Kapitel 8

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Black Angel POV

Es war gerade nach dem Unterricht als ich zum gefühlt zehnten Mal die Treppen hinaufhetzte nur um dann schnell und mit zitternden Händen die Tür zu öffnen und mich an der Innenseite der Tür runterrutschen zu lassen. Ich war nicht im Unterricht gewesen, aber die Unterrichtszeit war die einzige Zeit in der ich aus meinem Zimmer konnte, ohne Angst gesehen zu werden. Die anderen dachten ich wäre vielleicht krank oder so. Aber ich konnte Dr. Stein nicht gestehen,  dass ich es nicht vollbrachte mich zurück zu verwandeln. Ich hatte Angst, dass er wieder Vergleichbares mit mir anstellen würde ... Zwei Tage nach dem Training hielt ich es schon kaum mehr aus. Ich hatte nicht geschlafen und es war anstrengend dem Drang nachzugehen, dem Dämon in mir einfach meinen Körper zu überlassen. Doch trotzdem versuchte ich es jeden Tag und ich merkte, dass ich jeden Tag ein wenig mehr an mein Ziel kam. Die Frage war nur wie lange mein Verstand dies noch mitmachen würde. Ich kniete mich wie immer in die Mitte meines kleinen Raumes und konzentrierte mich. Komm schon! Das sagte ich mir immer, doch nie klappte es. Ich konzentrierte mich solange bis ich immer fast vor Kopfschmerzen hätte schreien können, dieser Kampf in meinem Kopf fühlt sich nicht gerade toll an. So konnte das aber nicht weitergehen! Ich konzentrierte mich noch einmal, doch kurze Zeit später hörte ich jemanden schreien ... warte, war ich das? Mist! Wenn mich jemand gehört hat- Und sogleich wurde die Tür aufgestoßen. Ich hatte erwartet ein neugieriger Schüler würde davor stehen, doch wie hätte er denn einen Schlüssel haben können. Ich stützte mit einer Hand meinen Kopf an, der immer noch stark pochte und drehte mich um, doch anstatt einen verdutzten Schüler zu sehen, erkannte ich den Umriss von Stein der mich überrascht ansah. Kurz darauf kniff ich die Augen zusammen da ein stechender Schmerz meinen Kopf durch schoss woraufhin ich schmerzlich aufstöhnte. Dr. Stein kam auf mich zu, wie ich an seinen Schritten hören konnte, und kniete sich neben mich. "Warum hast du dich verwandelt?" wollte er von mir wissen. Ich drehte meinen Kopf weg, denn ich konnte ihm unmöglich in die Augen sehen. "I- Ich kann es nicht ..." brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Was kannst du nicht?" anscheinend hatte er es bis jetzt noch nicht begriffen, man! So schwer war das doch nicht. "ICH KANN MICH NICHT ZURÜCK VERWANDELN OKAY!" kurz sah er mich geschockt an da er weder mit der Antwort noch damit gerechnet hatte, dass ich ihn anschreien würde. "Warte kurz." Sagte er, diesmal allerdings total ernst. Er stand auf und verließ den Raum. Allerdings nicht ohne mit  Vorsicht die Tür zu schließen. Ich ließ mich sofort nach Schließen der Tür auf den Boden sacken und versuchte ruhig zu atmen und mich einigermaßen zu beruhigen. Meine Kopfschmerzen wurden nicht gerade besser und ich konnte mich kaum konzentrieren weshalb ich die Augen schloss und gar nicht bemerkte wie Dr. Stein wieder ins Zimmer kam und einige Utensilien auf dem Boden verbreitete. Durch ein paar mal blinzeln konnte ich erkennen wie er eine Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit füllte. Ich versuchte mich nicht zu bewegen und als hörte wie er etwas für mich unverständliches faselte bekam ich leicht Panik, denn ich wollte nicht, dass es wieder wie das letzte Mal endete. Er hielt daraufhin meinen Arm fest und ich versuchte eine anfliegende Panikattacke zu unterdrücken. Als ich etwas spitzes an meiner Armbeuge vernahm zuckte ich kurz zusammen, doch einige Zeit später spürte ich die Wirkung dessen. Meine Kopfschmerzen ließen langsam nach und da ich auf meinem Rücken lag spürte ich auch wie sich meine Flügel zurückbildeten und ich von kräftigen Armen hochgehoben und auf meinem Bett wieder abgelegt wurde. Kurz darauf sank ich in einen tiefen Schlaf und hörte nur noch wie die Tür zugedrückt wurde. Endlich war es vorbei ...

Als ich wieder aufwachte war es bereits um drei nachmittags, doch da ich mich sehr viel besser fühlte, beschloss ich zu Dr. Stein zu gehen und ihm die gestrige Situation zu erklären, mich bei ihm zu entschuldigen und ihm für seine Hilfe zu danken. Ich erreichte sein Büro und klopfte auch sogleich an. Er öffnete die Tür und ich trat schnell ein damit er nichts sagen musste. "Ich wollte mich entschuldigen, ..." "Wofür?" "Wegen gestern, ich war zu schwach um mich zurück zu verwandeln." gestand ich etwas kleinlaut. "Wie lange warst du schon in diesem Zustand?" "Ungefähr drei Tage, aber-" Ich wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen als er mich unterbrach da ich sowieso nicht wusste was ich hätte sagen sollen. "Drei Tage?! Ich hätte wissen sollen, dass du es beim Training noch nicht konntest ... naja du hattest Glück dass ich in der Nähe war. Das was ich dir gegeben habe war etwas an dem ich noch experimentiert hatte, aber es hat die Fähigkeit deine dämonische Kraft zu unterdrücken. Der einzige Haken ist, dass je öfter man es benutzt desto weniger wirkt es. Tja das werden wir also so bald wie möglich üben müssen." Ich sah bedrückt auf den Bode, ich schämte mich dafür was geschehen war ... "Komm, geh und ruh dich noch ein wenig aus. Morgen trainieren wir wieder!" 

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich damit mir Gedanken über das morgige Training zu machen und aus dem Fenster zu sehen. Während die Sonne unterging, dachte ich an die Stadt in der ich früher gelebt hatte und verspürte auf einmal eine Art Heimweh, denn das Einzige was ich dort wirklich geliebt hatte, waren die Sonnenuntergänge. Auch der Wunsch an den Ort zurück zu kehren an dem meine Familie gestorben war, wurde plötzlich groß und ließ mich einen Kloß in meinem Hals spüren. Ich entschloss mich sobald ich Zeit hatte, einen kleinen Abstecher dorthin zu machen und mich zu verabschieden von all den schönen und schlechten Erinnerung. Mit diesem letzten Gedanken legte ich mich wieder schlafen um morgen gestärkt genug zu sein für das Training welches mich morgen erwartete. Während des Betrachten des letzten Sonnenstrahles schloss ich meine Augen und schlief letztendlich wirklich ein ...


Black Angel - Das Geheimnis seiner KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt