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Meine Augen wurden groß. Ängstlich trat ich einige Schritte zurück. Wieso hatte sie mich genau in diesem Moment verlassen? Einmal wenn man seinen inneren Psychopathen brauchen könnte! Ich hob meine zitternden Hände schützend nach vorne, auch wenn ich wusste, dass mir das nicht im geringsten helfen würde. Mein Blick glitt zu Thomas wunderschönem, grinsenden Gesicht. Okay, nun war wirklich nicht der richtige Moment um ihn anzuhimmeln, obwohl...nein.

Seine Pupillen waren geweitet und hatten einen leicht roten Rand. Das blond-braune Haar war immer noch leicht verwuschelt, während seine Kleidung inzwischen wieder perfekt saß. Er kam näher und griff nach meinem Handgelenk, doch ich zog es reflexartig zurück. "B-bitte! Ich flehe dich an! E-es tut mir leid ... wirklich! Ich mach alles was du willst, aber ... bitte ... tu mir nichts!"

Sein Grinsen wurde breiter, als seine Hand erneut hervorschoss und nach meine Oberarm packte. Er zog mich unsanft näher und ließ mich so hart gegen seine Brust stoßen. Seine feuchten Lippen legten sich an mein Ohr und ich hielt wie erstarrt den Atem an. "Das, meine Liebe, hättest du dir früher überlegen sollen!" hauchte er heiß und drehte mir Gewaltvoll den Arm auf den Rücken.Mir entfuhr Widerwillens ein ohrenbetäubender Schmerzensschrei.

"Ganz Ruhig, Engelchen." flüsterte er und schupste mich vor sich her durch den langen abgedunkelten Gang. Der Teppich knautschte unter meinen Füßen, während ich verzweifelt versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Der Schweiß durchnässte langsam mein Kleid und sorgte dafür, dass es mir heiß am Körper klebte. Ich pustete eine Strähne, welche mir ins Gesicht gerutscht war angestrengt auf die Seite.

"Was hast du jetzt vor?" bellte ich mit einer nicht ganz kräftigen Stimme, wie ich sie mir erhofft hatte. Er gab ein überhebliches Schnauben von sich bevor er seinen Griff verstärkte und mir mit Sicherheit das Blut abdrückte. Ich fluchte leise vor mir hin und begann mich unter dem Druck zu winden. Thomas schwieg mich stur weiter an, während wir unseren Weg fortsetzten.

Was hatte er jetzt vor? Wie ernst nahm er diesen kleinen Schlag? Seinen darauffolgenden Aktionen nach zu urteilen sehr ernst. Wieso musst das mein Leben sein? Es gab 7 Milliarden Menschen auf diesem überbevölkerten Planeten und ausgerechnet das Mädchen mit den Psychischen Problemen, dem Teufelseinfluss und der harten Vergangenheit musste als seine Mate herhalten.

Na danke, Herr! Natürlich war ich ein Todesengel, aber ein klitzekleines bisschen göttliche Hilfe wäre auch nicht schlecht gewesen! Selbst meine Schwester hatte sich nicht gemeldet! Als Tochter des Teufels könnte man doch nicht so viel zutun haben, dass man seine Schwester, welche allein auf der Erde lebte, vergisst? Wir waren nicht wirklich so richtig verwandt, eigentlich hatte Lucifer uns gefallene Engel erschaffen. Seine Tochter war ... auf menschlichen Wegen entstanden und so gesehen waren wir uns in keinster Weise ähnlich.

Trotzdem hatten wir als Kinder viel Zeit miteinander verbracht, bevor sie in die Hölle gerufen wurde, um ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen. Doch sie hatte mir versprochen immer an meiner Seite zu sein, wie ein Schutzengel. War das eine Lüge gewesen? Hatten mich alle verlassen?

Wir kamen zu der großen, mit blauem Teppich überzogene Treppe, welche in den gigantischen Keller führte. Was sollte ich den da unten? Seinem Gemütszustand nach zu schließen, keine Runde schwimmen gehen. Er gab mir einen Schups, so dass ich wankte und dann mit Schwung die Treppe hinunter viel.

Meine Ellenbögen schlugen hart auf dem leicht gepolsterten Steinboden auf. Ich zog scharf die kalte Innenluft ein. Der Temperaturunterschied war gewaltig. Ich rappelte mich wieder auf und rieb mir die schmerzenden Stellen an den Armen und dem Rücken. Wenn das nicht blaue Flecken geben würde, wusste ich auch nicht weiter.

Ich klopfe mir den Staub von dem teuren Kleid und warf arrogant das Haar über die Schulter. Meine Würde bekam er nicht, verdammt! Thomas hatte alles mit einem überheblichen Lächeln auf seinen perfekten Lippen beobachtet. Übertreiben elegant hüpfte er die Stufen hinab, wobei er die letzten drei übersprang und direkt neben mir aufkam.

My stupid Soulmate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt