Kapitel 16

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Nach einer Weile hatte ich mich dann wieder beruhigt und ich machte mich auf den Weg zum Grab meiner Eltern. Dort angekommen setzte ich mich vors Grab und dachte vor mich hin.

Ich denke Gandalf wusste wie er reagieren würde und wollte, deshalb, dass ich es ihm sage...und nun hatte ich es doch versaut. Es war egoistisch.

Ich seufzte einmal und schloss meine Augen. Erinnerungen von meinen Eltern spielten sich ab. Ich musste lächeln. Danach sah ich Gandalf.

Er ist nicht tot! Ich kann es spüren.

Ich öffnete meine Augen und irgendwie fühlte ich mich besser seit dem ich hier war. Meine Gedanken waren wieder klar und meine Gefühle unter Kontrolle.

Ja ich hatte egoistisch gehandelt, aber ich werde es ihm einfach erklären. Das bin ich ihm auf jeden Fall schuldig. 

Ich stand auf und ging zu einem kleinen Weier. Er war in der Nähe des Grabes und ich schaute hinein. 

Ich darf keine Angst vor meinen Kräften haben. Sie sind ein Teil von mir und deshalb werde ich sie auch kontrollieren können. Ich muss mich bloß besser konzentrieren und üben, sonst werde ich immer etwas eingeschüchtert von ihr sein. Gandalf hatte zwar gesagt ich solle sie nicht im Kampf einsetzen, allerdings werde ich sie nicht mehr verstecken. Sie gehören zu mir. Egal was in nächster Zukunft passieren wird, ich darf nie wieder so sehr an mir zweifeln. Damit habe ich mich selbst geschwächt und beinahe verrückt gemacht. Um meine Kräfte kontrollieren zu können, brauche ich einen klaren Kopf. Ich denken deshalb haben sie mich auch so überwältigt, da ich sie nicht akzeptieren wollte. Eine weitere Veränderung.

Ich musste grinsen. Ich dachte in dem Moment noch ich wäre stark, allerdings habe ich mich gewaltig geirrt. Schwächen führen uns zu unseren Stärken, allerdings wollte ich keine Schwäche zeigen. Deshalb wollte ich es Legolas auch nicht sagen. Das wird mir nun klar. Ich wollte nicht schwach vor ihm wirken. Ich wollte stark wirken. Wie naiv...Ich muss lernen meine Schwächen zu akzeptieren und aus ihnen zu wachsen. Ich wollte vor ihnen weglaufen. Und nun...Habe ich mich ihr doch gestellt.

Ich streckte meine Hand aus und tauchte sie ins Wasser. Ich sammelte meine Kraft und das Amulett leuchtete blau. Aber anders als beim See. Nun ist es hell und stark. Ich schloss meine Augen und spürte jeden einzelnen Tropfen welcher diesen Weier ausmachte. Ich hob leicht meine Finger nach oben. Das Wasser bewegte sich und glitt in die Höhe. 

Ich öffnete meine Augen und senkte die Temperatur des Wassers. Das Wasser gefror in Sekundenschnelle. 

Cool. Ich hatte noch nicht mal viel Kraft dafür aufwenden müssen, obwohl ich es bisher noch nie geschafft hatte den Aggregatzustand eines Elementes zu verändern. Ich ließ das Eis wieder flüssig werden und zurück fließen.

Ich musste lächeln. Es geht doch. So schlimm ist es doch gar nicht. Meine wachsenden Kräfte sind zwar echt krass, aber auch echt cool.

Ich stand auf und ging Legolas suchen. Dort anstatt ihm lief ich Haldir über den Weg. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Legolas ganz in der Nähe war.

,,Leila. Zufall oder doch Schicksal, dass wir uns über den Weg laufen? Solltest du nicht schon schlafen?", fragte er mich grinsend und überrascht.

,,Ich könnte jetzt nicht schlafen."

,,Weshalb?"

,,Ich habs Legolas erklärt...und er ist enttäuscht, dass ich es ihm nicht eher gesagt habe."

Haldir wurde ernst und sagte:,,Tut mir leid, aber ich kann ihn verstehen."

,,Ja ich auch."

Er schaute mich verwundert an und sagte dann:,,Du wirkst nicht traurig oder Niederschlagen? Warum?Ich kenne dich und das ist eine komische Reaktion."

Ich musste grinsen. Wie gut er mich doch kannte. 

,Ich war traurig und niedergeschlagen."

,,Aber?"

,,Ich war gerade bei meinen Eltern."

Er sah mich ein wenig traurig an und sagte:,,Und was ist passiert?"

,,Ich habe wieder zu mir selbst gefunden."

,,So schnell?"

,,Ja...Ich musste einfach mal in mich hinein horchen um zu verstehen, was ich machen sollte."

,,Das ist gut so."

Ich nickte auf einmal blitzte Saurons Auge vor meinen Augen auf und ich zuckte zusammen genauso wie Haldir auch.

,,Hast du auch....", setzte er erschreckt an und ich unterbrach ihn auch leicht erschreckt:,,Ja hab ich."

,,Ich frage mich immer noch wie du den Mut haben konntest dich ihm gegenüber zu stellen."

,,Naja Wut entfesselt eine große macht und lässt uns weit über unsere Grenzen hinaus springen."

,,Wut..."

,,Ja. Er hat immerhin meine Eltern und mein Volk getötet. Er ist für dieses Grauen hier zuständig. Wie könnte ich nicht wütend sein?"

,,Gutes Argument. Mich wundert es bloß, dass er keinen auf dich angesetzt hat."

,,Oh Das hat er. Aber Frodo ist genauso wichtig für ihn."

,,Ja er hat vor euch Beiden angst."

Ich nickte und sagte:,,Kaum zu glauben, dass er wirklich angst vor mir hat."

,,Durch dich hat er seinen Körper verloren. Also ich an seiner Stelle hätte auch angst vor dir."

Ich musste grinsen:,,Gutes Argument."

Er musste nun auch grinsen:,,Ich muss weiter. Nachtwache."

Ich nickte:,,Na dann viel Spaß."

Er verdrehte die Augen und sagte.,,Vielen Dank Kleines."

,,Hör auf mich so zu nennen."

,,Hmm nein.", danach drehte er sich um und verschwand.

Idiot...

Ich drehte mich um um weiter zu gehen, jedoch stand er schon dort und schaute mich an.

Eine Reise ins UnendlicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt