Kapitel 3

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Nachdem Clint gegangen war, habe ich mich wieder zurück an die Arbeit gemacht und mir danach eine ausgiebige Dusche gegönnt. Mit frisch geföhnten Haaren nehme ich mir eine Flasche Wasser und ein Glas. Steve ist immer noch weg, weil er noch irgendwas erledigen muss und erst morgen Früh wiederkommt. Da mir das Abendprogramm des Fernsehers nicht gefällt, begebe ich mich mit meinem Handy und meinem Laptop ins Zimmer. Ich laufe im Dunkeln durch die Wohnung und stelle alles am richtigen Ort ab. Da die Situation gerade schwierig ist, versuche ich so wenig Geld wie möglich zu verschwenden. Auch wenn mir die Dunkelheit unangenehm ist, muss ich durchhalten. Nick mit hohen Rechnungen zu belasten ist das letzte, was ich will. Damit ich wenigstens in meinem Zimmer etwas sehen kann, knipse ich meine Nachttischlampe an und schließe die Zimmertür. Ich schenke mir ein Glas Wasser ein und trinke einen Schluck. Durch eine kleine Bewegung im Augenwinkel, drehe ich mich zur Seite und erstarre. Mein Glas rutscht mir aus der Hand und zersplittert auf dem Boden. Meine Augen weitern sich erschrocken, während meine Lippen sich teilen. Ungläubig starre ich auf die Gestalt in der Ecke, die auf meinem weißen Sessel sitzt. Ich muss halluzinieren! Schnell kneife ich meine Augen so fest zusammen wie es geht. Das kann nicht sein, ich werde verrückt! Nach ein paar Sekunden öffne ich sie wieder und sehe nichts. Niemand auf dem Sesseln, alles normal. Schwer atme ich aus. Was war das? Ist es schon so weit gekommen, dass ich ihn mir einbilde? Noch bevor ich einen weiteren Gedanken fassen kann, spüre ich plötzlich zwei feuchte Lippen an meinem Hals. Erschrocken drehe ich mich rum.
„Das kann nicht... wie kannst du...", stammle ich vor mich hin. Seine Smaragdaugen bohren sich tief in meine. Ich will sie wieder schließen, doch seine Hände, die sich um meinen Rücken legen, verbieten mir es. Ich kann ihn spüren! Ich kann seine Hände genau spüren! Ein Schauer legt sich über meine Haut.
„Loki", hauche ich ungläubig. „Wie kannst du hier sein?", frage ich um Fassung ringend.
„Shh, ruiniere das nicht", ist alles was er sagt. Wenige Sekunden später, treffen seine Lippen gierig die meinen. Meine erste Reaktion bleibt aus, denn ich bin wie zu Eis erstarrt. Doch seine Hände, die mich an ihn drücken und seine heißen Lippen auf meinen tauen mich wieder auf. Er bemerkt mein Zögern und sieht mich an. Er nimmt eine Hand von meinem Rücken, lässt aber nicht zu, dass sich Platz zwischen uns staut. Sanft berührt seine weiche Hand meine linke Wange. Mein Atem stockt. Ich spüre einen Kloß in meinem Hals wachsen.
„Ich bin hier, mein Engel", flüstert er kaum hörbar. Ich bin unfähig dazu etwas zu erwidern. Eine kleine Träne schleicht sich aus meinem Auge. Loki wischt sie mit einer kleinen Handbewegung weg und küsst die Stelle. Meine Wangen werden feuerrot und heiß. Es fühlt sich an als stünde ich in Flammen. Sein Weg führt ihn wieder zu meinen Lippen. Erneut beginnt er mich gierig zu küssen. Diesmal bin ich fähig dazu es zu erwidern. Zaghaft öffne ich meine Lippen für ihn. Meine Arme suchen sich ihren Weg und schlingen sich um seinen Hals. Auf Zehenspitzen versuche ich ihm so nah wie möglich zu sein. Das ist doch verrückt, wie kann das möglich sein? Träume ich? Oh bitte Universum, lass mich nicht träumen.
Seine Hände wandern langsam weiter runter und bringen sich in Stellung. Mit Leichtigkeit hebt er mich hoch. Ich schlinge meine Beine sofort um seine Hüfte. Ohne, dass einer von uns beiden halt macht, lässt er uns auf mein Bett sinken. Seine Lippen habe ich schon so lange nicht mehr gespürt, dass ich erst jetzt merke, wie sehr ich es vermisst habe ihn zu küssen. Monate der Qual und des Schmerzes ist es schon her, dass wir uns geküsst haben. Die Bilder des fremden Planeten schleichen sich wieder in meinen Kopf, jedoch überleben sie nicht lange. Lokis Lippen, die meinen Hals entlangfahren, verhindern jeglichen fremden Gedanken. Er hinterlässt eine feuchte Spur auf meinem Hals und küsst weiter mein Schlüsselbein entlang. Ein leises Stöhnen verlässt meine Kehle. Als würde es ihn anspornen zerreißt er mir meinen Schlafpulli. Dadurch, dass ich keinen BH trage, vereinfache ich ihm sein Vorhaben. Eindringlich stürzt er sich auf meine nackten Brüste und bringt mich in Ektase. Mein Oberkörper streckt sich ihm freudig entgegen. Keuchend kralle ich meine Hände in sein rabenschwarzes Haar. Zu meiner Enttäuschung unterbricht er sich kurz, um sich seine Kleidung von Leib zu streifen. Innerhalb weniger Sekunden steht er nackt vor mir. Ich richte mich auf und sehe ihn an. Meine Wangen haben schon ihre höchste Röte erreicht. Nach zwei kurzen Schritten steht er wieder vor mir und reißt mir meine Schlafhose von den Beinen. Etwas eingeschüchtert rutsche ich ein Stück zurück. Loki bemerkt es sofort. Ein Feuer entfacht in seinen Augen. An meinen Knöcheln zieht er mich zurück zu sich und legt sich über mich. Seine Hände positioniert er jeweils neben meinem Kopf. Mit großen Augen sehe ich ihn an.
„Verzeih mir, mein Engel", raunt er mir ins Ohr und streicht mir dann sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Zögernd lege ich eine Hand auf seine schneeweiße Brust. Die Berührung fühlt sich an, als träfen Feuer und Eis plötzlich aufeinander. Dennoch ziehe ich meine Hand nicht weg. Bestimmt fahre ich mit meinen Fingern seine Konturen entlang. Himmel, er ist so perfekt. Ohne etwas zu sagen lässt er mich machen. Ich präge mir jedes noch so kleine Detail seines Körpers ein. Das winzige Muttermal an seiner linken Rippenseite, oder die kleine Narbe unter seiner rechten Brust. Dieser Moment darf niemals zu Ende gehen, niemals.
„Ich habe mich nach dir verzehrt", flüstert er und kommt mir wieder näher. Er küsst mich meinen Bauch entlang. „So sehr, dass alles in mir brannte und ich es nicht länger aushielt", murmelt er weiter. Erneut bäumt sich mein Oberkörper auf.
„Du hast nicht die leiseste Ahnung, was du mir angetan hast, mein Engel." Er stoppt sich, als er bei meinem Slip ankommt. Das letzte Stückchen Stoff, was ihn noch von meiner Mitte trennt. Sein strahlendes Grün trifft mein Veilchenblau.
„Jede einzelne Minute konnte ich nur hier ran denken", gibt er zu und küsst einmal meine Bauchnabel. „An deinen wunderschönen Körper." Seine Hand streicht meinen Oberschenkel hinauf. „Deine seidig weiche Haut." Er verteilt Küsse. „Deine reizvollen Brüste." Wieder sieht er mich an. „Und deine zarte Mitte." Mit nur einem kurzen Ruck hat er den störenden Stoff beseitig. Wie ich es nicht erwartet habe, legt er sich wieder über mich.
„All das gehört mir, mir ganz allein. Und niemand, wird sich dazwischen drängen", stellt er mit gebieterischer Stimme klar. Ich schlucke. „Mein Engel, du gehörst nur mir, merke dir das. Kein anderer hat das Recht dich zu berühren. Niemand wird dich mir wegnehmen. Jeder der es wagt, verliert sein Leben, durch meine Hand." Ich bekomme eine Gänsehaut. Seine Stimme klingt so einschüchternd, das ich Angst bekommen würde, wenn ich nicht wüsste wer er ist. Seine Worte gerade waren so rau und harsch, doch seine Lippen nun wieder auf den meinen, sind so sanft wie Zuckerwatte. Ausgehungert wie ein Straßenhund, küsse ich ihn. Meine Hände legen sich zurück in seinen Nacken und ziehen ihn näher zu mir heran. Ein wissendes Grinsen fließt in den Kuss hinein. Seine rechte Hand löst sich von ihrer Position. Zügig fährt sie zu meiner Mitte hinunter. Seine langen, schlanken Finger bahnen sich ihren Weg. Ein Stöhnen entweicht mir. Mein Atem geht schneller, doch durch seine bleibenden Lippen kriege ich kaum noch Luft. Mein Körper windet sich unter ihm. Seine Finger zwischen meinen Beinen machen mich wahnsinnig. Damit ich wenigstens kurz Luft holen kann, löst er seine Lippen für eine Sekunde von meinen. Nur einen Luftzug später liegen sie schon wieder drauf. Seine Zunge bittet um Einlass, den ich ihr freudig gewähre. Das entstehende Tänzchen lenkt mich kurzeitig ab, doch mein anklopfender Orgasmus kündigt sich so schnell an, dass es zu spät ist, als ich ihn bemerke. Loki grinst lüstern. Mein Arm legt sich über meinen Kopf. Hastig atme ich so schnell wie möglich ein und aus. Kaum habe ich mich erholt, brennt er darauf mich wieder in Ektase zu versetzen. Diesmal denkt er allerdings auch an sich. Bevor ich hätte reagieren können, stößt er tief in mich ein. Ein lautes Stöhnen entrinnt mir. Keuchend liege ich unter ihm. Meine Hände wandern zu seiner Hüfte. Loki wird schneller und schneller bis ich kaum noch atmen kann. Mein Unterleib streckt sich ihm entgegen. Bis zu den Zehenspitzen stehe ich in Flammen. Nach einem weiteren Stoß ist es um uns geschehen. Beide schreien wir unsere Lust hinaus. Keuchend bricht Loki über mir zusammen und rollt sich auf die Seite, um mir nicht sein Gewicht aufzulasten. Heftig atme ich ein und aus. Ohne ihn über und in mir fühle ich plötzlich wieder diese Leere. Hilfesuchend drehe ich mich schnell nach rechts und lege meinen Kopf auf seine heiße Brust. Sein Arm legt sich um meinen Rücken, während er mir einen Kuss auf meinen Ansatz gibt. Wie ein ängstliches Mädchen, das verlassen im Wald steht, drücke ich mich näher an ihn. Er bemerkt es und legt seinen Arm fester um mich. Beide atmen wir noch wie wild, doch wir genießen den Moment. Endlich ist er wieder bei mir. Endlich habe ich ihn wieder zurück. Endlich ist diese Leere in mir fort. Ich fühle mich wieder so lebendig wie schon lange nicht mehr. Ich habe mich zwar wieder aufgerappelt, aber mein Unmut blieb, Tag für Tag. Doch Loki hat alles vernichtet und mich wieder vervollständigt. Ich wusste nur er würde es schaffen, aber daran habe ich keine Sekunde gedacht, denn er war fort gewesen. Irgendjemand muss mich mehr als lieben. Das Universum hat ihn mir wieder zurückgegeben.
„Mir war nicht klar wie sehr du mich in deinen Bann gezogen hast", beginnt er und holt kurz Luft. „Es war töricht zu glauben, ich sei stark genug ohne dich zu sein." Wie früher wickelt er eine meiner Strähnen um seinen Finger.
„Ich dachte, ich wäre stärker als du, aber ich lag gewaltig daneben. Schon wenige Sekunden später hat alles in mir geschrien." Seine Worte hallen durch meinen Kopf. Meine ersten Fragen schleichen sich zurück in meine Gedanken. Fragend hebe ich meinen Kopf. Erschöpft sehe ich in seine Smaragde.
„Wie kann es sein das du hier bist?", hauche ich stockend. Seine warme Hand legt sich auf meine Wange. Er sieht mich eindringlich an, antwortet jedoch nicht.
„Wie lange schon bist du wieder am Leben? Wie lange hast du mich schon allein gelassen? Wie lange-" Durch seine Lippen werde ich unterbrochen. Ich will Antworten, doch ich kann mich nicht von ihm lösen.
„Ich werde dir irgendwann alles erklären, das verspreche ich dir, aber nicht jetzt, nicht hier und heute", raunt er in den Kuss hinein. Besitzergreifen schlingt er beide Arme fest um meinen Körper. Sanft rollt er sich über mich und legt mich zurück in die Kissen. Er löst seine Lippen wieder von meinen und küsst meine Nasenspitze.
„Verlass mich nie wieder", flehe ich ihn an. Ich merke wie mir schon wieder die Tränen in die Augen steigen. „Ich schaffe das kein zweites Mal."
„Ich könnte dich nie verlassen, mein Engel, niemals vollkommen", antwortet er.
„Wo immer du auch hingehst, nimm mich mit, bitte." Erste Tränen kullern zur Seite hinab. Loki sieht mich einfach nur an. Ich kann spüren wie sein Hirn arbeitet, erkenne aber nicht an was.
„Du musst dich ausruhen, mein Engel." Vorsichtig legt er sich wieder auf die Seite. Panisch drehe ich mich sofort zu ihm. Meine Angst erneut verlassen zu werden steckt noch tief in meinen Knochen. Loki bemerkt es und legt augenblicklich seine Arme wieder um mich. Fest an seine Brust gezogen schließe ich meine Augen. Angenehm hüllt mich seine Wärme ein und lässt mich in einen tiefen Schlaf gleiten.

So ihr Lieben,
jetzt mal ein wenig für die Loki-Anhänger :D Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen - auch wenn ich weiß, dass manchen es nicht gefallen wir, das Loki hier auftaucht :(
Aber ich wollte ihn nicht einfach rausstreichen und ihn erst wieder in Ragnarok auftauchen lassen ;)

Die letzte Sirene - The Winter SoldierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt