Kapitel 11 Amelie's P. o.V
27. Dezember 5:30Uhr
Die Warteschlange wurde länger und länger. Immer mehr Leute drängten sich in Richtung Tür. Währen meine Mum gemütlich mit Lou quasselte, konnte ich mich nur auf eine Ecke der grossen Halle konzentrieren. Mit seiner braunen Western Hose, seinem blauen Hemd, dem roten Halstuch und dem Cowboy Hat, sah er aus wie auf allen Bildern. Er sass in der weit entfernten Ecke und beantwortete, so wie es aus sah, die Fragen einer Reporterin. Hätte er sein Kopf zu mir gedreht, hätte er wahrscheinlich mein Blick bemerkt, denn meine Augen klebten schon beinahe an ihm. Nicht wirklich natürlich, doch seine ganzen Bewegungen faszinierten mich unendlich, seine ruhige Ausstrahlung und das Lächeln, das er die ganze Zeit auf seinen Lippen trug. Es war als wären alle Leute stumm. Es war als hätte ich mich selber gefunden. Und dann öffneten sie die Absperrung und Mum, Lou und ich setzten und auf ein Platz neben den Weg, durch den später die Pferde zum Round-Pen geführt werden. Wir hatten einen guten Blick zum Round-Pen und über die Menschenschar die sich nun langsam verteilte. Alle Stühle waren mittlerweile besetzt. Die Halle war randvoll und dann erwachte der Lautsprecher zum leben.
"Meine Damen und Herren, Herzlich Willkommen zur heutigen Vorstellung von Monty Roberts! Wir bitten sie während den Vorstellungen nicht zu klatschen, da dies die Pferde erschrecken könnten.... Und nun begrüssen wir The Man who lisens to Horses!"
Monty Roberts kam hinein und begrüsste uns ebenfalls. Schon wurde dass erste Pferd zum Round-Pen geführt. Es war braun weiss gescheckt und hatte eine schwarze Mähne. Es hatte etwa ein Stockmass von 1m 45, also knapp noch ein Pony. Es trug ein schwarzes Dually Halfter.
"Dieser kleine Junge heisst Spot und ist kopfscheu. Dies bedeutet, dass er Angst hat, wenn er am Kopf berührt wird. In all den Jahren Erfahrung habe ich herausgefunden, dass es für diese Pferde einfacher ist, ihre Angst zu überwinden, wenn man anstatt vom Boden aus, das Ganze von einem zweite Pferd aus macht. Man ist für das Pferd dann nicht mehr ganz ein Mensch, sondern man täuscht sozusagen einen Zentaur(halb Mensch- halb Pferd) vor. Ich werde American Pie (das Pferd einer englischen Instruktorin, Kelly Marks, die auch bei der Show dabei war) nehmen um mit Spot zu arbeiten, da die beiden Pferde etwa gleich gross sind.
Monty stieg auf American Pie auf und nahm Spot als Handpferd. Zuerst ging er einige Schritte vor und zurück bis er die Aufmerksamkeit von Spot auf sich hatte. Er legte eine Art dickes Seil, ein Zopf, der aus weichen Seilen geflochten war, auf den oberen Teil von Spots Hals. Spot warf den Kopf hoch und runter und versuchte mit allen Möglichkeiten, das Seil wegzubringen. Monty blieb seelenruhig und lies seine Hand mit dem Seil auf Spots Hals liegen. Gleichzeitig lief er weiterhin Runde um Runde im Round-Pen. Langsam hörte Spot auf seinen Kopf zu schütteln und liess das Seil bleiben. Sofort nahm Monty das Seil weg und lobte Spot. Das Ziel des ganzen war, Spot zu zeigen, dass er das Seil "vertreiben" kann, wenn er ruhig bleibt. Monty lief eine Rund im Schritt um den Round-Pen und legte das Seil dann erneut auf Spots Hals. Dieses mal aber näher bei den Ohren. Spot begann wieder den Kopf wild umher zu schüttel, doch er begriff schnell, um was es ging. Er wurde wieder ruhig und Monty nahm das Seil weg. Nun wiederholte Monty dies solange, bis er das Seil auf Spots Kopf legen konnte ohne das Spot auch nur mit den Wimpern zuckte. Dann stieg er von American Pie ab und Pie wurde herausgeführt. Monty arbeitete erneut mit dem Seil an Spot, jetzt aber vom Boden aus. Bald liess Spot sich die Ohren berühren und es schien, als hätte er noch nie Angst davor gehabt!
"Es sieht nun so aus, als ob das Problem vorbei wäre, doch es ist nur ein kleiner Schritt Richtung Ziel. Man muss jetzt mit Spot jeden Tag daran arbeiten um das Problem ganz zu beheben. Die Besitzer dürfen jetzt also nicht einfach nach Hause gehen und denken jetzt sei alles prima, sonst wird Spot in etwa 3 Tagen wieder gleich reagieren, wie heute zu Beginn der Show!", erklärte Monty und dann wurde Spot herausgeführt.
Als nächstes wurde ein 3 jähriges Pferd hineingeführt. Es war eine braune American Quarter Horse Stute namens Moonie, die von Monty eingeritten werden soll.
(einreiten/ starten = man legt dem Pferd zum ersten mal Sattel und Zaumzeug an und reitet es zum ersten mal)
Monty nahm das Zaumzeug und legte Moonie die Trense in den Mund. Moonie war sichtlich verdattert, da sie nicht wusste, was der fremde Gegenstand in ihrem Mund tat. Sie blieb jedoch ruhig und Monty nahm ihr die Trense wieder raus. Monty lobte Moonie und wiederholte das ganze noch ein paar mal, wobei er die Trense jedes mal länger in Moonies Mund liess. Als Moonie sich an die Trense gewöhnt hatte, zog ihr Monty das gesamte Zaumzeug an und Moonie stand ganz gelassen neben ihm. Dann kam die Satteldecke. Monty rieb Moonie mit der Satteldecke über den ganzen Körper. Moonie zuckte ein paar mal, doch sie blieb stehen. Monty lobte sie erneut und legte dann die Satteldecke auf ihren Rücken. Er holte den Sattel und legte ihn vorsichtig auf Moonies Rücken. Der Sattel war kein normaler Westernsattel sondern extra für das Einreiten von Pferden gemacht. Er hatte einen speziellen Brustgurt, damit der Sattel weder nach vorne, nach hinten noch seitwärts rutschen konnte. So konnte man auf Nummer sicher gehen dass der Sattel Moonie nicht noch zusätzlich erschreckt. Nun schickt Monty Moonie an den Rand des Round-Pen und forderte sie mit der Körpersprache auf, im Schritt vorwärts zu gehen. (Das Zaumzeug, dass Moonie trug hatte keine Zügel, so dass keine Gefahr bestand, dass Moonie in die Zügel tretet und stolpert) Moonie wurde vom fremden Gegenstand auf ihrem Rücken überrascht und buckelte ein paar mal. Als Moonie aufhörte zu Buckeln und normal Schritt ging, gab Monty ihr zu verstehen, stehen zu bleiben. Monty lobte Moonie wieder und liess sie erneut Schritt gehen. Moonie buckelte nicht mehr und Monty liess sie zuerst traben, dann Galoppieren. Moonie buckelte zuerst ein bisschen, doch sie verstand schnell, dass ihr der Sattel nichts antat. Monty holte Moonie zu sich rein und lobte sie. Dann schnallte Monty eine Art Puppe, als Ersatz für einen Reiter, auf den Sattel und schickte Moonie erneut im Schritt um den Round-Pen. Moonie warf sich erneut in den Druck, was verständlich war, da sie die Puppe für ein Raubtier hielt. Doch auch hier merkte sie schnell, dass es sich nicht um ein Raubtier handelte. Monty liess sie traben und holte sie dann zu sich. Er lobte sie und nahm die Puppe weg. Nun legte er sich vorsichtig über den Rücken von Moonie, dass sich Moonie an sein Gewicht gewöhnen konnte. Dann führte Monty Moonie zu einem Holzkistchen um aufzusteigen. Monty liess sich langsam in den Sattel gleiten und ging mit Moonie eine Runde Schritt. Moonie trug zum ersten mal einen Reiter! Monty lobte sie und stieg ab. Danach wurde sie aus dem Round-Pen geführt.
Das nächste Pferd war verblüffend! Ein schwarze Freibergerstute, deren Fell im Licht glänzte. Sie hiess Star.
"Diese Stute hier ist unser Highlight des Abends. Sie ist wirklich DIE Ängstlichste von Ängstlich!"
Monty holte einen Bambusstab der vorne einem grossen Büschel Plastik hatte. Schon als Monty den Stab in die Hand nahm, schoss Star nach hinten. Sie bäumte sich auf und stieg. Das Publikum war still, alle Augen auf das steigende Pferd gerichtet. Als Star seine Vorderbeine wie in Zeitlupe auf den Boden stellte, nur um sie dann gleich wieder in die Luft zu werfen.
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Sry, dass es soo wahnsinnig lange gedauert hat. Aber auf jeden Fall hier ist das nächste Kapitel! ich würde mich riesig über weitere Komis freuen!
Und vielen dank an juliaanja für die vielen Votes, Reads und fürs folgen!
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All scars can be healed
AdventureNach dem Spitalaufenthalt trennen sich Mia's und Amelie's Wege allmählich. Während Mia auf der Suche nach einem neuen Hobby und Amelie auf der Suche nach einem Berufswunsch ist, entdecken beide ihre Leidenschaften. Dadurch treffen die beiden zufälli...