Bully - Wenn der Tod die letzte Erlösung ist

Weglaufen

Ich lief und lief immer tiefer in die Dunkelheit hinein. Es war kalt und meine Beine schmerzten vom Laufen. Hätte ich mir nur eine Jacke mitgenommen. Ich fror schrecklich, doch ich lief weiter. Plötzlich blieb ich stehen und atmete schneller als gewöhnlich. Klingt logisch, weil ich gelaufen bin. Meine Glieder schmerzten und ich zitterte stark. Ich verstand gar nichts mehr, verstand die Welt nicht mehr. Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir, sie gehörte Erik. "Clara, hier steckst du ja!" sagte er. "Was willst du hier?" fragte ich, ich erstickte meine Tränen. "Was ich hier will? Ich will dich nach Hause holen." sagte er und sah mich bestürzt an. "Ich gehe nicht zurück." weigerte ich mich. "Hör zu, er kriegt sich wieder ein. Er meint das nicht so." versuchte Erik ihn zu verteidigen. "Du willst ihn verteidigen?" fragte ich geschockt ungläubig. "Auf keinen Fall, aber du musst doch irgendwo bleiben?!" sagte er. Er hatte ja Recht, aber ich wollte nicht in die Hölle zurückkehren. "Geh zurück und sag ihnen, du hast mich nicht gefunden." befahl ich ihm. Er sah mich geschockt an, seine Muskeln spannten sich an. "Du kommst bitte mit. Von mir aus sag ich auch gern, dass du deine Ruhe haben willst." Ich überlegte gut, doch kam ich zum Entschluss, dass er Recht hatte. "Schön." sagte ich gefrustet. Ich machte auf dem Absatz kehrt, sah Erik böse an und ging nach Hause. Erik folgte mir sofort.
Als ich zu Hause ankam, sah ich meinen Vater schon im Flur sitzen. Ich zuckte zurück. "Junge Dame, was sollte das vorhin?" fragte er scharf. Ich antwortet nicht, sondern wich zurück. Erik, der hinter mir stand, drängte sich an mir vorbei. "Lass sie einfach in Ruhe!" knurrte er. "Mein Junge, ich hab nicht dich gefragt sondern deine Schwester." sagte er zu Erik. Ich drängte mich an Erik vorbei, schlich mich zur Treppe und verschwand nach oben. Ich hörte von unten Geschrei, ignorierte es aber und legte mich erschöpft ins Bett.