17. September - Sonntag
Es ist gerade siebzehn Uhr und ich mache mich für das Abendessen fertig. Ich suche im Kleiderschrank nach dem schwarzen Kleid, dass ich anziehen möchte. Und in der hintersten Ecke finde ich es auch endlich. Das Kleid hat einen schlichten Rock der mir bis zu den Knien geht. Und das Oberteil ist mit Spitze verziert. Insgesamt ist es wirklich schick, ich sollte es öfter tragen wenn ich so darüber nachdenke. Mein Make-Up besteht aus Mascara und einem dezenten Lidstrich.
Ich trage meine liebsten Perlenohrringe, die mir meine Oma zu Weihnachten geschenkt hat. Dazu das passende Armband am linken Handgelenk. Bei den Schuhen entscheide ich mich für, flache schwarze Absatzschuhe. Auf keinen Fall High Heels, von denen bin ich immer noch traumatisiert. Und zur Vervollständigung des Outfits trage ich eine schwarze Clutch. Zusammengefasst ist der Look schlicht und doch edel.
„Annabelle, kommst du bitte runter, Mr. Wilson kommt gleich", hör ich meine Mutter von unten rufen. Na gut dann mal los.
„Ja bin schon da", sag ich und komme in die Küche spaziert.
„Belle du siehst wirklich entzückend aus, ich hab wirklich eine hübsche Tochter", lächelt Mama.
„Mam du siehst auch traumhaft in deinem blauen Kleid aus. Hast du dich etwa für jemand besonderes heraus geputzt?", necke ich sie mit einem breiten Grinsen.
„Das stimmt doch gar nicht. Aber meinst du, es sitzt auch alles?", fragt sie nun skeptisch.
„Ja, Mr. Wilson wird aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen", versuch ich sie zu beruhigen.
Und im nächsten Moment klingelt es schon an der Tür. Meine Mutter sprintet förmlich dahin. Schon sehr amüsant dabei zu zuschauen. Sie grüßt Mr. Wilson und ich begebe mich auch zur Tür.„Hallo Annabelle, schön dass du uns begleitest", begrüßt er mich.
„Hallo, ja gerne doch", lächle ich freundlich.
Meine Mutter schließt die Haustür noch zu und schon sitzen wir in der kleinen Limousine von ihrem Chef. „Ihr seht beide wirklich hinreißend aus, zwei wunderschöne Damen. Womit hab ich das nur verdient?", schmeichelt er uns.
Ich muss sagen, dass meine Mam wirklich Glück hat für ihn zu arbeiten. Denn einen netteren Chef kann es gar nicht geben. Er hat übrigens dunkle Haare, ist jedoch nicht so groß und hat einen kleinen Bauchansatz. Der Charakter gleich dafür alles aus. Ich hätte wirklich nichts gegen eine Beziehung zwischen den beiden.
„Ach bevor ich es vergesse mein Neffe wird vielleicht zum Essen noch hinzustoßen. Aber das sollte ja kein Problem sein."
„Ach quatsch Michael, zu viert ist es doch viel angenehmer", lacht meine Mam. Es ist amüsant und erfreulich den beiden zu zusehen. Die Augen meiner Mutter strahlen förmlich und ich bemerke auch wie kaum den Blick von ihrem Lächeln abwenden kann. Man merkt die Verbindung zwischen den beiden. Da vergesse ich glatt meine Zweifel, die ich über die Liebe besitze.
Während der Fahrt schau ich verträumt aus dem Fenster. Dagegen unterhalten sich Mam und Mr. Wilson über die verschiedensten Dinge. Wir fahren quer durch die Stadt und schlussendlich halten wir vor einem noblen Italiener. Ich hab schon viele positive Dinge über das Restaurant gehört.
Und meine Erwartungen werden gleich erfüllt, als wir rein gehen. Ein großer Raum, mit abgedunkelter Atmosphäre. Große Esstische aus dunklem Holz, stehen weit auseinander. Die Tische haben weinrote Tischdecken und sind mit silbernen Kerzenhaltern bestückt. Das Geschirr und das Besteck perfekt gedeckt.
Wir werden von einem Kellner, ich schätze ihn auf ungefähr 19 Jahre, zu unserem Tisch geführt.
Mr. Wilson ist wie immer ein Gentleman und hilft meiner Mama beim Hinsetzen. Er ist zu lieb. Ich schaue lächelnd den beiden zu. Und im nächsten Moment hält der junge Kellner meinen Stuhl, damit ich mich hin setzten kann. Er lächelt mich an und ich spüre wie meine Wangen rosa werden, und ich mich bedanke. Höflichkeit gegenüber den Gästen ist anscheinend die höchste Priorität. Genau wie Schnelligkeit, denn keine Minute später bringt er schon Speisekarten und überreicht sie uns. Mir jedoch mit einem zwinkern. Oh Gott, ich will mich eigentlich erstmal von fremden Jungs fern halten.
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Illegal Game
Romance„Man darf Menschen nicht wie ein Gemälde oder eine Statue nach dem ersten Eindruck beurteilen, die haben ein Inneres, ein Herz, das ergründet sein will." - Jean de la Bruyère Annabelle geht auf ein sportorientiertes Gymnasium. Sie bekommt einen neu...