Black Angel - Das Geheimnis seiner Kräfte

Kapitel 4

Black Angel POV

"Hey, hey, hey! Jetzt noch nicht einschlafen." Hörte ich vor mir, neben mir, über mir .... seine Stimme kam von überall. Das war wahrscheinlich eine Nebenwirkung der Droge. "Gleich kannst du schlafen aber, vorher hörst du mir zu ..."
Ich konnte kaum bei Bewusstsein bleiben da sein Gesicht die ganze Zeit irgendwo vor mir herumtanzte und alles mir furchtbare Kopfschmerzen bereitete.
Endlich war es vorbei und ich war so müde. Sofort wollte ich wieder in einen tiefen Schlaf fallen um mich von dem ganzen kranken Scheiß, mit Dr. Stein zu erholen, doch schon wieder wurde ich  aufgehalten. "Pass auf, das war nur eine Übung du wirst dem Drang widerstehen müssen!" Er sagte noch etwas, doch ich verstand einfach nichts mehr  und schlief ein ...

Dr.Stein POV 

Ein letztes Mal sah ich über meine Schulter in das bis jetzt friedlich aussehende Gesicht des schlafenden Black Angel. Mein Büro  sah verwüstet aus. Überall lagen verschiedene Pillen, Verpackungen und gerauchte und neue Zigaretten herum. Ich hoffte sehr, dass er es schaffen würde. Doch da ich seine Fesseln die sich an seinem Hals, seiner Hüfte, seinen Handgelenken und an seinen Füßen befanden noch nicht gelöst hatte, konnte erst einmal nichts passieren. Ich schloss die Tür zu meinem Büro ab und sah mich um. Es war bereits früh und alle Schüler stürmten durch die Türen, oder kamen mit ihren Partnern von ihren Zimmern nach unten. Stimmt ... ich hatte vergessen das Black Angel nun weder ein Schwert, noch einen Partner hatte, aber darum würde ich mich später kümmern müssen. Zum Glück hatte ich also den Unterrichtsbeginn noch nicht verpasst und kam rechtzeitig in meine Klasse gehastet. Ich blieb kurz still und bewegungslos vor der Klasse stehen und überprüfte die Anwesenheit: Black Star und Tsubaki fehlten aber ich konnte mir schon denken was da los war. Also öffnete ich die Tür, damit sie meinen Unterricht nicht mit einem nervösen Klopfen unterbrechen würden, und ging zurück zu meinem Lehrerpult. "Heute werde ich eine Ratte sezieren. Bitte kommt nach vorne, damit ihr besser sehen könnt." Ich fing an eine Reihe von Instrumenten vor mich hinzulegen, als ich ein genervtes Seufzen vernahm. Ich sah nach links, in die Richtung aus der das Geräusch kam und drehte etwas an meiner Schraube herum, da sich gerade etwas verändert hatte. "Einen Moment bitte, ..." Als ich fertig war, sah ich dass Black Star und Tsubaki beide im Türrahmen standen und Tsubaki setzte schon zu einer Entschuldigung an, doch ich winkte ab um ihr zu deuten dass sie sich setzen konnte, woraus ich ein leichtes Ausatmen ihrerseits vernahm. Black Angel stand noch immer und stellte sich herausfordernd vor mich hin. "Können wir nicht etwas anderes machen? Wie soll uns das Sezieren einer Ratte helfen stärker zu werde, huh?!" Ein paar der anderen Schüler stimmten murmelnd zu. "Beim Kampf geht es nicht nur um Stärke. Und wenn du schon zu spät kommst und Probleme hast, zu verstehen worum es geht ...." Ich rückte kurz gekonnt meine Brille zurecht um den folgenden Effekt zu verstärken, "DANN SOLLTEST DU WENIGSTENS LERNEN!!!" schrie ich ihn an weshalb er sofort auf seinen Platzt zu stürmte und sich setzte. Aus den hintersten Reihen und vor allem von Soul Eater konnte ich ein leises Lachen vernehmen.

Nach meinem Unterricht ging ich zurück in mein Büro hörte schon beim näher kommen wie er rief, jemand solle ihm aufmachen und helfen. Ich schmunzelte, denn er wusste nicht dass die Tür (aufgrund meiner nicht wenigen Experimente) schalldicht war. Ich schloss schließlich auf und sah, dass der Stuhl auf dem er saß, samt ihm umgekippt war und er nun mit dem Gesicht auf dem Boden lag. Ich lachte kurz ... doch dann fiel mir ein warum er überhaupt hier war. War dies seine wahre Persönlichkeit die da um Befreiung gerufen hatte? Doch als ich in seine Augen sah, die keine andere Färbung angenommen hatten war ich sehr beruhigt. "Entschuldigung, ich unterbreche wirklich ungern ihre Tagträume, aber könnten sie mich bitte losmachen?!" Schmunzelnd nahm ich ihm die Fesseln ab und lies ihn sich aufrichten. "Ich bin froh, dass du es geschafft hast." 

Black Angel POV

Ich fühlte mich einigermaßen gut, und nachdem ich genickt hatte durfte ich auch schon gehen. Natürlich erst nach einer Reihe von sinnlosen und überflüssigen Anweisungen und Versicherungen meinerseits. Ich ging sofort durch den Flur zum Haupteingang und nach draußen, wo die Sonne in ein zwei Stunden wahrscheinlich untergehen würde. Ich beschloss also nach draußen zu gehen um frische Luft zu schnappen, aber vor allem weil er meinte dass mein Training erst nächste Woche beginnen würde und ich testen wollte, was ich nun alles tun konnte. All die schrecklichen Sachen von Tamaras Tod bis hin zu der Sache mit Stein und dem kleinen Typen lagen irgendwo verdrängt in der hintersten Ecke meines Gehirns. Während ich überlegte und über alles Mögliche nachdachte ging ich unbewusste über viele Felder und als ich innerhalb eines kleinen Waldes in der Nähe stand, führte mich mein Instinkt zu einer Klippe. Sie war erstaunlich tief und ich hätte nicht vermutet dass es Vergleichbares hier geben würde. Plötzlich schien irgendetwas mit meinem Kopf nicht zu stimmen, denn ich sank zusammen und gerade als furchtbare Schmerzen in meinem Rücken begannen mich zu übernehmen, war schon alles vorbei. Ich richtete mich langsam wieder auf, darauf bedacht nicht wieder in mich zusammen zu fallen. Ich fühle mich irgendwie anders, schwerer und irgendein Gewicht ließ mich fast nach hinten kippen. Ich tastete meinen Rücken vorsichtig ab, an den Stellen wo ich zuvor einen stechenden Schmerz gespürt hatte. Inzwischen war die Sonne gerade dabei unterzugehen weshalb ich mich entschloss sobald wie möglich wieder zur Shibusen zurückzukehren. Als ich etwas hartes, aber flauschiges ertastete stoppte mein Gedanken sofort und wandte sich seinem neuen Thema zu: Was war das? Wie kam es an meinen Rücken? Wie konnte ich es nicht bemerken? Und dann fiel es mir ein. Dr.Stein meinte ich hätte mich verändert als meine zweite Persönlichkeit mich übernommen hatte, doch das konnte ich in diesem Fall ausschließen. Ich erkannte bei genauerem betrachten der Aussicht, dass sich am Boden der Klippe ein See befand und- Kurz darauf verlor ich meinen Gleichgewichtssinn und fiel nach vorne, direkt in Richtung Abgrund. Ich fiel und fiel und erwartete schon einen schnellen Tod, doch mitten auf dem Weg wurde ich aufgefangen, nein etwas hielt mich in der Luft. Ich drehte meinen Kopf und erblickte schwarze zerfledderte Flügel.