Kapitel 15

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Nach einer Weile ging ich wieder zurück. Ich hoffte, dass er noch nicht aufgewacht ist, sodass ich ihm nichts erklären musste ... Ich hatte viel zu große Schuldgefühle ihm gegenüber. Ich sah schon wie die Shibusen vor mir auftauchte und ich hatte das Gefühl nie ein besseres zu Hause gehabt zu haben. Schon seit einigen Jahren lebte ich nun auch hier, da ich mich oft in meine Arbeit vergrub und in meinem Büro schlief, welches eigentlich nicht dazu gedacht war. Während ich langsam und entspannt den Hof vor dem Gebäude überquerte bemerkte ich hinter einem der Büsche ein rascheln. Blitzschnell drehte ich meinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam, doch ich konnte nichts erkennen. Um jedoch sicher zu gehen, bewegte ich mich so leise wie möglich auf den Busch zu und sah dahinter. Niemand war zu sehen. Vielleicht hatte ich es mir auch einfach eingebildet. Mit schnellen Schritten passierte ich das Tor und steuerte auf mein zweites zu Hause zu, die Krankenstation. Bevor ich die Tür geöffnet hatte, hörte ich einen Rums. Als ich allerdings hineinging, sah ich nur wie die Gardinen vor dem geöffneten Fenster im Wind flatterten. Es war absolut ruhig. Black Angel lag nicht in seinem Bett, was hätte ich anderes von ihm erwarten sollen. Ich ging an das andere Ende des Raumes um das Fenster zu schließen, doch als ich gerade dabei war, sah ich in meinem linken Augenwinkel eine Gestalt auf dem Boden liegen, die versuchte sich aufzurappeln. Ruhig drehte ich mich um sah Black Angel wie er offenkundig versuchte nach seinem gescheiterten Versuch aufzustehen, nun versuchte sich wieder in sein Bett zu hieven. Ich fasste ihm unter die Arme und hob ihn mit einer vorsichtigen Bewegung wieder hinauf. Als er sich entspannte, öffnete er die Augen und sah mich an. Ich war verwirrt, erinnerte er sich überhaupt was passiert war und was ich getan hatte? "Was hast du dir dabei gedacht? Hm?" er sah mich erstaunt an, was ich ihm nicht verübeln konnte denn selbst ich war von meinen harschen Worten überrascht. "Ja." antwortete er mir mit einer ungewohnt rauen Stimme. "Ich weiß, was passiert ist." Er sah nach unten auf seine bandagierten Hände. Ich hätte wetten können ein leises Schluchzen zu vernehmen, doch als ich auf ihn zu ging fing er an etwas zu murmeln. Ich stoppte mitten in meiner Bewegung. Was er da sagte konnte er nicht ernst meinen. "Monster." wiederholte er immer wieder. "Was haben sie noch mit dir gemacht?" fragte ich völlig verzweifelt. Was konnten diese Menschen getan haben um ihm das glauben zu lassen. 

"Warum glaubst du tun wir das hier?" fragte der eine. Ich antwortete ihm nicht. In den letzten Stunden hatte ich bereits gesehen wie wenig Worte mir hier nützen würden. "Du bist ein Monster." sagte er wieder. Wie oft er diese Worte nun schon wiederholt hatte, konnte ich nicht mehr zählen. "Ich bin kein Monster ... ich bin ein Mensch ..." murmelte ich leise. Ich durfte nicht zulassen, dass er mich irgendetwas anderes als das Glauben ließ. Ich hatte zwar Dämonenblut in mir, und ja ich hatte Kräfte welche nicht in das Leben eines Menschen gehörten, aber deshalb war ich noch lange kein Monster. "Das glaubst du doch selbst nicht, sieh dich an!" er hielt mir einen Spiegel vor das Gesicht und unweigerlich musste ich hineinsehen. Hörner kamen mir aus der Stirn und ich hatte schwarze Flügel auf dem Rücken, es schien auch, dass meine Haut an nicht wenigen Stellen dunkel gefärbt war. Was war ich wirklich? Ist das mein wahres ich? "Ich werde mal was zeigen. Dazu werde ich dich sogar frei lassen ...

Dr. Stein POV

"Was ist los?" fragte ich etwas genervt. "Ich dachte nur, sie würden vielleicht gerne wissen, dass wir auch anderes Blut an Black Angels ganzem Körper gefunden haben. Auch wenn der Großteil sein Eigenes war, stammte nicht wenig von A. Karl, ein Neuling an der Burdin Acadamy. An ihm ist nichts besonderes, nur dass er scheinbar ohne jegliches Vorwissen dorthin kam." Was konnte das bedeuten? Burdin würde nie Unwissende Doktoren an die Akademie holen, was nur bedeuten kann ... er war als Opfer dort. Schließlich mussten seine Experimente irgendwie versorgt werden. 

Augenblicklich stürzte ich mich auf das zappelnde Bündel. Nachdem er meinte, er würde mich loslassen, öffnete er eine Zelle und ging, und kurz danach öffneten sich meine Fesseln. Ich stürzte in die Zelle, der Geruch nach Essen drang durch meine Nase. Ohne die Augen auf das zu fokussieren was vor mir lag, zerfleischte ich es. Es schmeckte. Erst eine Weile später stieß ich auf Knochen und realisierte was genau blutverschmiert unter mir lag. Es war ein Mensch. 

Ich war ein Monster.

Black Angel POV

"Was ist los verdammt?" ich sah gedankenverloren in die Augen von Stein. "Es ist nichts." Er sah mich verdutzt an. "Ich ... ich denke ich gehe jetzt besser." Auch wenn ich nichts lieber wollte als ihn in meiner nähe zu wissen, sagte ich nichts. Ich blieb einfach stumm.

Stein POV

Ich hatte fast das Gefühl wieder dem Wahnsinn zu verfallen. Ich wusste genau woran er sch erinnert hatte. An die Nacht als ich dabei war, als ich ihm diese schrecklichen Dinge antat. Aber ich konnte es nicht ändern. In Zukunft würde ich mich lieber zu weit wie nur möglich von ihm fernhalten. Doch der Gedanke, dass Black Angel meinetwegen solche Gedanken hat ... das werde ich mir nie verzeihen können.

Hallo Leute :D Sry für die unregelmäßigen Updates, bin in letzter Zeit nicht wirklich gewillt zu schreiben ^^ Ihr seht, es geht bald dem Ende zu ... Haha ihr seht es nicht, aber ich :P Egal, ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal!



Black Angel - Das Geheimnis seiner KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt