ich wusste dass er ein Halbdämon war. Es wurde langsam kühler und außerdem hatten wir schon die mögliche Reichweite abgesucht. Mehr würde kein normaler Mensch zurücklegen können.

Ich war mit ein paar älteren Schülern gegangen um ihn zu suchen und ich war wohl der Einzige der noch darauf hoffte. Wir wussten nicht was auf uns zukam, doch für den Notfall hatten wir unsere Waffen mit einem starken Narkosemittel versetzt. Als wir weiter einem Bach folgten entdeckten wir eine Höhle. Und tatsächlich entdeckten wir Black Angel dort, mit Tamara. Es versetzte mir einen kleinen Stich im Magen denn sie war eine sehr talentierte Schülerin gewesen. Ich gab John ein Zeichen, er würde versuchen mit ihm ins Gespräch zu kommen und ihn zurück zu holen und zu gucken ob er bei Bewusstsein und ansprechbar war. Er setzte nur einen Fuß nach vorne als Black Angel auch schon vor ihm stand. John allerdings zuckte nicht einmal mit der Wimper sondern starrte ihn nur an, denn aus seinem Rücken schossen plötzlich schwarze Flügel und Hörner wuchsen ihm zwischen den schwarzen Haaren. Er schrie, wahrscheinlich war dies keine sehr angenehme Verwandlung. Ich gab Rob das Zeichen zu schießen, seine Waffe war ein Bogen also hatten wir es am besten Gehalten ihn mitzunehmen. Der Pfeil sauste durch die Luft auf Black Angel zu und hätte dabei fast John getroffen den Black Angel vorher mit einer unglaublichen Leichtigkeit zu Boden geworfen hatte. Sein Blick war wild und seine Augen hatten, statt dem ursprünglichen vertrauenswerten dunklen Braun, ein leuchtendes Grün angenommen.
Eigentlich hätte er, wegen der hohen Dosierung des Narkosemittels, sofort aufhören sollen sich zu bewegen doch er machte keine Anstalten dazu. Er ging auf John zu und Rob griff zu drei weiteren Pfeilen die er hintereinander in Black Angels Körper versenkte. Kurz darauf fing er erst an zu taumeln, und fiel danach schließlich nach hinten während sich seine Verwandlung in Luft auflöste und keine Anstalten machte ihn irgendwie vor dem schweren Sturz zu bewahren der ihm bevorgestanden hätte, wenn ich ihn nicht mit einer schnellen Bewegung aufgefangen hätte.
Kurz betrachtete ich ihn um einen ersten Eindruck seines physischen Zustandes zu erhaschen. Er war geschwächt und hatte sich wahrscheinlich nur rar oder vielleicht sogar überhaupt nicht ernährt. Getrunken hatte er zwar aber er wog fast nur noch 35 Kilo was für einen Jungen seines alters viel, viel zu wenig war. "Kommt, helft mir mal." sagte ich zu ihnen, doch als sie Anstalten machten ihn mir ab zu nehmen sagte ich leise auf sein Gesicht herabblickend:" Nein, macht einfach den Wagen auf." Rob half John hoch und dann kamen sie zu mir und halfen mir Black Angel in einen Wagen zu schaffen wo wir ihn für längst auf den Rücken legte. Denn jeder wusste das man Pfeile, oder andere Gegenstände mit Wiederhaken die in einem steckten, nicht bewegen durfte denn so würde man nur noch mehr Schaden anrichten.

Als wir in der Shibusen ankamen ging ich zunächst zum Shinigami, nachdem ich ihn an einen Tropf angeschlossen hatte, der ihm mehr Narkose- und Schmerzmittel gab.
Ich klopfte weder an, noch wurde ich hergebeten aber ich ging einfach so herein. Er redete gerade mit seinem Sohn, Kid. Er beendete schnell das Gespräch da auch er auf Neuigkeiten hoffte und Kid kam zu mir um zu fragen ob wir Erfolg bei seiner Suche hatten. Ich nickte, "Deshalb bin ich hier."

Black Angel POV

Alles war schwarz. Wieso? Ich konnte es mir nicht erklären. Ich hoffte nur, dass mein Körper nicht von meinem zweiten ich gesteuert wurde, sondern dass ich schlief oder sonstwas. Denn immer wenn er das tat, richtete er Verwüstung an und ich hatte Angst dass ich in diesem Zustand sogar Menschen töten konnte

Black Angel - Das Geheimnis seiner KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt