Kapitel 12 Amelie's P.o.V
27. Dezember
Stars Füsse trafen erneut auf den Boden. Monty entfernte sofort den Plastik-Stick und nahm stattdessen ein Bamboo Stab in die Hand, der vorne nur ganz wenig Plastik hatte, das auch noch mit Klebeband umhüllt war. Monty fing vorsichtig an mit dem Plastik-Stick etwas unter dem Widderrist kleine Kreise zu fahren. Star nahm ein paar kleine Hüpfer, dich Monty liess den Plastik an ihrem Körper. Als Star stillstand, entfernte Monty den Plastik-Stick wieder und gab Star zu verstehen, dass ihr der Plastik nichts antat, sofern sie stehen blieb. Es war das gleiche Prinzip, wie Monty schon bei Spot angewandt hatte. Einfach mit verschiedenen Stufen von Plastik. Insgesamt hatte Monty 2 Plastik-Sticks die an jedem Ende mehr oder weniger Plastik hatten (4 Stufen). Monty arbeitete sich durch die verschiedenen Stufen bis Star auch bei der höchsten Stufe (der gleiche Stick wie am Anfang) stillstand. Monty lobte Star abermals und legte dann den Plastik-Stick weg. Nun breiteten 2 Herren eine Plastik-Plane am Boden aus. Für dem Anfang rollten sie die Plastik-Plane so klein wie möglich zusammen. Das war die erste Stufe. Monty wollte nun die Stute über den Plastik führen, doch Star wich geschickt aus. Monty, der bereits auf das Ausweichmanöver vorbereitet war, lief einfach in die gegenseitige Richtung und so stand Star wieder vor der Plane. Star wich erneut aus, doch Monty reagierte schnell und Star gab sich geschalgen. Sie nahm einen grossen Sprung über den Plastik und Monty lobte sie. Dann wiederholte er das ganze wieder, bis Star ruhig über die Plane ging. Star hatte die schönsten Gänge, die ich je bei einem Pferd gesehen hatte. Sie lief flüssig und ihr Trab war schon fast schwebend. Die beiden Männer breiteten nun die Plane etwas auseinander. Das Spiel begann von vorne und Star trabte in einem sehr hüpfenden Trab über die Plane. Bei jedem Schritt hob sie die Beine höher, als hätte sie Angst davor, die Plane könnte jeden Moment aufspringen und sie angreifen. Doch irgendwann lief Star auch darüber ganz normal. Nun kam Monty zur letzten Stufe. Die Plane wurde erneut weiter ausgebreitet und zum Schluss trabte Star beinahe freiwillig über die Plane. Star wurde aus dem Round-Pen geführt und der Round-Pen wurde abgebaut. Sie parkierten einen Anhänger in der Mitte von allen Zuschauern. Das nächste Pferd war wohl eines, das nicht in den Anhänger ging. Es wurde ein eher kleines Pferd mit einer buschigen Mähne hineingeführt. Ich schätze es auf etwa 1m 20. Es hiess Trax und war wohl ein ziemlich freches Holländisches Reitpony. Monty schnallte zwei Longen ans Dually-Halfter, das Trax trug, und mit 2 Männer an jeder Longe führten sie Trax zum anhänger. Dann wurde auch klar, warum Trax von so vielen Leuten gehalten wurde. Denn als er erkannte, dass er wohl in den Anhänger musste, stand er plötzlich am anderen Ende.
Trax stand steif in der linken, hinteren Ecke der Halle. Monty führte ihn wieder Richtung Anhänger und blieb dann mit ihm stehen. Er lobte Trax und lief weiter zum Anhänger, gab Trax aber zu verstehen, stehen zu bleiben. Einige Helfer stellten Pannels (Die Gitter, die auch fürs Round-Pen gebraucht wurden. Achtung: Dies sind keine Kuh-Panels sondern solche dir nur ganz kleine Zwischenräume zwischen den Drähten haben. So kann das Pferd, falls es ausschlägt, nicht in dem Gittern hängen bleiben) um Trax auf. Der Anhänger bot Trax nun mehr Platz als die Panels. Monty gab Trax also die Wahl, in den Anhänger zu kommen oder in der Enge der Panels zu stehen. Da Pferde von Natur aus nicht gerne in der Enge standen, hob Trax nun seinen Vorderfuss und platzierte ihn auf dem Anhänger. Monty lobte ihn für die richtige Entscheidung. Dann forderte er Trax auf auch den zweiten Fuss auf die Ladefläche des Anhängers zu stellen und Trax gehorchte. Der Anhänger war so gebaut, dass man das Pferd hinten reinführen konnte und vorne wieder raus. Monty führte Trax nun durch den Anhänger und lobte ihn als er ihn wieder rausführte. Dann wiederholte Monty das ganze Spiel noch mehrere Male mit Trax. Zum Schluss lief Trax sogar von alleine in den Anhänger ohne jegliche Anzeichen von Angst.
Wow!
Leider war die Show jetzt bereits vorbei und das Publikum begab sich langsam zum Ausgang. Ich liess mir meine Eintrittskarte noch von Monty unterschreiben und dann hiess es ab ins Langley Hotel.... und darauf freute ich mich wirklich nicht. Mum hatte uns, durch ihr für einmal nützliches Geplapper, eine Mitfahrgelegenheit ergattert und wir mussten zum Glück nicht wieder mit dem Bus fahren. Während der Rückfahrt liess ich mir die Ereignisse des Abends nochmal durch den Kopf gehen. Monty hatte wirklich eine ganz besondere Art, die Pferde zu verstehen.
"We dont whisper something to the horses. We let them speak to us!"
"Wir flüstern den Pferden nichts zu. Wir lassen sie zu uns sprechen!"
Ich fühlte mich innerlich wohlig warm, obwohl mein Körper durchgefroren war. Denn in der grossen Halle war es ziemlich kalt gewesen und wir hatten keine Decken mitgebracht.
Zurück im Langley Hotel holten wir bei dem komisch grinsenden Herr unsere Schlüssel ab und gingen hoch in unser Zimmer. Wir machten uns bettfertig und ich war ziemlich erleichtert, dass die Klo-Spülung noch immer zu funktionieren schien. Dann quetschten Mum und Ich uns in ein Bett, denn wir ekelten uns ehrlich gesagt ein wenig.
"Meinst du, hat es hier Kackerlacken, Mum?"
"Mm, das glaub ich kaum. Aber solange in diesen Betten noch keine Pilze vor sich hin wachsen, werden wir es wohl überleben."
Ich musste grinsen und dann schliefen wir zusammen im Bett ein.
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Ich weiss, ein eher kurzes Kapitel. Dafür habe ich so schnell, wie möglich updated! ☺️eure zina99
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All scars can be healed
AdventureNach dem Spitalaufenthalt trennen sich Mia's und Amelie's Wege allmählich. Während Mia auf der Suche nach einem neuen Hobby und Amelie auf der Suche nach einem Berufswunsch ist, entdecken beide ihre Leidenschaften. Dadurch treffen die beiden zufälli...