Kapitel 10 Amelie's P.o.V
27. Dezember 12:30Uhr
Hinter der Theke stand ein junger Mann, den ich auf etwa 30 schätzte. Er hatte blonde, zerzauste Haare und braune Augen. Eigentlich ganz normal, wäre da nicht sein komisch ununterbrochenes Grinsen. Auf der Theke lagen zahlreiche Prospekte. Währen meine Mum dem Mann die Eincheck-Papiere entgegenstreckte, nahm ich mir ein Prospekt. Eine grosse weiss-gestrichene Villa war darauf abgebildet und ich ging davon aus, dass es das Langley Hotel sein musste. Vor dem Haus war ein Garten mit pinken, gelben, roten ... und vielen weiteren Rosen abgebildet. Das Hotel war umgeben von giftgrünen Grass, das sich beinahe schon die Sonnenstrahlen darin spiegelten. Das Bild wirkte so märchenhaft, dass es allerhöchster Wahrscheinlichkeit ein Produkt von "Photoshop" war. Ich öffnete das Prospekt und las was darin stand.
Irgendwann hätte es meine Mum geschafft den Zimmerschlüssel zu bekommen und wir machten uns auf in Richtung zweiter Stock, wobei ich dem noch immer grinsenden Mann einen letzten Blick zuwarf.
Als wir die Türe öffnen wollten, fiel sogleich der Türknopf weg. Ich las ihn auf und steckte ihn mühsam wieder an seinen Platz. Wir traten ein und auf den ersten Blick sah dass Zimmer gar nicht so schlecht aus. Auf den ersten Blick! Mein Mum musste nach dem ganzen rumlaufen und rumfahren dringend auf die Toilette und sie verschwand im Bad.
Während dessen schaute ich mich ein wenig im Zimmer um. Die Wände waren vermutlich einmal weiss gewesen, doch mittlerweile sahen sie eher Beige aus. An der Wand standen 2 Ein-Personen Bette und darüber hing ein altes Bild einer Rose. An der gegenüberliegenden Wand stand eine kleine Komode. Worauf wiederum ein duzend Prospekte lagen und ein kleiner Fernseher. Die Bettanzüge waren blau und mit Gold verziert. Sie stammten bestimmt aus dem letzten Jahrhundert.
An der kurzen Wand war ein Fenster mit blauen Vorhängen. Ich schob sie zur Seite und begutachtete die Landschaft. Es hatte aufgehört zu regnen. Die Felder und Wälder erstreckten sich weit, bis sie vom Nebel verhüllt wurden.
Unter dem Fenster war eine Heizung. Erst jetzt fiel mit auf, wie kalt es im Zimmer eigentlich war. Ich ertastete mit meiner Hand die Heizung und musste feststellen, dass sie ausgeschaltet war.
"So einen Mist aber auch! Ihhh!", ertönte es plötzlich aus dem Bad. Ich wurde von meiner Zimmerinspektion abgelenkt und wandte meinen Blick zu Bad.
Ein sehr genervte Mum kam raus, deutete mit ihrer Hand ins Bad und sagte: "Amelie Tajlor, schau dir das an!"
Oh-Oh, wenn mich Mum bei meinem vollen Namen nannte, bedeute das meistens, dass etwas ziemlich unangenehmes im Anmarsch war.
Meine Vorahnungen wurden Realität, als ich meinem Kopf ins Bad streckte.
"Wo sind wir hier auch nur gelandet", offenbarte mein Mum kopfschüttelnd.
Das erste was ich sah war die Badewanne, deren Seiten von grauen Streifen bedeckt waren. Ich verzog meine Mundwinkel, als ich erkannte, dass die Badewanne solange nicht mehr geputzt wurde, dass sie bereits angefangen hatte zu grauen. Und als meine Mutter angewidert ausrief, die WC Spülung funktioniere nicht, musste ich so richtig lachen. Das werde ich auf jeden Fall nie mehr vergessen.
Meine Mutter ging nochmals nach unten und kam mit einem neuen Zimmerschlüssel wieder nach oben. Wir wechselten das Zimmer und als erstes kontrollierten wir die Spülung, die dieses Mal auch funktionierte.
"Mum, kurze Frage: Wie seid ihr bitte darauf gekommen ein Zimmer in diesem Hotel zu buchen??"
"Naja, das ging eigentlich so, dass Dad übers Internet buchte und im Internet waren alle anderen Hotels ausgebucht. Dies sollte eigentlich ein 3*** Hotel sein aber das glaube ich nun kaum mehr."
"A-Ha", antwortete ich.
Da wir noch 2.5 Stunden Zeit hatten, beschlossen wir mit dem Bus zurück ins Dorfzentrum zu gehen. Irgendwie schafften wir es einen Bus zu finden und wir stiegen beim Bahnhof aus. Die einzigen Läden, die wir jedoch fanden waren ein Lebensmittelgeschäft und ein Kunstgeschäft. Weil wir keine Beschäftigung fanden, machten wir uns auf den Weg Richtung Hadlow College. Wir stiegen in einen Bus und fuhren einfach auf gut Glück in die Landschaft hinaus. Der Busfahrer wusste dieses mal zum Glück wo das Hadlow-College war und so gelangten wir zum Gebäude, in dem in 1,5 Stunden die Vorstellung beginnen würde. Insgeheim hoffte ich per Zufall auf Monty Roberts zu treffen, doch die Reithalle, in der wahrscheinlich die Vorbereitungen auf Hochtouren liefen, war noch abgesperrt. Wir unterhielten uns mit 2 Leuten die bei der Absperrung standen. Es stellte sich heraus, dass der einte Mann ein Helfer war und die Frau eine Besitzerin eines Pferdes, das Monty heute in der Show haben werde. Darauf wiesen sie uns in ein kleines Café, dass wahrscheinlich zum Hadlow-College gehörte. Ich wärmte mich an einer Tasse Heisser-Schokolade und plötzlich war es soweit! Let The Show beginn!
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So wieder ein Kapitel! Sry dass ich solange gebraucht habe, aber wir haben es zurzeit ziemlich streng in der Schule. Prüfungen und so, ihr kennt das ja. Zum Glück beginnen in 4 Tagen die Frühlingsferien, dann werde ich hoffentlich etwas mehr Zeit zum schreiben haben.
212 Reads!!!! 😍 Ihr seid echt unglaublich! Danke!!! Und umbedingt weiter so!
eure zina99
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All scars can be healed
AdventureNach dem Spitalaufenthalt trennen sich Mia's und Amelie's Wege allmählich. Während Mia auf der Suche nach einem neuen Hobby und Amelie auf der Suche nach einem Berufswunsch ist, entdecken beide ihre Leidenschaften. Dadurch treffen die beiden zufälli...