Ungewohnte Gefühle

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Kapitel 2

Genüsslich aß ich ein Toffifee und schloss die Augen. Meine Arme hingen entspannt an meinen Seiten herunter, während ich den Karamell, Schokolade, Nuss Geschmack auf meiner Zunge zergehen ließ. So gut! Davon könnte ich Tonnen essen! Als ich meine Lider wieder öffnete, entdeckte ich ein Einhorn vor mir stehen. Seine Mähne und sein Schweif brannten rot, gelb, orange in der Dunkelheit der Nacht. Friedlich fraß es das saftig grüne Gras auf dem Boden vor mir.
"Buy it, use it, break it, fix it
Trash it, change it, mail - upgrade it
Charge it, point it, zoom it, press it
Snap it, work it, quick - erase it
Write it, cut it, paste it, save it
Load it, check it, quick - rewrite it
Plug it, play it, burn it, rip it
Drag and drop it, zip - unzip it
Lock it, fill it, call it, find it
View it, code it, jam - unlock it...", hörte ich gedämpft in meinen Ohren.
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Was war denn das für ein Lied?

Langsam schlug ich meine Augen auf, kniff sie aber, durch die plötzliche Helligkeit, gleich wieder zusammen. Die Sonne schien hell durch mein gekipptes Fenster und direkt in mein Gesicht.
"Surf it, scroll it, pause it, click it
Cross it, crack it, switch - update it
Name it, rate it, tune it, print it
Scan it, send it, fax - rename it
Touch it, bring it, pay it, watch it.
Technologic.
One more time
Ah ah ah ah aaah
Ah ah ah ah", dröhnte mir der Beat von Pentatonix, meiner Lieblingsbänd, in den Ohren. Ich lag auf meinem Bauch in meinem bequemen Bett.
Murrend drehte ich meinen Kopf zur Anlage. Sie stand rechts neben dem Fenster auf einem weißen Regal und blinkte am Lautstärkenregler grün auf. Schlapp haute ich neben mir auf den Aus Knopf der schwarzen Fernbedienung. Die Musik verstummte sofort. Ich seufzte frustriert, versteckte mein Gesicht wieder in dem Kissen und schloss die Augen. Nur noch einen Moment Ruhe, nur noch einen klitzekleinen, bevor das Grauen beginnt! Warum mussten wir Schüler eigentlich immer so früh aufstehen? Die Schule könnte doch auch um dreizehn Uhr, oder nein noch besser, gar nicht anfangen! Das wäre echt geil!
Aber wie meine Eltern immer sagten: „Sei nicht immer so faul! Du willst doch mal was aus dir machen, oder nicht?" Sie hatten ja recht! Aber für mich, der schlimmste Morgenmuffel der ganzen Familie, war es halt eben immer voll schwer so früh aufzustehen.
Ich pustete mir eine nervige Strähne aus dem Gesicht und schlummerte langsam wieder ein.

~ ¤ ~

Durch ein lautes Scheppern schreckte ich aus meinem Schlaf. Verwirrt starrte ich auf meine Fernbedienung, welche nun auf dem Boden lag. Sie war wohl gerade hinunter gefallen. Nun sah ich hoch zu meinem grünen Schreibtisch, auf dem eine silberne Digitaluhr stand.
Neun Uhr dreißig.
„Hmmm............", brummte ich. Neun Uhr dreißig, da war doch irgendwas! Nachdenklich runzelte ich die Stirn. Erschrocken sprang ich aus meinem Bett, als es mir wieder einfiel, und hob sauber aussehende Kleider vom Boden auf.
„Scheiße, PAAPAA! WARUM HAST DU MICH NICHT GEWECKT?", schrie ich durch das ganze Haus. Keine Antwort. Er war bestimmt noch am Schlafen! Gehetzt sprintete ich in das Bad, zog meinen Schlafanzug gleichzeitig aus und sprang unter die Dusche, nur um gleich darauf einen kalten Wasserstrahl ab zu bekommen.
„SCHEIßE!", brüllte ich und drehte die Hähne schnell wieder zu. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ab neun Uhr kein warmes Wasser mehr lief! Meine Mutter meinte mal wieder an Strom sparen zu müssen! Echt ätzend, wenn man mich fragte! Verärgert stolperte ich aus der Dusche, trocknete meinen Körper hastig ab, band mir meine nassen Haare zu einem hohen Zopf zusammen, zog mir meine Kleider an und stürmte aus dem kleinen Zimmer. Warum hatte mich David nicht geweckt? Er war bestimmt schon in der Schule und hatte mich vollkommen vergessen!Gleichdarauf polterte ich die Treppen hinunter. Flink schnappte ich mir meine gepackte Tasche, die auf dem Küchentisch lag, und stolperte wortwörtlich aus dem Haus heraus.

Kriegerin der Elemente [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt