Kapitel 1

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So wie jeden langweiligen Morgen, wachte ich auf und rieb mir mit meinen Händen über das Gesicht.Es gab eine Frage, die mir seit einiger Zeit durch den Kopf schwirrte. 'Geht es ihnen gut?'
Es ist nun schon eine Weile her, seit dem ich Beacon Hills verlassen habe, und Abschied mit meinen Freunden nehmen musste. Klar hatte ich hier und da mal ein bisschen Kontakt zu Ihnen, doch es tat weh, an einem völlig anderen Ort zu sein, und nicht zu wissen, was Brett, Scott, Malia oder auch Liam machten. Sie waren meine Freunde, sie alle, und teilweise sogar mehr als das, was mich manchmal sogar zu dem Gedanken schweifen ließ, ob ich nicht einfach zurück gehen sollte. Jedoch wusste ich, dass ich weder eine Alternative, noch eine andere Wahl hatte, als hier zu bleiben. Dort hätte ich niemanden,der für mich sorgt, oder was auch immer. Braeden kam mindestens einmal die Woche zu Besuch, weshalb ich mich ziemlich freute, auch weibliche Intelligenz und Ohren hier zu haben. Nicht, dass Derek unintelligent War, ganz im Gegenteil. Jedoch verstand er mich in manchen Dingen einfach nicht, wie zum Beispiel meine Gefühle zu Brett, die den Abschied für mich wirklich beinahe unerträglich gemacht hatten. Braeden wiederum verstand mich in diesen gewissen Dingen, was es in manchen Sachen schon etwas leichter machte. Am meisten Kontakt hatte ich mit Brett, doch auch dieser hatte sich seit etwa einer Woche nicht mehr gemeldet, was ziemlich ungewöhnlich War, denn er schrieb mir so gut wie jeden Tag. Manchmal War ich froh, dass wir nie eine Beziehung eingegangen waren, denn das hätte diese Situation noch ungewöhnlicher, und schlimmer gemacht. Okay, genug mit nachdenken, ich musste zur Schule. Und diese Schule erinnerte mich an meine letzte, in Texas, bevor ich zur Devenford Prep ging, beschissene Lehrer, scheiß Schüler, und kaum Freunde, oder überhaupt Menschen, mit denen ich sprach. Zwar würde ich sicherlich irgendwann zurück nach Beacon Hills kommen, weshalb der Coach mir auch geschworen hatte, meinen Platz im lacrosse Team freizuhalten, doch das würde noch weit in der Zukunft liegen. Mühsam stand ich also auf, und quälte mich zu meinem Kleiderschrank, um mir eine schwarze Hose und ein graues Sweatshirt herauszuziehen. Es War mittlerweile kühl geworden, und der Sommer War vorbei, weshalb ich mir immer mehr wünschte, den Herbst mit meinen Freunden zu verbringen.

"Derek? Fährst du mich?",rief ich in den großen Raum, den wir Wohnzimmer nannten, obwohl wir so gut wie nie dort waren.

"Fahr doch selber",grinste mich mein Bruder dann an, als er aus seinem Zimmer kam, und sich ein grünes Shirt überzog.

"Ich hab kein Auto?",wies ich ihn darauf hin, dass ich den Porsche meiner Adoptiveltern leider nicht mitnehmen konnte.

"Dann nimm meins",meinte Derek achselzuckend, weshalb ich ihn verwirrt ansah.

"Du bist schräg drauf. Was genau, ist passiert?",murmelte ich und zog meine Augen zu Schlitzen, während ich ihn mir genau unter die Lupe nahm.

"Ich denke es ist an der Zeit meiner kleinen Schwester ein wenig mehr zu vertrauen",sagte er und warf mir ohne Vorwarnung die Autoschlüssel zu. Ich fing sie durch den scharfen Reflex meiner Werfolfsinne auf uns sah ihn eindringlich an.

"Ich trau dir nicht",murmelte ich.

"Solltest du aber, ich bin dein Bruder, falls du es vergessen hast",sagte er und grinste mich leicht an.

"Ja aber dass du grinst, und zwar die ganze zeit, ist äußerst ungewöhnlich",meinte ich und stellte mich vor meinen größeren Bruder, der im wahrsten Sinne des Wortes größer War, als ich. "Huhu Derek? Bist du dadrin?",fragte ich, während ich meinem Bruder mit der flachen Hand gegen die Stirn klopfte. Dieser lachte nur, und hielt meine Hand fest, bevor ich ihn noch weiter gegen den Schädel klopfen konnte.

"Wie geht es Brett und den anderen?",wechselte er das Thema, weshalb ich meine Hand aus seiner zog und auf den Boden sah.

"Keiner von ihnen meldet sich im Moment..Brett seit einer Woche nicht..die anderen noch länger",murmelte ich, weshalb Derek mein Kinn nach oben drückte.

"Das ist merkwürdig..du bist ständig und zwar den ganzen Tag mit Brett am telefonieren und schreiben"

"Fahr mich einfach zur Schule, okay?",meinte ich dann genervt und tippte ihm gegen seine Brust. Derek nickte nur, nahm die Schlüssel und setzte sich neben mich ins Auto.

"Freust du dich auf Schule?",fragte Derek mich dann, als er den Motor gestartet hatte. Ja natürlich freute ich mich auf die Schule. Da War kein Brett, mit dem ich meine Pausen verbringen konnte, kein Liam, der mir genau so wie Brett zuhörte. Kein sarkastischer Stiles, kein Scott, der für alles immer Verständnis hatte, keine genervte Malia, keine wunderschöne Lydia und keine viel zu nette Kira. Aber natürlich freute ich mich auf Schule. Das ließ ich auch Derek wissen, in dem ich meinen Kopf in seine Richtung drehte und ihn mit einem vielsagenden Blick ansah.

"Komm schon Luna, wir sind so lange schon hier, du kannst mir doch nicht sagen, dass du noch immer keine Freunde hast",sagte Derek. Ich wusste zwar, dass er diesen Satz keines Wegs böse gemeint hatte, aber er verletzte mich trotzdem unglaublich.

"Nichts und niemand kann Lacrosse und meine Freunde in Beacon Hill ersetzen, okay?",meinte ich ziemlich geknickt und schaute aus dem Fenster.

"Nicht einmal der Typ, der vor ein paar Wochen bei uns War? Wegen dieser Schularbeit? Du mochtest ihn doch, oder?"

"Derek, was ist denn heute mit dir los?",zischte ich und sah ihn verständnislos an.
"Nur, weil Theo ein Werwolf ist, heißt es noch lange nicht, dass ich ihn mag. Ich mag ihn als Freund...aber außerdem ist er vor drei Wochen weggezogen"

"Luna, ich versuche wirklich nur dir zu helfen, und dich ein wenig von deinen Freunden abzulenken",sagte Derek dann ziemlich laut. "Ich weiß, wie du dich gerade fühlst, aber Brett wird nicht deine letzte Liebe sein"

"Du hast gar keine Ahnung, Derek",zischte ich, als er den wagen anhielt. "Du trauerst Paige auch hinterher, und sie War deine erste liebe! Brett ist meine und das vergesse ich nicht",fuhr ich ihn an, öffnete die Tür und schlug sie direkt nachdem ich ausgestiegen War, so fest wie es ging, zu. Traurig, weil ich mich unverstanden fühlte, lief ich mit gesenktem Kopf ins viel zu große Schulgebäude und wie soll es anderes sein? Da Miss Hale ja zu blöd ist, ihren Kopf zu heben, rannte ich volle Kanne gegen einen Kerl, der dann auch noch anstatt einem Speckbauch, steinharte Muskeln haben musste, sodass ich nach hinten prallte, das Gleichgewicht verlor und mit meinen Armen in der Luft rudernd auf meinen Hintern fiel. Ein stöbern entfuhr meinen Lippen, als ich bemerkte wie schmerzhaft der Sturz eigentlich War. Vorsichtig, mit roten Augen und dicken Wangen sah ich nach oben zu der besagten Person und hielt die Luft an.

"Na, wer bist du denn?",lachte dir raue stimme der Person, die vor mir stand.

"Frag mich lieber wer ich nicht bin",murmelte ich und stand quälend langsam auf.

"Du hättest auch etwas sagen können, ich hätte dir hochgeholfen",lachte der schwarzhaarige Kerl und kratzte sich am Nacken.

"Du hättest auch einfach einen anderen Weg gehen können, ich wäre nicht auf'm Arsch gelandet",malte ich und klopfte mir den Dreck vom Hintern.

"Wieso so schlecht drauf, kleine?",grinste der Kerl vor mir, was mich noch mehr auf Palme brachte.

"Es ist Montag, ich muss in die Schule und kaum bin ich hier, muss ich mir schon die Fresse von 'nem Player geben",fuhr ich ihn an, und wollte gerade an ihm vorbei, als er mich am Arm festhielt und lachte.

"Wenn du nicht sofort deine Griffel von meinem Handgelenk machst, breche ich dir deinen Daumen",grinste ich sarkastisch.

"Ich will nur deinen Namen wissen",grinste der Kerl, weshalb ich ihm gegen sein Schienbein trat, und seinen Daumen umdrehte, sodass er vor Schmerz aufschrie, und meinen Arm losließ.

"Ich hab dich gewarnt",grinste ich triumphierend, worauf der schwarzhaarige nur grinste.

"Du bist echt zäh..gefällt mir"

"Und du bist gleich Brei, wenn du mich jetzt nicht in Ruhe lässt",zischte ich und allmählich brachte mich dieser Kerl so zur Weißglut, dass sich meine Krallen langsam in meine Handflächen bohrten.

"Was tust du? Du blutest!", rief er und zeigte auf die rote, dickflüssige Flüssigkeit, die aus meinen Fäusten tropfte.

"Komm..ich bring dich zur Krankenstation",meinte er und zog mich mit, was ich widerwillig mit einem stöhnen kommentierte.

[2]➶How I came back Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt