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Ein Quietschen riss mich aus meinem nicht gerade tiefen Schlaf. Panisch richtete ich mich auf, was sich als gar nicht so einfach erwies, und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich sah nur Unmengen an Büchern. Sie stapelten sich teilweise bis zur Decke, was eine beachtliche Höhe war und waren von einer dicken Staubschicht bedeckt. Wo genau war ich noch einmal?

Verwirrt schüttelte ich den Kopf, als ein leises Atmen an mein Ohr drang. Wie in Zeitlupe drehte ich mich um. Ich erschauderte, was mit Sicherheit an den wechselfreudigen Temperaturen in diesem Haus lag. Vor mir, oder besser neben mir, lag Tommy, mit nichts als einer Boxershorts am Körper. Ängstlich sah ich an mir hinab. Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich immer noch BH und Slip trug atmete ich erleichtert aus.

Ich sah wieder zu Tommy. Er sah so unschuldig aus, wenn er schlief. Sein Haar stand zu allen Seiten ab und er lächelte süß. Man hätte ihn für ein Kind halten können.

Die Bilder von Gestern kamen mir wieder in den Sinn und ich legte mich wieder hin. Ich war in der Bibliothek. Mit Thomas. Auf der Couch. In Unterwäsche. Aber wir hatten es nicht miteinander getan, obwohl wir verdammt nah dran gewesen waren! Ich könnte mich schon für das ohrfeigen, was überhaupt passiert war!

Wie blöd könnte man sein? Thomas hatte mich entführt, sowohl physisch als auch mental verletzt und würde mich heute hinrichten lassen und ich hatte nicht besseres zu tun, als mit ihm rumzumachen? War des mein Ernst? Natürlich hatte er etwas wirklich süßes gesagt, aber wer Versicherten mir, dass er nicht wieder nur mit mir spielte?

Obwohl sich das gestern so echt angehört hatte, durfte ich ihm nicht vertrauen! Es war einfach zu gefährlich. Immer noch zitternd kuschelte ich mich an den schlafenden Thomas. Auch wenn Twilight meiner Meinung nach völliger Schwachsinn war, hatte es in einer Hinsicht recht, Werwölfe waren heiß.

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und atmete tief ein. Ich mag verrückt klingen, aber er roch so gut, nach Wald und Schokolade. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich wieder ein.

* * *

Als ich das nächste mal die Augen öffnete war ich allein. Thomas musste mich zugedeckt haben, denn mir war auch ohne ihn nicht kalt. Die Sonne schien durch das kleine Kellerfenster und erhellte den Raum. Ich strampelte die Decke weg und schwang meine Beine von dem Sofa. Mit einem Ruck stand ich auf.

Also... Die letzten Stunden vor meinem Tod. Was tat man in solchen Situationen? Über die Vergangenheit nachdenken und in Flashbacks versinken? Sollte ich mich jetzt geschlagen geben? Vielleicht waren die Würfel schon gefallen und ich würde sterben. Wenn es so war, sollte ich die Zeit genießen und nicht vor mich hin trauern in diesem stickigen Raum sitzen!

Ich riss mich zusammen und stapfte zur Tür. Meine Hand legte sich um den Griff und ich zog heftig, doch sie bewegt sich nicht. Er hatte mich nicht wirklich eingeschlossen?! Nein, ... verdammt! Meine Fäuste hämmerten auf die Holztür ein und ich schrie vor Wut auf. Wie ich ihn hasste! So ein egozentrischer Ar*ch!

Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand und sank an dem kalten Stein hinab. Ich zog die Beine an und vergrub den Kopf in meinen Händen. Es musste doch einen Weg heraus geben. Das Fenster war zu klein und obwohl ich nicht sonderlich viel wog, würde ich dort nicht hindurch kommen. Dann blieb nur noch die Tür, welche aus massivem Holz war und abgeschlossen. Es war Aussichtslos.

Ich würde hier sitzen und auf meine sicheren Tod warten. Genug Zeit um sich zu Überlegen wir er mich wohl umbringen würde, den Kopf abhacken? Zu altmodisch für Thomas. Er könnte mir auch einfach die Kehle aufreißen oder mir die Wirbelsäule durchbrechen. Wenn ich lieb bettelte und mich nicht wehrte, würde er es vielleicht schnell tun.

My stupid Soulmate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt