15. September - Freitag
Liam POV
Wie ruhig sie dort im Beifahrersitz schläft. Ihre Augen geschlossen, ihr Mund leicht geöffnet. So friedlich, so friedlich wie sie noch nie in meiner Nähe war. Ihre Schönheit ist auch in der Dunkelheit sichtbar. Ihr goldenes Haar schimmert rötlich im Licht der Straßenlaternen. Es kommt mir alles zu surreal vor. Ich sitze in meinem Auto und auf dem Beifahrersitz eine meiner Schülerinnen. Schlafend, als wär es das normalste der Welt. Aber das ist es nicht und sollte es auch nicht sein.
Was tue ich hier eigentlich? Außerhalb der Schule und des Trainings sollte ich nicht in der Nähe von meinen Schülern sein.
Aber wer würde nicht eingreifen, wenn eine Minderjährige belästigt wird? Es war meine Pflicht zu helfen. Egal ob Lehrer oder nicht.
Als ich sie schreien sehen habe, blieb mir das Herz stehen.
Sonst ist sie immer Taff, Ehrgeizig und Vorlaut.
Eigenschaften die nicht viele Mädchen besitzen. Eigenschaften die mich zur Weißglut bringen.
Wann immer sie mir sarkastische oder freche Sprüche an den Kopf wirft. Würde ich am liebsten sie auf den Mond schießen, und der ist noch nicht mal weit genug weg.Ihre Sturheit wenn ich ihr einen Befehl erteile, sie aber erst diskutieren muss. Am liebsten die Zunge abschneiden, damit sie den Mund hält.
Aber ohne diese ganzen Charaktereigenschaften, egal wie nervig sie sind, wäre es nicht Annabelle Adrienne. Das Mädchen das bis zum Ende kämpft. In der so viel mehr steckt. Und ich werde es raus locken.
Egal ob es ihr passt oder nicht. Ich werde sie so lange nerven und vielleicht auch ärgern um ihre versteckten Talente zu fördern. Und sie von alleine, sie erkennt und mehr aus ihnen macht.
Aber wieder zurück zum eigentlichen Problem.
Ich würde sie ja gerne nach Hause bringen, aber in ihrem Zustand würde sie sich nicht mal mehr an ihre Hausnummer erinnern, geschweige denn mich dahin lotsen. Außerdem schläft sie wie ein Stein.
Kein Wunder so betrunken wie sie ist. Ich will gar nicht wissen wie viel sie getrunken hat..Wie kommt sie überhaupt an den Alkohol? Sie ist keine 18 Jahre alt.
Bestimmt hat dieser Bastard das geplant, sie abzufüllen um gefügig zu machen. Widerlich.Wie groß kann ein Zufall eigentlich sein, dass ich sie dort treffen musste?
Aber mein Kumpel Jack der hier wohnt, wollte meinen Umzug unbedingt feiern.
Hätte es nicht jeder andere Club sein können, aber anderseits hätte ich ihr sonst nicht helfen können.Aber da waren zig Leute, die genauso gut hätten eingreifen können.
Die nur zu beschäftigt mit sich waren..Meine einzige Lösung ist also, sie mit zu mir zu nehmen. Ungern, aber mir fällt nichts Besseres ein auf die Schnelle. Mittlerweile ist es auch schon zwei Uhr. Ich hoffe ihre Eltern machen sich nicht zu große Sorgen. Morgen früh, werde ich sie dann nach Hause bringen, damit sie nicht zu lange wegbleibt. Und das ich weiß, sie ist heil angekommen.
Nur noch ein Kilometer entfernt und dann sind wir bei mir.
Ich parke mein Auto vorm Haus und steige aus. Stets bedacht die Tür nicht zu zuknallen.
Auf der Beifahrerseite öffne ich ihre Tür und hebe sie heraus.
Sie ist so leicht und wirkt im Moment so zerbrechlich, obwohl sie wie ein Löwe sein kann. Wenn Sie mir wieder mal den Kopf abreißen will.Ich trage sie zur Wohnungstür und versuche irgendwie ohne sie fallen zulassen die Haustür zu öffnen.
Mein Haus ist noch sehr kahl, schließlich bin ich erst vor zwei Wochen eingezogen. Nachdem ich aus London gekommen bin. Mir blieb nicht viel Zeit, alles einzurichten.
Weshalb hier teilweise noch Kartons stehen.
Mein Mobiliar ist bisher auch nur auf das nötigste beschränkt. Im Wohnzimmer eine ausziehbare Couch.
Im Schlafzimmer ein großes Doppelbett und ein Kleiderschrank. Zum Glück ist die Küche beim Kauf schon drinnen gewesen.
Sonst würde ich mir nur von Fastfood ernähren müssen. Und ich hasse Fastfood, ja viele schauen mich deshalb verwundert an.
Aber als ehemaliger Profi-Handballer, lernt man auf seine Ernährung zu achten. Und außerdem wurde mir jegliches Süßes oder Ungesundes im Internat verboten.Ich trage also Annabelle vorsichtig in mein Schlafzimmer und lege sie in mein Bett. Es ist komisch, eine meiner Schülerinnen in meinem Bett liegen zusehen. Vor allem wenn es Adrienne ist. Das Mädchen, das mich am meisten verabscheut. Sie himmelt mich keineswegs wie die anderen Mädels an. Irgendwie auch verständlich.
Ich decke sie mit meiner weißen Bettdecke zu und verlasse das Zimmer. Wohl oder übel bleibt mir nur die Couch übrig, auf der ich heute Nacht schlafen muss.
06.08.16
P.S. Alle die meine Story mögen, ich freue mich über jeden Vote! :)
Denn nur durch euch und eure Kommentare kann meine Story wachsen.
Und es ist für mich ein großer Ansporn, nicht einfach aufzuhören.Ich hoffe die Sicht von Liam/Mr. Connor hat euch gefallen :D
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Illegal Game
Lãng mạn„Man darf Menschen nicht wie ein Gemälde oder eine Statue nach dem ersten Eindruck beurteilen, die haben ein Inneres, ein Herz, das ergründet sein will." - Jean de la Bruyère Annabelle geht auf ein sportorientiertes Gymnasium. Sie bekommt einen neu...