Kapitel 14

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Eine Woche später

Stein POV

Eine Woche war nun vergangen und ich hatte keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, doch all die Vorbereitungen ließen mich alles vergessen. Heute würde es einen geheimen Angriff auf die Burdin Academy geben, nur so hatten wir eine Chance zu gewinnen. Unser Ziel war es das Gebäude zu vernichten, dabei aber so viele Menschen wie möglich am Leben zu lassen. Wir würden sie gefangen nehmen und als Terroristen an den Staat aushändigen mit dem wir ein Abkommen hatten welcher uns dies ermöglichte. Da wir nur die ältesten Schüler (und dies auch nur auf freiwilliger Basis) hinzuziehen konnten, waren wir allerdings nur sehr wenige. Auch Marie war hergekommen. Als es endlich losging und wir bereits dort waren, wurden einige Schüler sehr nervös.
"Was denkst du?" Fragte ich Sid als ich mich neben ihn stellte. "Ich hoffe, es wird kein allzu großes Massaker geben, die Schüler haben noch viel Mut." Ich nickte und sah betrübt nieder. Das Wetter war gut, auch zu so später Stunde stand noch die Sonne am Himmel und die Temperaturen waren angenehm mild. Wir hatten uns am Rande eines Wäldchens positioniert und würden bald das Gebäude stürmen. Dies würde das Ende der Burdin Academy werden.

Black Angel POV

Nach einer langen Suche, fand ich endlich den Weg zum Shinigami. Ich hatte vergeblich nach Stein oder wenigsten Sid gesucht, aber nicht eins der bekannten Gesichtern konnte ich finden. "Was ist hier los?" Der Shinigami drehte sich zu mir um und sah mich überrascht an. "Schon wieder auf den Beinen?" Antwortete er belustigt mit einer Gegenfrage. "Wo sind alle hin?" Fragte ich ihn wieder etwas genervter. "Ich meine, wo ist er hin? Er hat sich seit nicht Wochen nicht mehr blicken lassen!" Ich senkte meinen Blick kurz nach links unten und als ich meinen Kopf wieder nach oben nahm, blickte ich ihm direkt in die Löcher seiner grotesken Maske. Ich erstarrte kurz und ein Schauer lief mir über den Rücken. "Er opfert da draußen gerade sein Leben für uns und du beschuldigst ihn weil er nicht bei dir war?" Seine Stimme war dunkel und ernst. Ich sagte nichts, denn das einzige was ich fühlte war Sorge und Scham. Wie konnte ich nur denken, dass er wegen mir nicht mehr zu mir kam? Ich war so dumm. Ich hätte ihm helfen sollen und ihn unterstützen sollen. Stattdessen beschuldigte ich ihn. "E- Es tut mir leid, ich sollte gehen ..." ich drehte mich und passierte schon das Tor als ich seine Stimme vernahm. "Geh in den Unterrichtsraum, hilf ihm." Ich nickte einfach nur, weil ich wusste, ihn zu fragen würde keine hilfreiche Antwort hervorbringen. Nachdem ich das Tor passiert hatte ging ich strickt auf den Unterrichtsraum zu. Nach so langer Zeit kam er mir wie ein zu Hause vor, verstaubt, mit vielen Büchern und dem schwachen Sonnenlicht das durch die großen Fenster fiel. "Hey du musst Black Angel sein!" Ein braunhaariges Mädchen kam auf mich zu und ich starrte sie im ersten Moment nur an. Sie erinnerte mich zu sehr an Tamara. "Ich dachte Stein hätte dir Bescheid gesagt ... ich bin deine neue Partnerin." Sie lächelte etwas verlegen und blieb ganz still. "E- Es ist okay ... ich dachte nur ... ist egal. Wie heißt du?" Nun lächelte sie mich freudig an und fing an zu erzählen. "Ich bin Lilly und ja also ich hoffe du kannst gut mit Pfeil und Bogen umgehen." Sie lachte und ich wusste nicht, ob das warme Gefühl in mir von der Erinnerung an Tamara oder von ihrem herzerwärmenden Lächeln geweckt wurde.
"Ja ich glaube schon." Ich nickte auch mit einem kleinen Lächeln und sie verwandelte sich.
Pfeil und Bogen in den Händen zu haben fühlte sich nach so labger Zeit ohne jegliche Waffe sehr gut an. Ich konnte es garnicht beschreiben. Was ist los? "Ach garnichts." Sagte ich schnell und schüttelte den Kopf, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Es ist einfach zu schön. Sie wollte wahrscheinlich, dass ich mit ihr trainierte also ging ich erst einmal mit ihr nach draußen auf die Wiese, wo Stein mich unterrichtet hatte. Da ich schon lange vor meiner Ankunft in der Shibusen nicht mehr mit einem Bogen umgegangen bin, gewöhnte ich mich erst wieder an das Gefühl. Das schmale, fragile Holz in meinen Händen zu spüren und die Sonne die mein Gesicht beschien entspannten mich ungemein. Zack. Der erste Pfeil traf den Baum auf den ich gezielt hatte nur knapp. Garnicht so schlecht! Auch wenn sie mich aufmuntern wollte, es war lächerlich. Ich entschloss, in den Wald zu gehen und dort weiter zu üben, auch Lilly hatte nichts dagegen.

Nach etwa einer halben Stunde hatte ich mich wieder genug an den Umgang gewöhnt um sicher schießen und auch treffen zu können. Blieb nur noch eine Sache die ich erledigen wollte. Ich wusste nicht ob Stein ihr erzählt hatte was ich war, ich hoffte einfach es war so. Wir waren an dem Feld angekommen welches an einem Abgrund endete und ich bahm zuerst kräftig Anlauf und versuchte dann, im Sprung meine Flügel zu entfalten und gleichzeitig einen Pfeil abzuschießen. Leider, durch die Schmerzen die ich immernoch in meinen Flügeln spürte, traf ich nicht und auch das Fliegen war sehr unkontrolliert. Als ich wieder auf dem Boden aufkam bemerkte ich die Stimme von Lilly in meinem Kopf Was war das denn?? Dann hatte Stein es ihr also nicht erzählt. "Tut mir leid, ich dachte Stein hätte die davon erzählt ... ich bin so eine Art Dämon, weißt du?" Ich kratzte mich nervös am Hinterkopf und hoffte sie würde es verstehen. Achso, na dann. W-Warte, war das wirklich ihre Reaktion? Ich hatte plötzlich vor ihren Augen Flügel und Hörner bekommen und ihre Antwort war "Achso na dann" ???
"Ist das dein Ernst?" Ja, ist echt cool. Machen wir weiter?
Krasses Weib.
Echt.
Krass.

Ich untersuchte kurz meine Flügel, es war wie Muskelkater nur irgendwie schmerzhafter. Aber nach einer Weile gewöhnte ich mich daran und schoss die Pfeile nun sicher aus dem Stand und im Flug.
Am Ende der Übungen und Versuche verwandelte sie sich wieder zurück und bei ihrer Erscheinung spürte ich einen kleinen Stich in meinem Herzen. Sie war wunderschön.
Als wir allerdings wieder in der Shibusen ankamen, war diese alles andere als schön. Anscheinend war so eine Art Notstand ausgerufen worden, denn alles war verriegelt und erst nach einer Viertelstunde ließ man uns herein. Wir würden alle in den Krieg ziehen, und nun war ich bereit dazu.

Black Angel - Das Geheimnis seiner KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt