All scars can be healed 3

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Kapitel 3 Amelie's P.oV

19. Dezember

Als ein feiner Sonnenstrahl durch mein Fenster drang, erwachte ich. Es kam mir in den Sinn, dass ich Ferien hatte und ich dringend meine Mutter noch etwas fragen musste. Ein fröhliches Lächeln flog über meine Lippen. Ich sprang aus dem Bett und lief hinunter in die Küche. Ein süsser Duft stieg mir in die Nase und ich wusste sofort, dass meine Mutter Pancakes gemacht hatte. Es war der erste Advent. Ich schaute aus dem Fenster. Der Ausblick war traumhaft. Ein Wintertag, wie kein anderer. Durch die engen Gassen von London drang ein feiner Wintersonnenstrahl, der einen bezaubernden Glanz auf London warf. Schnee hatten wir hier fast nie, jedoch hoffte ich jedes Jahr, entlich mal eine weisse Weihnacht zu haben. Wie jedes Mal, wenn ich aufwachte und ein schöner Tag bevor stand, hatte ich das Bedürfnis in den Reitstall zu gehen, mir ein Pferd zu schnappen und ohne Sattel oder Plan, wohin dass es geht, auf und davon zu reiten. Ich setzte mich an den Tisch und Mum merkte sofort, dass ich etwas im Schilde führte, da ich sonst ein ziemlicher Morgenmuffel war. Ich zögerte nicht lange und fragte sie, ob ich mir die Bücher kaufen konnte und verkündigte nebenbei noch das ich heute im Stall sein werde. Mein grosser Bruder schüttelte nur den Kopf und konnte es nicht lassen, seinen Senf dazu zu geben. Was ich dann heute für ein Viel-Gänger reiten werde, fragte er. Er hatte sozusagen keine Ahnung von Pferden und da ich im letztens versucht habe zu erklären was ein 4- oder 5Gänger ist fragte er mich jedes mal wie viele Gänge es gäbe (mit dem Hintergedanken von Mahlzeiten.) Ich erwiderte seinen dummen Kommentar mit einem genervten Blick worauf er sich wieder den Studienarbeiten mit meinem Vater zuwendete. Mein Bruder war bereits 21 und studierte in London, was den Vorteil hatte, dass er nach Hause kam um zu übernachten und zu essen.

(Info: 4-Gang oder 5-Gang Pferde sind Pferde, die nebst den normalen Gangarten, wie Schritt, Trab und Galopp noch eine oder zwei weitere Gangarten beherrschen. Wie zum Beispiel der Tölt, eine Zwischenform von Trab und Schritt. Sehr bequem zum reiten.)

Ich wandte mich wieder meiner Mutter zu und sie schaute mich nicht gerade begeistert an, denn sie wusste das ich ein richtiger Sturkopf sein kann, wenn ich mir vorgenommen hatte, in den Reitstall zu gehen. "Eigentlich solltest du dir dringend noch ein paar neue Kleider besorgen...." fing sie an doch ich unterbrach sie und sagte:"Das geht schon, shoppen kann ich auch noch ein anderes mal, ich habe ja noch genug Kleider." Meine Mutter schüttelte den Kopf und meinte, dass ich gestern gesagt habe, ich bräuchte einen Pullover. Schliesslich gab sie doch auf und so verschwand ich auf der Stelle in mein Zimmer. Ich schlüpfte in meime Reithose und streifte mir ein T-Shirt über. Darüber zog ich den Reitvereinpullover und packte dann meine Reitveste, meine Stiefel und mein Busabo ein. Schon stand ich bei der Haustür und rief meiner Mum ein fröhliches "Ciao" zu, bevor ich zur Bushaltestelle spurtete.
Mit dem Bus konnte ich bis knapp zum Reitstall fahren, jedoch musste ich den Hügel hoch laufen, was ich mir aber gewohnt war. Wie immer kamen Joy und Ina gleich herangestürmt. Ich streichelte beiden Hunden kurz das Fell und lief dann in den Stall. "Hallo?", rief ich fragend und blickte mich um. Sam steckte den Kopf um die Ecke. "Ah, Hallo Am", begrüsste er mich,"Lou ist im Round-Pen falls du sie suchst. "Danke", sagte ich und lief gemütlich den schmalen Kieselstein weg zum Round-Pen nach oben. Ich guckte über das Tor. Lou war gerade dabei, ein Pferd auf Plastik zu desensibilisieren (das heisst, im die Angst vor Plastik abzugewöhnen) . Da dies bereits eine Repetition war für das Pferd, stand es ruhig da und liess Lou mit dem Plastik-Stick über seinem Rücken reiben. Der Plastic-Stick war ein Bamboostab, an dem an beiden Enden Plastik befestigt war. Lou hatte zwei solche alle mit unterschiedlich viel Plastik dran. Sie hatte also vier verschiedene Stufen um das Pferd zu desensibilisieren. Ich schaute Lou gespannt zu, wie sie nun mit dem Ende, an dem am meisten Plastik war, an das Pferd ranging. Verwundert von dem fürs Pferd komischen Gegenstand ging Cloelia, das Pferd, mit dem Lou gerade arbeitete, ein paar Schritte seitwärts. Lou blieb jedoch mit dem Plastik-Stick an Cloelia's Körper und als Cloelia still stand, nahm ihn Lou weg. Dies bedeutete für Cloelia, dass sie den Gegenstand sozusagen wegbringt, wenn sie still steht. Nach ein paar Wiederholungen stand Cloelia still und Lou konnte mit dem Plastik-Stick an ihren Körper und wieder weg.

Ich hatte Lou schon ein Paar mal beobachtet, wie sie mit den Pferden arbeitete. Doch es beeindruckte mich jedes Mal wieder erneut.

Lou beendete das Training und kam mit Cloelia zu mir. "Hey",sagte ich zu Lou,"das war super." "Keine grosse Sache",meinte Lou und wir gingen zusammen zurück zum Stall. "Sag mal, Lou, kennst du Monty Roberts?",fragte ich Lou nach einer Weile. "Haha, ja", lächelt Lou,"das was ich gerade gemacht habe, ist sein Prinzip, leider habe ich bis jetzt noch keinen Instruktoren gefunden, der hier in der Nähe Kurse gibt zu Montys Methoden. Ich habe mir einzelne Tipps und Tricks mit Montys Online University beigebracht." "Oh cool!", sagte ich, "Das will ich auch lernen!"

Lou lächelte mich an und ich half ihr Cloelia zu versorgen. Dann half ich Sam die Boxen auszumisten, was wir jeweils "Ostereier suchen" nannten. Dann fragte mich Sam, ob ich mit ihnen ausreiten wollte und ich sagte natürlich nicht nein. Das war das tolle an Lou und Sam; Ich durfte immer mit ihnen ausreiten gehen oder Lou gab mir zusätzliche Reitstunden für das, dass ich ihnen im Stall half. Wir sattelten Mirabella (eine weisse Lipizanerstute, 9-jährig und etwa 1m 50, sie ist am besten trainiert und meistens sehr ruhig) und Midnight (ein Fuchs Freiberger Hengst, 4-jährig etwa 1m 50, ein Fahr-/Reitpferd in der Ausbildung bei Lou).

Ich nahm Mirabella und Sam nahm Midnight. Wir stiegen auf und ritten Richtung Wald. Wir winkten noch kurz Lou zu und wandten uns dann der warmen Wintersonnen zu. Wir wählten ein gemütliches Tempo und ritten die schmalen Waldwege entlang. Auf dem Boden lagen die roten, gelben und braunen Blätter, die von den Bäumen gefallen waren. Durch die Baumwipfel schon die Sonne und bei jedem Schritt hörte man das Laub unter den Pferdehufen knirschen. Wir trabten an und gemütlich trotteten wir weiter. Als wir zu einer Lichtung kamen, wovon sich ein riesiges Feld erstreckte, fragte mich Sam, ob ich bereit sei für einen Galopp. "Immerdoch", antwortete ich mit einem breiten Grinsen. Ich setzte mich schön in den Sattel und hielt Mirabella zuerst eim wenig zurück. Doch ich merkte schnell, dass sie ein wenig mehr Fas geben wollte. Also gab ich ihr ein wenig mehr Hügel und ihre Galoppsprünge wurden länger. Ihre Füsse schluckten den Boden unter sich. Der Wind blies gegen mein Gesicht. Alles um mich herum erstillte. Es gab nur noch Mirabella und mich. Wir galoppierten querfeldein über das ganze Feld und am Ende kamen wir dann zurück in einen Trab und dann Schritt. Wir nahmen es wieder gemütlich und nahmen die Route Richtung Aussichtspunkt. Von dort aus erstreckte sich London unter einem. Es sah aus wie eine endlose Weite von Hausdächern. Nach einer ganzen Weile traten wir den Rückweg an. Wir galoppierten nochmal eine Stück und kamen dann zurück zum Stall. Lou war noch mit dem Training von Sparkle (Fuchs Freiberger Hengst, 4-jährig und etwa 1m 50 gross. Fahr-/Reitpferd mit Midnight zur Ausbildung bei Lou) beschäftigt. Wir sattelten die Pferde ab und brachten sie ihn die Boxen. Meine Mutter wartete mit meinem quengelnden Bruder bereits im Auto. Ich verabschiedete mich schnell von Lou und Sam und sprang auf den Beifahrersitz. Mein Bruder wollte genau so wenig wie ich einkaufen gehen, doch unsere Mutter bestand darauf. Wir fuhren zum Shopping-Center ausserhalb vom Stadtinneren. Wir klapperten die Läden ab und in jedem fand mein Bruder irgendwas, das er noch wollte und meine Mutter musste ihm jedes Mal sagen, dass er bis Weihnachten warten könne. Er könne sich ja seine Spielwaren wünschen. Ich fand einige tolle neue Kleider, von dem her musste ich sagen, hatte es sich gelohnt. Jedoch hatte ich nichts dagegen endlich wieder nach hause zu fahren, denn ich wollte mit meinen Monty Roberts Nachforschungen weiterfahren.

Meine Mutter hatte mir erzählt, dass mein Vater die Bücher bald bestellen würde, da Amazon aber momentan wegen dem Weihnachtsstress keine mehr im Lager hätten, müsse ich noch ein Weile warten. Ich setzte mich also kaum angekommen an den Computer. Ich hatte mich im Kaufhaus bereits umgezogen und stellte die Tasche mit den Reitkleidern in eine Ecke. Meine Mutter war nicht sehr erfreut darüber und befahl mir zuerst meine Sachen wegzuräumen und dann könne ich ihretwegen am Computer rumhängen.

Ich versorgte mein Zeug und konnte mich dann endlich dem Computer widmen.

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Hoffe das Kapitel gefällt euch ;)

eure zina99

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