20. Wiederholt es sich? (Fortsetzung von he did it)

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Warnung

Die Angst des 19-Jährigen wuchs mit jeder Sekunde. Was wäre wenn er zu spät ankommen würde? Was wenn er kein einziges Mal mehr seinen Harry und die Arme schließen könnte? Wenn er keinen Kuss von ihm mehr bekommen würde und er nicht mehr die Wärme, Sicherheit und den Schutz spüren würde? Tränen der Trauer und Verzweiflung sammelten sich in seinen Augen, doch er wischte sie nur grob weg. Er darf jetzt nicht heulen. Er muss stark sein. Für Harry. Für Harry und seine Familie. Die Fahrt dauerte nicht mehr als 3 Stunden, doch für Louis fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an. Er machte sich Sorgen um Harry. Es hätte ihm klar sein müssen, er hatte ja schon damit gerechnet gehabt, dennoch hatte er, wie jeder andere Mensch auch, einen innigen Hoffnungsschimmer.

An diesem hatte er sich festgehalten und versucht die erdrückende Dunkelheit zu ignorieren. Was sollte er ohne seinen kleinen Sonnenschein nur tun? Der Brünette hatte sich vorgenommen nie wieder in dieses Loch ohne Ausweg zu fallen, doch ohne Harry wüsste er nicht, ob er es aushalten würde. Harry war sein Lichtblick. Er wollte ihm die ganzen schönen Momente im Leben zeigen. Er wollte Harry den Spaß am Leben und am Verrücktsein zeigen und ihn einfach aus dieser Aussichtslosigkeit herausführen. Doch was sollte er tun, wenn Harry wirklich von ihm ging? Er konnte nicht so tun, als würde er ihn nie gekannt haben. Dafür liebte er ihn zu sehr. Er würde nicht ohne ihn Leben wollen. Louis stand zwar schon vor dem Krankenhaus, in wessen Harry auf der Intensivstation liegt, doch wusste er nicht,  ob er hineingehen sollte. Er wollte es ja, doch seine Erinnerungen hielten ihn zurück.

Er musste daran denken, wie seine Oma dort lag. Wie er sie besuchte als das EKG anfing durchgehend zu piepsen. Wie alle Ärzte in den Raum kamen und versuchten sie zu reanimieren, doch das alles nichts nütze. Und er, als 5-Jähriger in Mitten dieser ganzen Szenarien und nicht wissen, was genau passiert ist. Auch bei ihrer Beerdigung,  hatte er es nicht gewusst. Er wusste nicht, weshalb seine Mutter weinte, weshalb so viel traurige Musik spielte und weshalb jeder schwarz angezogen war. Nach 4 Jahren kapierte er was dort passiert ist und vergrub sich immer mehr in sein eigenes Zimmer.

Er vernachlässigte seine Hobbys, seien Freunde, seine Familie. Aus dem sonst so guten 2-Schüler,der jedem zum Lachen brachte und dessen Witze einen immer wieder aufmunterten, wurde ein stiller,zurückgezogener, einsamer Schüler, der nichts mehr von sich Preis gab und immer schlechter in der Schule wurde. Zweimal war er versetzungsgefährdet und schaffte nur ganz knapp die Klasse. Mit 13 hatte seine Schwester ihn dann zum Arzt gebracht und dieser in an eine geschlossene Klink überwiesen, dort haben sie dann 1 ganzes Jahr versucht ihn zum Reden zu bringen, doch auch die schafften es nicht. Jeder und vor allem Louis selbst, hatte ihn aufgegeben, nur seine Schwester glaubte noch an ihn.

Sie redete täglich mit ihm und als er sie eines Abends beten gehört hatte, wollte er es nochmal versuchen. Sie klang so ängstlich, traurig und voller Sorge und dennoch hoffnungsvoll und überzeugt, dass er wieder der Alte wird. 3 Jahre war er dann in Therapie. Währenddessen redete er viel mit seiner Schwester. Sie war damals seine größte Stütze. Auch heute sind sie noch eng in Kontakt, weswegen er unter dem Autofahren mit ihr telefoniert hatte.

Er gab sich einen Ruck, öffnete die Tür und stieg aus. Louis schlug sie sanft wieder zu und schloss sein Auto ab. Eilig lief er in das Krankenhaus. Am Empfang saß eien freundlich aussehende Blondine. "Entschuldigen Sie. Können sie mir vielleicht sagen, wo das Zimmer des Patienten Harold Styles ist ?", fragte Louis höflich und die Blondine antwortete nur freundlich mit "224". Er bedankte sich bei ihr und lief zum Etagenaushang. Die Intensivstation lag im 2.Stock. Er drückte die Tür auf und eilte die Treppen hoch. Der Aufzug dauerte ihn zu lange. Oben angekommen erblickte er sofort Aushängeschild und folgte diesen bis zum Raum. Kurz bevor er ins Zimmer laufen könnte, erblickte ihn eine Krankenschwester. "Was wollen Sie den hier oben?", fragte diese etwas überrascht, "Die Besuchszeiten sind schon vorbei!" Louis blickte in die Richtung. Die Tränen rannten ihn wieder über die Wangen. "K-Könnte ich dennoch hier rein? M-Mein F-Freund liegt h-hier d-drinnen. Bitte." brachte trotz der Schluchzer zwischendurch zusammen. Die Krankerschwerter kannte seine Situation nur zu gut und ließ in mir einem Kopfnicken eintreten. Mit zittender Hand legte er seine Hand auf die Klinke, atmete tief durch und drückte diese herunter.

Der Raum war in einem kalten weiß gestrichen und wirkte nur beängstigend. Der Brünette ließ seine Blick weiter durch den Raum gleiten und blieb an dem Bett hängen. Dutzende Geräte standen neben diesem. Er lehnte sich gegen die Tür und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Seit 10 Jahren hatte er kein Krankenhaus mehr betreten. Schon allein der Gedanke daran ließ ihn schnell atmen.

Er versuchte die aufkommenden Schuldgefühle und die Erinnerungen zu verdrängen, zu ignorieren. Sein Therapeut hatte ihm beigebracht, wie er mit seiner Vergangenheit klarkommt. Doch es ähnelt sich alles so stark. Nach ein paar Minuten stieß er sich von der Türe ab und ging mit wackeligen Beinen auf das Bett zu. Jede Zelle in ihm schrie ihn an umzukehren, doch sein Harry war ihm wichtiger. Er schritt langsam darauf zu. Es raubte ihm den Atem als er seinen Sonnenschein sah.

Er lag ohne Regung in dem Bett drin. Seine so schon helle Haut, war noch heller geworden und hatte einen weißlich-bläulichen Stich. Die schokobraune Locken, lagen platt um seinen Kopf und unter der Decke sah man eine Körper, der nur aus Haut und Knochen bestand. Seine Arme zierten einen dicken, weißen Verband. Sein Gesicht war noch mehr von Blütergüsse und Narben geziert. Um seine geschlossene Augen sind riesengroße Blütergüsse, die in allen möglichen Farben schimmerten.

Die Tür ging auf, erschreckte ihn und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Kurz darauf trat die Krankenschwester ein, die Louis vorhin ins Zimmer gelassen hatte. Als sie sah, dass er sich erschreckt hatte, entschuldigte sie sich sofort. Der Brünette winkte ab und fragte, warum sie da wäre. Sie sagte, sie wollte ihm erzählen, wie es um Harry's Zustand ist. Er nickte und sie begann zu erzählen.

"Harry hat sich erfolgreich die Pulsader auf beiden Seiten aufgeschnitten. Um es schneller und erfolgreicher zu erreichen hatte er 7 Schlaftabletten geschluckt. Seine Schwester hatte ihn 2 Stunden später erst aufgefunden. Sie hat sofort den Notarzt gerufen und dieser erzählte, dass es ein Wunder ist, das er noch nicht gestorben ist. Es war eigentlich ein perfekt geplanter Suizidversuch. Er hat sehr viel Blut verloren. Sein Zustand ist schwierig. Er scheint aufgegeben zu haben und nicht gesund werden zu wollen. Weist du den Grund? Wir haben während er Untersuchung auch Verletzungen und Narben gesehen, die nicht duech Stürze entschanden sein können. In unserer Akte steht auch, dass er oft mit tiefen Schnitten und Brüche zu uns kam. Wusstest du das fein Freund sich selbstverletzte? Weist du den Grund dafür?"

Der Brünette atmete tief ein und erzählte ihr alles. Wie Harry und er sich eigentlich kennengelernt hatten, das sein Vater ihn schlug, das dieser oftmals auch mit Flaschen ihn geschlagen hat und dass er ihn die Treppe herunter geschubst hat. Er erzählte ihr von Harry's ganzen Briefen, bei dene er geweint hat oder von den ganzen Momenten in dene er oft schon gedacht hatte, der Jüngere würde sich umbringen.

Währenddessen hielt er die ganze Zeit die Hand von Harry, die der 19-Jährige unbewusst genommen hatte. Die Krankenschwester hörte ihm genau zu. Sie fragte ihm ob ich diese Briefe noch hätte und er bejahte ihr diese Frage. Jeden Brief hatte er aufgehoben. Am Anfang wollte er sie wegwerfen, doch irgendwas hatte ihn daran gehindert. Sie lagen alle in einer Schatulle, die seine Oma ihm vor ihrem Herzinfarkt gegeben hatte. Die Kranknschwester verließ den Raum nach kurzer Zeit wieder und Louis drehte sich wieder zu seinem Sonnenschein. Und für einen kurzen Moment hätte man meinen können, das der Schwerverletzte leicht lächelte.

Er nahm Harry's Hand wollte gerade anfangen zu reden, als er plötzlich ein viel zu bekanntes Piepsen hörte. Die Ärzte stürmten an ihm vorbei. Er jedoch konnte nur Harry anschauen und war wie paralysiert. Für ihn passierte alles wie in Zeilupe. Es wiederholte sich. Seine Vergangenheit holte ihn wieder ein.

Er atmete schnell, starrte paralysiert geradeaus. Die Krankenschwestern versuchten ihn zu beruhigen, mit ihm zu reden, doch ihre Stimmen drangen nicht zu ihm durch. Er gab keine Antwort, atmete viel zu hektisch... Und brach in sich zusammen.

So die Fortsetzung ist auch geschrieben. Ne Freundin hatte sie umbedingt gewollt. Hier hast du sie AylaSchreiber Hoffe er gefällt euch.

Larry Stylinson OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt