Teil 39- "Ich sollte auf SIE aufpassen?!"

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Nachdem ich mich noch etwas mit den Jungs unterhalten hatte, ging ich wieder auf mein Zimmer und zog mich wieder um.
Schließlich durfte das Kleid ja nicht schmutzig werden, weshalb ich es dann auch fein säuberlich in meinen Kleiderschrank hang. Das nächste was ich tat, war mich auf mein Bett zu setzen und das Bild meiner Familie mir anzusehen. „Ihr würdet lachen, wenn ihr mich gesehen hättet." Redete ich einfach darauf los und hatte ein leichtes, trauriges Lächeln im Gesicht. Ich vermisste sie wirklich, aber umso länger ich hier war, umso leichter fiel es mir.
„Du vermisst sie weiterhin, oder S Neko-chan?" ertönte es plötzlich neben mir und nachdem ich kurz zusammengezuckt war, antwortete ich: „Natürlich tue ich das...schließlich sind sie meine Familie. Jetzt allerdings zu einem anderen Thema...wieso bist du hier, Kou?" Nun drehte ich mich zu dem Blondschopf, welcher wie immer ein Lächeln im Gesicht hatte.
Wir beide hatten uns einmal ausgesprochen, doch war er weiterhin der Meinung, dass Laito für mich nicht gut wäre. „ich wollte dich doch nur mal besuchen~! Ist das denn falsch?" stellte er mir die Gegenfrage, wodurch ich leise aufseufzte, ehe ich dann sagte: „Das nicht, aber ohne Grund würdest du doch eigentlich nicht zu mir kommen. Entschuldige mein Misstrauen, aber das kann man schlecht ändern nach dem ganzen was passiert ist." „Ich kann dir ja verraten, wieso das alles passiert ist." Fing der Blauäugige an und erweckte nun meine komplette Aufmerksamkeit. Hatte ich mich gerade verhört? ER wollte mir etwas Genaueres darüber erzählen? Ein schnelles nicken erfolgte von mir und Kou erzählte: „Es ist so, dass du praktisch wie eine Experiment warst, da du ja nicht immer ein Vampir warst, genau wie ich oder zum Beispiel Ruki-kun. Der Plan war wohl so, dass du M Neko-chan etwas beschützen solltest, falls ihr Blutverlust zu stark werden würde..."
„Ich sollte auf diese...Person aufpassen?! Nicht mal in eine Million Jahren! Da lasse ich mich von Reiji eher weiter als Versuchskaninchen verwenden." Unterbrach ich ihn sauer und fragte mich, was Karl-Heinz sich dabei gedacht hatte.
Kou unterbrach nun wiederum mich in meinem Wutrausch und sprach einfach weiter: „Das ist ja auch aufgefallen und deshalb sollten wir dich, da du eine indirekte Gefahr für M Neko-chan bist mitnehmen. Es hätte im Prinzip jedes Mädchen treffen können, aber Alexandra-san hatte auf dich Aufmerksam gemacht, als du geboren wurdest. Dadurch hattest du es praktisch das Los gezogen ohne es zu entscheiden. Wie es scheint, hatte wohl dein Hass den du auf M Neko-chan dafür gesorgt, dass das Mittel was dir verabreicht wurde nicht richtig geklappt hatte. Wie soll ich das am besten erklären...es hat dir eben nur deine Vampirseite gegeben, aber es sollte dich eigentlich auch unterbewusst auf Yui fixieren."
Fassungslos sah ich das Idol an und konnte es einfach nicht fassen. Ich konnte es praktisch ganz allein meinem Sturkopf verdanken, dass ich nicht zu dem wurde, was geplant war. Allerdings brannte mir noch eine Frage auf der Zunge, welche ich dann auch stellte: „Wieso hat er mich dann aber in meiner Welt aufwachsen lassen? Ich meine...sein Plan wäre wohl aufgegangen, wenn er mich früher in diese Welt geschickt hätte."
„Hm...da weiß ich auch nichts Genaueres. Wahrscheinlich solltest du erstmal alt genug sein." Entgegnete Kou mit einem Schulterzucken. Mit einem frustrierten Seufzen lies ich mich nach hinten fallen und sprach eher zu mir selbst: „Das kann doch nicht wahr sein...! Damit ist es offiziell, ich war nur eine Spielfigur, welche ohne es zu wissen, abtrünnig wurde." Von den ganzen Informationen begann mein Kopf zu schmerzen, doch war das wohl auch verständlich. Komplett in Gedanken versunken schloss ich meine Augen und öffnete sie dann erst wieder, als ich plötzlich eine Hand an meinen Haaren bemerkte.
„Kou...wir hatten das Thema doch schon Mal." Ermahnte ich ihn, doch hatte er ein heimtückisches Grinsen im Gesicht, als er erwiderte: „Du hast wohl etwas Wichtiges vergessen, S Neko-chan~. Ich habe dir diese wichtigen Informationen gegeben und dafür möchte ich mir jetzt meine Gegenleistung holen~." Gedanklich schlug ich mir mit der Hand vor die Stirn.
‚Wieso nochmal habe ich nicht damit gerechnet? ' fragte ich mich noch gedanklich dazu. Mit einer schnellen Bewegung hielt Kou meine Handgelenke fest und beugte sich zu mir runter. Unsere Kräfte wären im Prinzip identisch, doch hatte ich da noch nicht wirklich den Dreh raus. Trotzdem versuchte ich mich so gut es geht zu wehren, wodurch Kous Augen ein schon genervtes Funkeln bekamen. Da hatte ich wohl es übertrieben.
„Du denkst auch, dass du einfach alles bekommst, ohne etwas dafür zu geben, oder? Tch, wie nervig. Da ist man einmal nett zu dir und du denkst, du kannst dir alles erlauben. Ich werde mir das holen, was mein gutes Recht ist!" sagte Kou nun und für mich war das einer der Momente, wo ich wirklich vor ihm Angst bekam. Im Anime mochte ich diese Seite an ihm...doch jetzt, wo ich sie am eigenen Leib zu spüren bekam, durchflutete mich die Panik.
Sein Griff wurde fester, doch versuchte ich ihm nochmal ins Gewissen zu reden: „Bitte, Kou! Du machst es doch mit sowas nicht besser. Ich danke dir wirklich über alles für die Informationen, aber man kann es doch auch anders klären!" „Da muss nichts geklärt werden und jetzt hör bitte auf mich so anzunerven?!" entgegnete der Blauäugige scharf und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns. Mit aller Kraft presste ich meine Lippen aufeinander und versuchte Kou irgendwie von mir runter zu bekommen. Dieser leis sich allerdings nicht ablenken und machte einfach weiter.
‚Ich will das doch nicht! Kou, hör doch auf! ' schrie ich gedanklich und am liebsten hätte ich geschrien, doch das ging ja nicht.
Im Augenwinkel bemerkte ich, wie sich die Tür öffnete und ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder mir Sorgen darüber machen musste, dass Laito dort stand. ‚Es ist nicht so wie es aussieht, Laito! ' hätte ich am liebsten gesagt, doch musste ich versuchen mich irgendwie mit Blicken zu verständigen. Der Gesichtsausdruck des Hutträgers wirkte am Anfang wie eingefroren, doch strahlten seine Augen irgendwann eisige Kälte aus.
Er musste mich doch jetzt als nicht besser als seine ach so tolle Mutter sehen...das durfte einfach nicht sein!

Mein Traum wird wahr...oder ist es ein Alptraum?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt