All Scars can be healed 9

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Kapitel 9 Amelie's P.o.V

27. Dezember 8:30 Uhr

Viel zu langsam ratterte der bereits etwas veraltete Zug durch die Landschaft. Ich hätte alles für einen schnelleren Zug gegeben, doch eigentlich wusste ich, dass die Zeit wohl kaum schneller vergehen würde egal ob schneller oder langsamer Zug. Mum und Ich hatten es uns in einem Zugabteil gemütlich gemacht. Ich summte leise zu "Safe and Sound" von "Capital Cities" und liess meinen Blick über die Landschaften gleiten. "Next Stop: Tonbridge! We hope you had a nice journey with us. Thank you for travelling by Southeast Trains", ertönte es durch die Lautsprecher. Wir stiegen aus,

Der Zug ratterte weiter, an uns vorbei und zum Vorschein kam ein kleines Dorf: Tonbridge. Mum und Ich standen alleine auf dem Bahnsteig. Es regnete in strömen und der Boden war bereits aufgeweicht. Meine Haare klebten mir an der Stirn und meine Hose war schon nach wenigen Minuten durchnässt. Doch trotz allem lag ein riesiger Smile auf meinen Lippen. Wir liefen in Richtung Bahnschalter. Meine Mum wollte sich noch nach den Bahnverbindungen für die Rückfahrt erkunden.

Eine kleine Frau sass hinter dem Schalter.

"Guten Tag, wie kann ich ihnen behilflich sein?"

"Guten Tag, wann fahren morgen die Züge nach London Victoria Station?"

"Jede halbe Stunde."

"Gibt es solche die schneller sind als die anderen?"

Die kleine Frau schaute verwirrt meine Mum an.

"Wie meinen sie das?"

Jetzt schaute meine Mum die kleine Frau komisch an, doch versuchte es nochmals zu erklären.

"Halten die Züge überall, bzw. an jedem kleinen Bahnhof, oder gibt es auch Züge die direkt ohne Halt nach London fahren?"

Die Frau verneinte und wir erkundigten uns noch, wo die Bushaltestelle sei.

"Tut mir Leid, dass kann ich ihnen nicht sagen."

"Sind sie dann etwa nicht von hier?", fragte meine Mum verdattert.

"Nein ich wohne nich hier."

Meine Mum schüttelte den Kopf und wir gingen die Bushaltestelle eben selber suchen.

Wir watschelten etwa 20 Minuten beim Bahnhof umher, bis wir endlich die versteckte Bushaltestelle fanden. Als ein Bus kam, fragten wir ihn, mit welchem Bus man zur Haltestelle: "CrossFields" komme.

"Mit der Nummer 320", antwortete der Busfahrer freundlich.

Wir warteten bis der Bus Nummer 320 kam und fragten zur Sicherheit nochmal nach, ob dies der richtige Bus sei.

Der Busfahrer war ein mittelgrosser Mann, der eher dick war. Er hatte eine Glatze und ein rundliches Gesicht.

Wir fragten ihn nach der Haltestelle "CrossField", doch er meinte die gäbe es nicht.

"Huh, die Karte haben wir aus dem Internet gedruckt. Hier steht "CrossFields"."

"Wohin möchten sie denn?", fragte der Busfahrer.

"Zum Langley Hotel"

Meine Mum streckte dem Busfahrer die Karte hin.

Der Busfahrer überlegte kurz. Dann meinte er wir müssten den 340 Bus (den Bus, bei dem der Busfahrer gesagt hat, wir sollen den 320 nehmen) nehmen.

Wir stiegen also wieder aus und nahmen den anderen Bus.

Da weder wir noch der Busfahrer eine Ahnung hatten wo dieses Langley Hotel ist, fragten wir eine andere, etwas ältere Passagierin, die behauptete sie wisse wo, ob sie uns sagen könne, wenn wir aussteigen sollen.

Ich schaute während der ganzen Busfahrt aus dem Fenster. Es regnete immernoch.

Doch dann sah ich es. Ein altes grosses Haus mit der Aufschrift: Langley Hotel.

"Mum hier ist es. Ich habe das Hotel gesehen wir müssen raus."

"Nein, Nein, ihr müsst noch weiter", antwortete die Passagierin.

Also fuhren wir noch etwa 2 Haltestellen weiter. Wir kamen immer weiter vom Dorf weg, und ich wusste genau, dass wir zu weit fuhren.

Auch meine Mum wurde langsam skeptisch, ob die Passagierin wirklich wusste wohin wir mussten. Deshalb stiegen wir aus, als der Bus abermals hielt.

Doch kaum war der Bus weg, fragten wir uns, ob das die richtige Entscheidung war.

Wir standen bei einer Bushaltestelle, es regnete und weit und breit weder ein Mensch noch das Langley Hotel.

Wir tapsten also wieder in der Gegend rum, ohne eine Ahnung zu haben wo wir uns genau befanden.

Wir beschlossen zurück Richtung Dorf zu laufen.

Nach einer viertel Stunde fingen meine Füsse an zu schmerzen und alles war pudelnass. Glücklicherweise bog gerade ein Auto um die Ecke. Es sass eine junge Frau am Steuer. Wir fragten sie, ob sie wisse, wo das Langley Hotel sei. So freundlich wie sie war, bat sie uns an mit ihr mitzufahren. Sie war nämlich gerade auf dem Weg ihre Tochter zu einer Geburtstagsparty einer Freundin zu bringen. Wir luden unser Gepäck ein und stiegen ins Auto.

Wir waren einfach nur froh endlich im trocknen zu sein.

Wir hielten an und siehe da, ich hatte recht. Vor uns türmte sich das bereits etwas herabgekommene Haus auf. Über der alten Holztüre stand in Grossbuchstaben: LAN LEY HOT L.

Das G und das E fehlten. Wir verabschiedeten uns von der Frau und öffneten die alte Holztüre.

Als wir eintraten wurde uns allmählich klar, weshalb wir nur komische Blicke geerntet haben, als wir vom Langley Hotel sprachen.

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So wieder ein Kapitel! Hoffentlich gefällt es euch.

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