Teil 10-"Krankenpfleger Laito"

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Wie konnte es bitteschön soweit kommen?
„Na Bitch-chan, geht es dir besser~?" fragte mich mein heutiger ‚Krankenpfleger'. Nachdem ich gestern wirklich abgeholt wurde und ich mich dann einfach hingelegt hatte, wurde ich heute Morgen munter, weil mir so unfassbar heiß war.
Das Resultat war, ich hatte Fieber und das zum Samstag. Irgendwie schien Laito ein Gespür dazu zu haben, denn gegen acht Uhr morgens, stand er vor der Haustür und hat es irgendwie geschafft meine Eltern so um den Finger zu wickeln, dass sie ihn darum baten, sich um mich zu kümmern.
Ich sah den Hutträger an und antwortete mit einer rauen Stimme: „Den Umständen entsprechend..." Als ich dann plötzlich etwas Kaltes auf meiner Stirn spürte, seufzte ich zufrieden auf.
Es ist wirklich praktisch an Vampiren, dass sie so kalt sind...zumindest wenn man Fieber hat. Das einzig positive an der Sache war, dass man nicht sehen konnte wie verlegen ich war, dass Laito nun in meinem Zimmer stand.
„Schade das du so krank bist, ansonsten könnten wir doch so viel Spaß jetzt haben~." Meinte der Vampir mehr als enttäuscht. Das Fieber schien ziemlich an meiner Wahrnehmung zu nagen, denn ich antwortete mit einem Lächeln: „Spaß? Meinst du damit, als ich von dir am Bett festgebunden wurde oder als wir gemeinsam Musik gehört hatten?"
Ein Lachen ertönte seinerseits, ehe er erwiderte: „Natürlich das erste, aber wir könnten ja noch weiter gehen~."
Ich schüttelte als Antwort leicht mit dem Kopf, doch lächelte ich weiter. Im nächsten Moment verschwand die schöne kühle von meiner Stirn und ich ließ ein leises grummeln von mir. ‚Es war doch gerade so schön. ' Dachte ich innerlich schmollend.
Das war mehr als gemein, dass er einfach seine Hand wegnahm. Erst jetzt realisierte ich, weshalb Laito seine Hand weggenommen hatte. Ich hatte gestern eine Nachricht an Sarah geschrieben, weshalb mein Handy auf dem kleinen Nachttisch neben meinem Bett lag und naja, unser lieber Laito probierte gerade mein Pin herauszufinden.
Selbst wenn ich nicht in der besten Verfassung war, konnte ich das doch nicht zulassen!
Mit aller verbliebenen Kraft nahm ich eines meiner Kissen und warf es in seine Richtung. Leider fing er es in einer fließenden Bewegung auf und grinste mich an.
„Hände weg von meinem Handy!" knurrte ich leise und versuchte möglichst böse zu gucken. Er fing an zu kichern und setzte sich dann an meine Bettkante. „Das ist nicht nett von dir Bitch-chan, mich einfach abzuwerfen." Meinte er gespielt tadelnd.
Sobald er das Kissen wieder zu mir gelegt hatte, machte er sich weiter an dem kleinen Gerät in seiner Hand zu schaffen und schaffte es nach einigen Minuten wirklich sein Ziel zu erreichen. Sein Grinsen wurde, umso mehr er sich mit meinem Handy beschäftigte, immer breiter.
Ich befreite mich von meiner Decke und krabbelte in Laitos Richtung, doch hielt er dann seinen Arm weiter von sich weg, weshalb ich nicht an das Handy kam rankam.
Als ich mich vergeblich danach streckte, verlor ich irgendwann den Halt und landete zu meinem großen ‚Glück' auf Laitos Schoß.
Nun musste mein Gesicht noch röter sein, als durch das Fieber eh schon. Langsam drehte ich mich auf den Rücken und sah zu dem grinsenden Vampir empor.
‚Gott, das ist so peinlich...' dachte ich mir dabei nur. „Meine süße Bitch-chan ist ja ganz verlegen~." Kicherte er, während er langsam durch meine Haare strich.
Das Handy hatte er zur Seite gelegt, was mich schon etwas beruhigte. Es könnte ganz vielleicht sein, dass ich ein paar viele Bilder von ihm in meiner Galerie hatte.
Laito schien komplett in Gedanken zu sein und er murmelte mehr zu sich selbst als zu mir: „ich werde nicht zulassen, dass nochmal sowas passiert...denn du gehörst mir." dabei strich er über eine der abgeschnittenen Strähnen.
Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper, da seine Worte so ernst waren wie noch nie. Für diesen Moment hielt ich es für das beste ruhig zu bleiben, da ich nicht einschätzen konnte, wie Laito reagieren könnte.
Durch die ruhigen Berührungen wurde ich immer schläfriger und es fiel mir so schwer die Augen offen zu halten. In diesem Moment war er wieder so lieb, dass man gar nicht denken könnte, dass er ein sadistischer und perverser Vampir ist.
Ein kleines lächeln schlich sich auf meine Lippen, ehe ich langsam einschlief.

(Laitos Sicht)

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mal bemerkte wie Marie einschlief.
Erst als sie sich enger an mich kuschelte, kam ich zu mir. ‚Was stellte dieses Mädchen nur mit mir an? ' fragte ich mich innerlich. Ich verstehe einfach nicht, was das für ein seltsames Gefühl war, als ich sie das eine Jahr nicht sah.
Es war so, als wenn etwas fehlen würde...egal wie sehr ich es versuchte mich abzulenken, wie oft ich auch das Blut verschiedenster Frauen getrunken hatte, konnte es mich einfach nicht sonderlich befriedigen.
Ich wollte sie haben. Ihr Blut...Nein alles an ihr. Sie soll ganz alleine mir gehören und das Gefühl, dass jemand anderes sie bekommt war mir höchst zuwider.
„Bitch-chan, du weißt ja nicht wie schwer du es mir machst..." seufzte ich und sah die Schlafende an. In ihrem Gesicht war ein leichtes Lächeln und auch ihr Fieber schien sich langsam zu legen. Als dann plötzlich die Zimmertür aufging und Maries Mutter in den Raum sah, musste ich mir ein grinsen stark verkneifen.
‚Freu dich darauf, wenn du wach wirst Bitch-chan, dann kannst du dich auf etwas einstellen.' dachte ich dazu.
So schnell wie die Tür offen, war ging sie auch wieder zu. Wie es schien, war es ihrer Mutter unangenehm, ihre Tochter so zu sehen.
Kopfschüttelnd sah ich wieder an mir runter und gab meiner süßen Bitch-chan einen Kuss auf die Lippen. ‚Mich wirst du nicht mehr so schnell los~. '

Mein Traum wird wahr...oder ist es ein Alptraum?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt