Kapitel 13

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Endlich war es Nacht, die Sonne ist vor wenigen Stunden unter gegangen und das Wetter scheint gut für einen Spaziergang oder eine bevorstehende Flucht in unserem Fall. Da es nur wenige Professoren gibt, die sich am Wochenende noch in der Akademie aufhalten und nicht bei ihren Familien zu Hause, wird es nicht besonders schwer sein mit Black Angel unbemerkt hier heraus zu kommen. Ich öffnete die Tür meines Zimmers, schloss ordnungsgemäß ab und schlenderte mit meiner Tasche gemütlich die Treppen hinab immer darauf bedacht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen. Wenn mich jemand fragen würde wohin ich um diese Uhrzeit wollte, würde ich einfach sagen, dass ich meine Familie besuchen gehe oder so. Doch zum Glück tauchte niemand auf den ich hätte belügen müssen, nicht einmal eine Putzfrau oder ein jüngerer Professor war hier zu sehen. Das war eigentlich merkwürdig, selbst für diese späte Uhrzeit. An der Tür zum Keller angekommen, öffnete ich sie und stieg die Treppe hinab. Unten angekommen kramte ich die beiden Schlüssel heraus und probierte sie aus. Alles klappte perfekt. Ich war froh, dass der Keller keine weiteren Sicherungsvorrichtungen besaß, denn diese hätte ich bestimmt nicht so einfach umgehen können. Stattdessen ging ich mit großen Schritten auf die mir bereits bekannte Zelle zu und öffnete sie mit ruhigen Händen. Black Angel saß in einer Ecke und rührte sich kaum. Er war doch nicht ...? Nein das kann nicht sein! Ich ging vorsichtig auf ihn zu und versuchte ihn anzusprechen: "Black Angel?" Ein Stöhnen gab mir zu verstehen, dass er noch lebte. Ich kniete mich neben ihn und nahm ihn hoch, wogegen er sich zum Glück nicht wehrte, denn das hätte es nur unnötig schwer gemacht. Als ich die Zelle wieder mit ihm verließ und abschloss damit man nicht sofort bemerkte, dass er weg war, sah ich in dem schwachen Licht einer von der Decke baumelnden Glühbirne wie er zugerichtet war. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schlimm war, anscheinend war noch jemand anderes als Dr. Martin bei ihm gewesen und hatte weitere Experimente an ihm durchgeführt. Er zeigte noch immer Krankheitssymptome auf und schien auch sonst so schwach ... Ich konnte nur hoffen, dass es nicht Mr. Burdin war der meinen Verrat bereits erahnte und die Flucht verhindern wollte. Unbeirrt von meinen schlechten Gedanken ging ich weiter und beeilte mich etwas mehr da ich doch langsam das Gefühl bekam, irgendwas wäre hier falsch. Draußen angekommen, begab ich mich so schnell wie möglich in die entgegengesetzte Richtung zur Stadt, denn dort wäre es viel zu wahrscheinlich von Passanten gesehen zu werden. Hinter der Burdin Akademie lag zuerst ein riesiges Feld und dahinter dann die Berge, welche wie ich schon erwähnte hatte wunderschön waren. der Mond schien auf uns herab und der Wind war sehr stark aber glücklicherweise sommerlich warm. Zum Glück regnete es nicht. Black Angel gab während des Weges keinen Laut von sich, doch ich konnte seinen Herzschlag spüren und das reichte mir, mich auf den weg zu konzentrieren. Ich sah schon einen Kilometer weiter eine kleine Reihe von Bäumen bei denen ich mich mit einem Team der Shibusen treffen würde. Langsam wurden meine Arme schwer und ich beschloss kurzerhand mir eine kleine Pause zu gönnen und legte ihn auf dem Boden ab. Ich selbst ließ mich ebenfalls auf den Boden nieder. Nach einer Weile ertönte eine klare Stimme: "Du ..." Erschrocken drehte ich mich um, doch es war niemand da. Ich sah zu Black Angel, er war aufgewacht und stand plötzlich bedrohlich vor mir. Ich stand auf, denn wenn er wach war, umso besser. Dann konnten wir den letzten Rest unseres Weges doch etwas schneller zurücklegen. "Komm, wir müssen uns beeilen ..." sagte ich und war schon im Begriff weiterzugehen, als ich das Geräusch von flatternden Federn vernahm. Ich drehte mich wieder zu ihm und da stand er, komplett verwandelt und sein Blick sagte alles. Er war mir nicht friedlich gesinnt. Nein, er sah sogar so aus, als würde er mich gleich zerreißen. Doch er wusste, dass er nicht annähernd so stark war wie ich. Seine Fähigkeiten waren sein einziger Vorteil. "Experiment geglückt würde ich sagen, nicht war Doktor Stein?" Blitzschnell drehte ich mich um, und hinter mir stand Mr. Burdin. Seine gehässige Stimme hätte ich immer und überall wiedererkannt. Ich antwortete nicht, sondern ließ ihn nur über meinen Blick die Verachtung und den Hass spüren, den ich fühlte. "Black Angel, ..."  "Mach dir keine Mühe, er wird jetzt nicht auf dich hören." "Was hast du mit ihm gemacht!" "Die richtige Frage lautet: Was hast du mit ihm gemacht?" Er grinste fies und ich wusste, dass er mich nur provozieren wollte, doch unglücklicherweise hatte er sein Ziel erreicht. Ich hätte ihn in diesem Moment umbringen können doch ich wusste, dass ein unüberlegter Angriff nichts bringen würde. Er wäre nie hierher gekommen ohne irgendeinen super Plan zu haben wie er mich besiegen würde. "Was willst du?" fragte ich ihn kühl. Er sollte wissen, dass ich jetzt nicht kämpfen wollte aber ich wollte so schnell wie möglich mit Black Angel von hier verschwinden. "Du weißt was ich will. Ich möchte nur, dass du und die Shibusen mich nicht bei meiner Arbeit stört ... aber weiß du was? Ich hatte nie vor dich am Leben zu lassen, also ... Black Angel?" ich sah verwundert zu Black Angel der auf einmal völlig kerzengerade und abwartend in Mr. Burdins Richtung sah und auf seinen Befehl wartete. "Was hast du vor?" zischte ich, er musste Black Angel irgendwie kontrollieren aber ich hatte keine Ahnung wie! Mir schwirrten tausende Möglichkeiten im Kopf herum, eine unwahrscheinlicher als die andere und ich wusste nicht was ich nun tun sollte ... " Töte ihn." Ich wusste, dass das mein Todesurteil war denn ich würde niemals in der Lage sein Black Angel zu verletzten ... Der Regen kam, und spülte all meine Hoffnungen hinfort ...


Heeeey ich bin's wieder ^^ Ich hoffe euch hat auch dieses Kapitel gefallen, würde mich sehr über ein Vote von euch freuen :)

Black Angel - Das Geheimnis seiner KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt