Kapitel 13

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26. Oktober - Donnerstag - Mathenachhilfe

Zurzeit vergehen Tage wie Stunden. Ich wache morgens auf und finde mich zwölf Sekunden später wieder im Bett. Diese Schultage ziehen in einem Wimpernschlag an mir vorbei. Aufstehen, Schule, Training und dann schlafen. Montag, Dienstag, Mittwoch, und Donnerstag. Aber der Rhythmus ist ja nicht erst seit dieser Woche, sondern auch schon die letzten Wochen. Leider erleichtern das einige Umstände nicht wirklich.

In der Schule schrieben wir jetzt, in den letzten Tagen vor den Herbstferien, viele Klausuren. Lehrer meinen immer 'wir verteilen die gut, damit ihr kein Stress habt', aber am Ende schreiben wir in zwei Wochen sechs Tests. Wo bleibt die Logik? Und wieso muss ich zig Fächer beherrschen, wenn ein einzelner Lehrer maximal zwei Fächer Unterricht. Prinzip Schule.

Und vom Training muss ich eigentlich nicht wirklich erzählen, das Problem lässt sich leicht schlussfolgern. Von Training zu Training wird es anstrengender. Und nur mal so, dass ist kein Zucker schlecken, wenn man alle zwei Tage trainieren muss. Montag bis Mittwoch hatte ich höllischen Beinmuskelkater. Dann von Mittwoch bis heute im Oberkörper Muskelkater. Und das geht dem ganzen Team so.

Ich und die anderen haben aber Hoffnungen, dass es morgen leichtes Training wird und dafür mehr Theorie. Denn am Samstag, also in zwei Tagen, ist unser erstes Punktspiel. Da wär Muskelkater nur ineffizient, um eine gute Leistung zu erbringen. Denn das ganze Team wünscht sich nichts sehnlicher als das Spiel zu gewinnen. Und die Schule und unsere Mitschüler stolz zu machen.

Unkonzentriert schau ich auf die plagenden Matheaufgaben auf dem Blatt vor mir. Ich sitze wie üblich am Tisch gegenüber von Mr. Connor, der versunken in seinen Laptop schaut.

„Mr. Connor?", frage ich.

„Hm?" Ich bekomme nur ein geistesabwesendes Brummen. Kein Blick. Nichts.

„Mr. Connor?", erneut versuch ich ihn auf mich aufmerksam zu machen. Immer noch nichts. „Wird das Training morgen wieder so anstrengend?" Nun schaut er langsam über den Laptop hinüber und schaut mich skeptisch an.

„Wieso fragst du Adrienne? Kannst du es etwa kaum erwarten?" Ein fieses Schmunzeln umspielt seine Lippen.

„Ehm, eigentlich will ich nur sagen, dass es ungünstig wär am Samstag mit Muskelkater zu spielen. Schließlich wollen wir unser Bestes geben."

„Keine Sorge, morgen gehen wir noch mal alle Spielzüge durch und machen ein letztes Übungsspiel." Meine Frage beantwortet, schaut er wieder fixiert auf seinen Bildschirm.

„Ach Sie meinen Snickers, Mars, Bounty und Kit Kat?" Wie erwartet erhalte ich keine Antwort mehr.

Da ich aber mich immer noch nicht auf die Aufgaben konzentrieren kann, schau ich aus dem Fenster. Die Blätter verfärben sich schon zu gelb und orange. Der Sommer fließt in den Herbst hinüber. Und das Wetter macht was es will. Die letzten warmen Tage sind vergangen und man muss wieder die langen Anziehsachen aus dem Schrank holen. Ich vermiss den Sommer, ich hasse die Kälte. Ist deswegen ein Vorteil beim Handball, im Winter in einer Halle spielen zu können. Und nicht auf die Wetterbedingungen, wie beim Fußball, angewiesen zu sein.

„Mr. Connor haben Sie schon alles für das Trainingslager fertig organisiert?", frag ich nun gelangweilt. Ich schau vom Fenster langsam zu ihm und sehe wie er mich misstrauisch anschaut.

„Adrienne es scheint mir als würdest du heute mein Plannungsvermögen als Trainer in Frage stellen?" Und damit klappt er sein Laptop zu und mustert mich mit seinen Augen.

„Niemals." Verträumt schau ich wieder aus dem Fenster, spüre aber seinen Blick auf mir.

„Schon fertig mit deinen Aufgaben?" Ich blicke auf mein Arbeitsblatt und schüttle den Kopf.

Illegal GameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt