Kapitel 19

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Ereignislose Wochen vergingen. Kader würde bald zwei Monate als werden und ich hatte die Anwesenheit im Gericht hinter mir. Ich hatte eindeutig diese Diskussion mit dem Anwalt gewonnen und Cem hatte genau wie der Fremde, der übrigens Levent heißt, eine Freheitsstrafe von einem Jahr bekommen. Sie mussten mich in Ruhe lassen, durften nicht in meiner Nähe treten. Dies war einfach. Einfach, zu siegen, doch ich war nach Monaten meiner Familie im Gerichtssaal begegnet und das war schmerzhaft. Es tat weh, ignoriert zu werden, gehasst zu werden. Desto mehr ich sie vermisste, desto mehr kümmerten sich Tahani Teyze und Hakem Amca um mich und Kader. Mittlerweile waren sie wie Eltern für mich und es blieb nicht bei Teyze und Amca, sondern bei Anne und Baba. Sie selbst hatten keine Kinder, da sie aus gesundheitlichen Gründen keine machen konnte. So herzliche Menschen, aber so ein hartes Schicksal.
Tarik kämpfte immernoch mit der Geduld, wann endlich der Tag kommt, andem er endlich vors Gericht steht. Der Termin steht fest und in drei Tagen ist es soweit. Ich als Zeugin werde mich ebenfalls im Gerichtssaal befinden. Harun und Selma hatten sich vertragen und waren in die Türkei verreist, um ihre Beziehung zu befestigen und alles hinter sich zu lassen.
Schnell legte ich die Aptamilch auf dem Tisch mit der Flasche von Kader.
"Danke Anne!", rief ich und zog mir meine Schuhe an, nachdem ich die Tür schloss. Schnell setzte ich mich an die Bushaltestelle, dann in den Bus und stieg anschließend nach sieben Stationen aus. Ich kannte es hier mittlerweile auswendig, was man alles tun musste, dieses und jenes. Der Polizist führte mich zur Tür und wie jedes Mal schwitzten meine Hände wie verrückt. Sein Bart war deutlich länger geworden, genau wie seine unordentlichen Haare, die ihn zuckersüß aussahen lassen.
Kurz küsste ich ihn und setzte mich auf seinem Schoß.
"Halte noch drei Tage durch", munterte ich ihn auf.
"Richtig langweilig hier. Das Essen schmeckt nach Kotze", seufzte er laut und ich drückte ihn näher an mich.
"Noch drei Tage Tarik."
"Ja noch drei Tage. Dann bin ich entweder frei oder lande hinter Gittern. Das ist doch keine Aufmunterung!"
Hoffnungslos legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und sah still zu Boden.
"War nicht so gemeint", hauchte er und schmiegte seinen Kopf an meinen. Seine Hand spielte mit meiner und wir sprachen nichts.
Zitternd verließ ich den Saal und legte meine Hand auf die Wand ab, da meine Beine vor lauter Zittern so schwach wurden, dass sie wackelten und drohten, wie ein Kartenhaus, einzustürzen.
Die andere Hand lag auf meiner Brust, darunter mein Herz drohte, heraus zu platzen. Das Klopfen war so laut, dass es meine Ohren berauschte und ich nur mein schnelles Herzklopfen zu Hören bekam. Die Bilder im Kopf wiederholten sich. Wie er dort mit Schellen saß und Stunde zu Stunde verzweifelter wurde. Ganze zwei und halb Stunden saßen wir da drin, im stickigen Saal. Der Anwalt legte seine Hand auf meiner Schulter, doch ich drehte mich nicht um. Es war anstrengender denn je. So eine Verhandlung gab es nichteinmal in Filmen. Desto mehr Minuten vergingen, desto schlimmer wurde die Situation. Desto mehr Beweise tauchten auf und desto mehr musste ich sprechen. Lüge für Lüge, die ich ohne rot zu werden oder ohne nervös zu werden sagen musste. Kein Weinen, keine Nervösität und auf gar keinen Fall zu Boden blicken. Selbstsicher in die Augen des Richters schauen und lügen. Der Anwalt gab mir etwas zu trinken, nachdem ich auf dem Stuhl sank und den Glas auf Ex austrank. Tränen bildeten sich in meinen Augen.
"Hayat", hörte ich Tarik, der angelaufen zu mir kam und mich hochhob.
Glücklicher denn je war er der Scheiße davon gekommen.
"Ich liebe, liebe, liebe dich!", schrie er laut und jeder hörte es mit.
Ein schwaches Lächeln huschte meinen Lippen entlang und ich genoss diese Freiheit, die Tarik zu spüren bekam.
Tarik sprach noch mit dem Anwalt. Die auf dem Stuhl liegende Bomberjacke hob ich hoch und gab sie Tarik zum anziehen. Draußen atmete ich zuerst erleichtert aus, aber dieses Schwindelgefühl verschwand nicht. Trotz der kalten Brise der Luft, die meine Schweißperlen vernichtete war mir schwindelig. Innerlich brannten meine Organe, als hätte man Öl drauf getan und es angezündet. Vor allem brannte es zwischen meinen Lungen und ich taumelte leicht zur Seite. Tarik schien dies nicht zu bemerken, dass er telefonierte. Meine Hand griff seinen Handgelenk und ich sah die schwarzen Punkte, die mich in den schwarzen Tunnel führten.
"Hayat?!", rief er, aber für mich war es ein Flüstern seinerseits.
"Tarik", sprach ich zweimal, ehe ich in seine Arme fiel. Aufgewacht war ich genau dort, wo ich umgekippt war. Draußen vor dem Gerichtsgebäude.
"Du bist für paar Minuten bewusstlos gewesen. Hast du nichts getrunken?", fing die Fragerei an, aber ich sagte nichts. Mein Mund war so trocken. Er verstand, dass ich nicht in der Lage war.
"Krankenhaus?"
Kurz schüttelte ich meinen Kopf und ließ mich von ihm tragen. Einen Taxi hatte er bestellt. Zuhause ging er nicht zu Tahani Teyze, sondern in seine Wohnung und legte mich auf sein traumhaft riechendes Bett. Nach einem Glas Wasser wurde ich körperlich stabiler und sprach nun.
"Ich hab dir den Arsch gerettet du Arschloch!", lachte ich und sprang auf seinen Oberkörper.
"Guckmal wie die sofort gesund wird", lachte er.
"Ich weiß man. Obwohl du so eine schlechte Lügnerin bist, hast du dir den Arsch aufgerissen. Ey du warst voll in deiner Rolle", bewunderte er meine Schauspielerei und ich legte meine Lippen auf seine Wange.
"Warum bist du umgekippt?", wurde er ernst.
"Am Ende wurde das irgendwie zu viel für mich und es war voll stickig da drin."
Er ging sich schnell eine Dusche holen, kürzte seinen Bart und kam mit angenehmer Kleidung zu mir.
"Gehts dir jetzt besser?"
"Ja", leckte ich mir über die Lippen.
"Gut", hauchte er, drückte mich an die Wand und fing an mich zu küssen.
"Spring", sprach er mitten im Kuss und ich tat dies. Meine Arme legte ich um seinen Nacken und spürte durch seine Jogginghose, dass ich ihn total verführte. Mitten im Kuss stöhnte er und führte seine Hände zu meinem Hintern, den er durchknetete und ich Schmetterlinge im Bauch bekam. Das Bedürfnis, diese Schönheit über mich zu haben, zu spüren stieg. Er war ein Traummann und hatte mich in Macht. 
"Hab dich wochenlang nicht richtig geküsst", sprach er, als er sich von mir löste und ich nur an uns zwei dachte. Nur Tarik und ich. Bonnie und Clyde.
Seine warmen Hände wanderten zu meiner Hüfte und schoben langsam mein Oberteil nach oben.
"Keine Ahnung, wie ich so lange durchgehalten hab", keuchte er und küsste mich wieder. Wie ein hungriger Wolf, der seine Beute hatte. Er war so ungeduldig, als würde mich jemand von ihm klauen. Irgendwie machte es mich glücklich, dass er auf seine Bedürfnisse verzichtet hatte, aber mir trotzdem die Zeit geschenkt hatte. Er hatte Geduld, abed heute platzte diese und das bemerkte ich an seinem Kuss. Er wollte mich sofort. Kurz machte er eine Pause und zog mein Shirt aus. Gott sei Dank trug ich Spitzenunterwäsche und nicht irgendein Bh mit billigen Mustern. Zum Glück hatte ich heute geduscht. Seine Finger strichen mehrmals über meinen Bauch und man sah die Narben von den Brennungen. Aus unerklärlichen Gründen sank meine Laune, als ich auf die Narben sah, die meinen Oberkörper hässlich machten, aber Tarik sagte dazu nichts.
Schnell vergaß ich die Narben und ließ mich weiterhin von ihn verführen. Er war wie trainiert, so gut und ein Meister darin. Seine Berührungen taten mir so gut, dass ich Gänsehaut bekam und meine Augen schloss. Nachdem er mich halbwegs schon zum ungeduldigen Mensch machte, ließ er die Hose über meine Beine streifen und nun lag ich in Unterwäsche vor ihn. Meinen Haargummi entfernte er und ich grinste. So ein Idiot.
Plötzlich küsste er meinen Hals bis nach unten zu meinem Bauchnabel und ging anschließend tiefer. Ich verlor meinen Geduldsfaden, als er meine Oberschenkel küsste und hielt meine Schenkel aneinander gedrückt. Ich wurde unsicher. Es tat verdammt gut, aber ich war so unerfahren und er so erfahren. Mein Atem hielt inne. Tarik bemerkte meine Angst und strich über meine Wange.
"Ich bin vorsichtig", hauchte er und spreizte meine Beine sanft auseinander. Mit seinen Fingern massierte er über meinen Slip und ich biss mir fest auf die Unterlippe, als er genau die Stelle traf, die ein Feuerwerk in mir auflöste. Meine Hände krallte ich in die Bettwäsche und zuckte langsam nach oben. Es tat so gut. Er war schneller als gedacht, denn nach einer Minute öffnete er meinen Bh von hinten und durchschmeckte meine Brüste mit seiner Zunge. Er wusste, dass ich stillte und da sie verdammt sensibel in der Stillzeit waren, fasste er sie auch nicht an oder massierte sie nicht, wofür ich ihm dankbar war.
Unerwartet zog er mir den Slip aus und ich schämte mich so dermaßen, splitternackt vor ihm zu liegen. Seine Mimik sagte mir, dass ihm mein Körper gefalle, denn er grinste und küsste meine mittlerweile angeschwollenen Lippen.
Mit seinen Fingern berührte er meinen Intimbereich und ich spürte, wie diese Stellen durch dieses erregte Gefühl feucht wurden. Mit zwei seiner Finger drückte er meine Schamlippen auseinander und massierte diese Stelle, weshalb ich die Luft einsog und er mich aus dem Konzept brachte. Nach dem Massieren drang er in mich ein und ich zuckte nach oben. Mein Stöhnen war kaum zu überhören und es gefiel ihm. Er war wie ein Eroberer, der die Macht über mich führte.
Er wurde ein wenig schneller und tiefer und es tat anfangs auch etwas weh, aber diese Glücksgefühle oder welche auch immer es waren, verschwanden nicht. Er brachte mich auf die Folter, denn er spielte mit mir. Mit meiner Hand griff ich ein wenig unsicher zu seinem Shirt und zog es ihm aus. So heiß und bewundernswert. Danach gelang ich zu seinem Bund und zog ihm diese nervös aus. Ich war so unerfahren. Was er wohl von mir denkt? Bestimmt seufzt er innerlich, wie langsam ich bin und ihn nicht so verwöhne wie er mich.
Die Boxer zog er sich selbst aus. Anscheinend war ich ihm zu langsam. Ich musste um ehrlich zu sein staunen, dass sein Freund da unten so groß war. Kein Wunder, das er jede Frau um den Finger wickeln konnte. Er legte sich über mich und drang mit einem Male in mich mit Vorsicht ein. Ich zischte laut und nutzte seinen Rücken, um meinen Schmerz rauszulassen. Langsam strich er mit seinem Glied über meinem Intimbereich und erneut drang er in mich hinein und diesmal ging es einigermaßen.
"Du bist so eng", stöhnte er rau und ich spürte die Erregung in mir. Meine Arme legte er über meinem Kopf und verschränkte unsere Finger miteinander.
In diesen Stunden tauschten wir unsere Gefühle aus, unsere Liebe, unsere Beziehung wurde stabiler. Ich fühlte mich ab jetzt wie Seins.
Nachdem wir beide unseren Höhepunkt erreichten, legten wir uns schweratmend hin und er strich über meine Wange.
Damals war er noch ein Player, deshalb war er einfach so gut und viel besser als ich. Es machte mich schon eifersüchtig, dass ich nicht die Einzige sein konnte, dass er in andere Frauen steckte und sie verführt hatte.  Es war mir peinlich, ich war bestimmt schlecht, aber ich sprach nicht.
"Gut, dass Kader nicht hier war", sprach er und wir schwiegen wenige Sekunden.
"Kader!", sprachen wir beide mit aufgerissenen Augen und er warf mir einen Bademantel zu. Während er sich seine Sachen anzog, ging ich im Bademantel rüber zu meiner zweiten Mutter und klingelte. Ich hatte mein Baby stundenlang allein gelassen. Oh Gott, wie konnten wir sie bloß vergessen?
"Oh Gott, es tut mir Leid, das es so lange gedauert hat", sprach ich beschämt, weil ich innerlich wusste, wieso ich so spät war.
"Ach das war kein Problem. Kader war brav und hat ihren Tee sogar problemlos ausgetrunken", lächelte Anne und ich lächelte erleichtert.
"Ich bin dann mal drüben. Danke nochmal", umarmte ich sie und nahm Kader.
Unsere Sachen waren schon bei Tarik und eine lange Predigt hatte ich ebenfalls gehalten, in der ich mich bei beiden bedankt hatte.
Tarik wartete im Wohnzimmer und sein Grinsen schüchterte mich so enorm ein, dass glatt Kader aus meinen Händen rutschen könnte. Ich wusste, dass sie Hunger hat und meine Brüste sich auch stark gefüllt haben, deswegen stillte ich sie in Ruhe, während Tarik eine draußen rauchen ging. Immernoch konnte ich es nicht glauben, dass ich mit Tarik geschlafen hatte und es war so schön. Nur wollte ich ihn schnell wie möglich heiraten, weil die Angst, etwas könnte uns zerstören, entstand. Es kann immer etwas passieren und meistens sind wir die jenigen, die diesen Pech bei uns tragen.
Als Tarik wieder da war, übergab ich ihm Kader und stand auf.
"Gehe duschen", sprach ich und er sah mich an.
"Warum?", fragte er.
"Ich scheuer dir gleich eine rein. Hör auf mich zu ärgern", sprach ich ernst und lachte erst, als ich ihm den Rücken zugekehrt hatte.
"Cadim!", rief er mir nach und ich verdrehte meine Augen.
Ruckzuck duschte ich, zog mir neue Unterwäsche und Kleidung an und sah im Schlafzimmer, wie Tarik mit Kader spielte.
Von hinten umarmte ich ihn und küsste seine Wange.
Kurz lächelte er und drehte sich zu mir.
"Sollen wir draußen was essen?"
"Denkst du nicht, es ist zu spät?"
"Nein", sagte er knapp und küsste mich auf die Stirn. Wofür der auch immer war.
"Zieht euch warm an", sagte er und ich kleidete vorerst Kader, dann mich.
Draußen, nachdem wir vor McDonalds parkten, nahm ich seine Hand und wir marschierten herein.
"Bleibt hier sitzen. Ich bestelle", meinte er und ich sagte ihm, was ich wollte.
Stumm blickte ich durch die Gegend und blieb bei einer Person mit meinen Blicken stehen. Tariks Ex, diese Furie. Auch sie sah beleidigt, dennoch arrogant zu mir und sah dann weg, ich tat es ihr gleich.
Irgendwie bekam ich ein wenig Panik, weil ich fühlte, wie ich innig schwach wurde und stand von meinem Platz auf. Ohne auf ihr Acht zu schieben ging ich zu Tarik, der mich fragend ansah.
"Egal", lenkte ich vom Thema und wir kamen relativ schnell dran. Nachdem wir das Essen in die Hand gedrückt bekamen, setzten wir uns an unseren Tisch und ich war froh, dass Tarik mit dem Rücken zu ihr saß. Auch ich schenkte ihr keine Blicke, obwohl sie jede Sekunde rüber sah und es so unangenehm war. Ihre Mimik und Gestik verriet, dass sie Wut in sich trug. Nachdem wir satt waren saßen wir noch paar Minuten, genossen das Eis, während Kader uns dies genießen ließ. Sie war ein braves Mädchen.
"Lass gehen, bin todesmüde", gähnte ich.
"Kein Wunder, hast ja auch eine Menge Sport getrieben", lachte er leise und ich versuchte meinen Scham in Griff zu bekommen.
"Du ärgerst mich damit richtig!", wurde ich ernst und zog meine Augenbraue zusammen.
"Du warst geil, ich musste es einfach loswerden."
Er sprach darüber, als würde er mir über seine Hobbys erzählen, ganz normal und er schämte sich kein Stück.
"Du bist unmöglich Tarik."
"Und du eine krasse Granate im Bett."
Ich sah nur zum Tisch.
"Was ziehst du jetzt so ein Gesicht?", lachte er.
"Hätte nicht gedacht, dass ich für dich eine Granate im Bett war", gab ich ehrlich zu.
"Warum denkst du das?", wurde er ernst und ich sah um uns herum. Nicht, dass jemand mithörte.
"Weil du erfahrener bist und es auch mit Erfahrenen getrieben hast, damals."
"Ich steh auf Frauen, die keine Erfahrung haben. So kommst du einfach noch unschuldiger vor, wie ein Engel", erklärte er mir.
"Lass uns nach Hause", weichte ich aus dem peinlichem Themenbereich und wir gingen. Er bemerkte seine Ex und deren Blicke trafen sich, doch ich tat auf unbemerkt und stieg einfach in seinen Wagen, nachdem ich Kader in ihrem Maxi Cosi anschnallte.
"Gib es zu, du bist wegen ihr zu mir gekommen", bemerkte er, aber ich äußerte mich dazu nicht.
"Wieso hast du Angst vor ihr?"
Genervt seufzte ich.
"Weil ich Angst hab, sie könnte unsere Beziehung zerstören. Für Menschen wie sie ist das leicht, weil sie einmal mit ihren Fingern schnipsen muss."
"Was soll die schon machen?", lachte er.
"Fahr einfach."
"Nein, sag, was soll sie schon machen?"
Er wurde wütend.
"Tarik bitte", sagte ich leise, um mich zusammen zu reißen.
"Nein Hayat. Wie soll sie sowas schaffen?"
"Indem sie mir von euren Nächten erzählt verdammt!", platzte es aus mir.
"Es tut weh Tarik. Es tut weh, dass sie unter dir so oft lag, sie nicht die Einzige war. Dass sie jedes Mal mit dir Spaß haben konnte."
"Vergangenheit ist das. Außerdem wie denkst du fühl ich mich, wenn ich weiß, dass zwei Schwänze in dir waren."
"Drück dich gefälligst höflicher aus!", schrie ich und bemerkte, wie meine Tränen ihren Lauf nahmen.
Wütend öffnete ich die Tür, die er verschlossen hatte und sah zur Seite.
"Öffne sie", flüsterte ich weinend, doch versteckte mein Gesicht, indem ich zur Seite sah.
"Tut mir Leid Hayat", hauchte er besorgt.
"Du solltest wissen, dass ich mich nicht mit Absicht von diesen Hunden vergewaltigen lassen hab."
"Ich weiß. Es war ein Fehler", sah er seine Fehler ein.
"Fahr einfach."
Todesstill war es im Auto. Vor seiner Haustür stieg ich ignorant aus und nahm Kader in meine Arme. Seine Worte hatten mich verletzt.
Vorsichtig legte ich meinen Engel auf das Bett und ging mich im Bad umziehen.
Plötzlich öffnete er die Tür und mir stockte der Atem.
"Verzieh dich!", rief ich und zeigte mit dem Finger zur Tür. War aber klar, dass er mich erstmal analysieren würde.
"Heiß."
"Halts Maul Tarik. Du fängst dir gleich eine", sagte ich ernst und bindete meine Haare zusammen. Es war so scheisse in Unterwäsche vor ihm zu stehen, weswegen ich mich so komisch benahm und nicht wusste, was ich tun soll.
"Geh jetzt."
Doch er kam mir nur näher und legte seine Arme um meinen kompletten Körper, von hinten.
Seinen Kopf posierte er auf meiner nackten Schulter und ich wusste, dass die Hohlbirne hinter mir auf meine Brüste glotzte, die durch meinen Bh ziemlich gepusht waren.
"Boah geh", sprach ich nun gereizt und nahm die Kleidung, trotz, dass er mich immernoch von hinten umarmte.
"Verzeih mir jetzt. Bitteeee."
"Das war scheiße von dir. Mach das niewieder."
"Baba ich schwör nie wieder."
Lachend zog ich mich um, putzte meine Zähne und wir legten uns hin.
Plötzlich fing Kader an zu weinen und ich sammelte mich erst, da ich kurz vorm Schlafen war. Sie weinte so schrecklich, als hätte sie einen Albtraum gehabt. Überfordert schaukelte ich sie hin und her, doch sie weinte weiter. Scheiße! Schnell wechselte ich ihre Windel und stillte sie, doch sie gab quälende Geräusche von sich. Vielleicht hatte sie Bauchschmerzen.
Ich drehte sie um, sodass sie auf ihrem kleinen Bäuchlein lag und sie beruhigte sie.
"Sorry", entschuldigte ich mich bei Tarik, da er bestimmt schlafen wollte.
"Doch nicht dafür", lachte er und stand auf.
Er kniete sich und sah in Kaders Gesicht, die ihren Kopf hob. MashAllah dachte ich.
Mit seiner großen Hand strich er durch ihre Locken und sie legte ihren Kopf auf meinem Schoß.
"Ihr gefällts", kicherte ich.
Während er durch ihre Haare strich, lag sie amüsiert da mit ihren dicken rosaroten Kusslippen.
Auch er grinste.
Nachdem sie wieder tief und fest schlief, legte ich sie auf das Bett und sah zu Cem.
"Lass aufs Balkon", meinte dieser und ich folgte ihm einfach.
Meinen Kopf schmiegte ich um seinen warmen Rücken, genauso wie meine Arme um seinen tranierten harten Bauch.
"Sie ist wie meine Tochter", sprach er rau und ich lächelte. Die Angst, er könnte Kader nicht akzeptieren verfiel durch seine Worte.
"Sie ist deine Kopie, weißt du das?", fragte er ein wenig lachend und ich bejahte. Zum Glück sah sie nicht wie mein ekelhafter Vergewaltiger aus.
"Ich hab Angst, ob ich es ihr später mal erzählen sollte."
"Sie würde sich ungewünscht fühlen. Ich an deiner Stelle würde es nicht tun, auch, wenn sie es wissen sollte."
"Aber das hat Zeit", ergänzte er.
"Ich liebe dich", hauchte ich und küsste seinen Rücken.
"Ich dich auch Hayat, überalles. Fühl dich geehrt, dass dich so ein einzigartiger heißer Mann liebt. So welche findest du nirgends."
"Arrogante Hohlbirne", lachte ich und piekste ihn am Rücken.
"Wir sind beide erwachsen geworden. Hast du es gemerkt?"
"Ja", sagte ich leise.
Er nahm sich die Zigarettenschachtel und den Feuerzeug, den er mitgenommen hatte und zündete sich diese an.
Von sich aus zog er mich neben sich und legte seinen Arm um meine Schulter.
Nachdenklich sah ich ihn an und beobachtete ihm beim Rauchen, was so unfassbar attraktiv aussah. Plötzlich pustete er den Rauch in mein Gesicht und ich hustete.
"Du Idiot", zickte ich, doch musste aus unerklärlichen Gründen lächeln.
Zu Ende geraucht beschlossen wir etwas zu essen, da wir um Mitternacht schlimmen Hunger hatten und ich eine Fertigpizza in den Ofen legte.
"Du hast deine Figur voll gehalten", sprach er.
"Bin ein Naturtalent darin."
"Arrogante Hohlbirne."
"Hayat, wenn ich ehrlich bin, finde ich es sinnvoller, wenn du einen Nachthemd aus Spitze anziehen würdest statt diese Micky Maus Shorts."
Lauthals fing er an zu lachen und ich sah ihm beleidigt an.
"Halts Maul du Hartzer. Schläfst ohne Shirt, weil du wahrscheinlich keins zum Anziehen hast", konterte ich, aber er hörte nicht auf.
"Cadi", knurrte er und ich nahm die Pizza heraus. Konzentriert schnitt ich sie und gab Tarik drei Stücke.
Genüsslich biss ich davon ab und schüttete uns beiden etwas zum Trinken ein.
"Auf uns", grinste der Idiot vor mir und ich hielt ihm mein Glas entgegen.

Verliebt in ein VerbrecherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt