Verloren

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Und nun stehen wir wieder hier. Schauen uns gegenseitig an. Dir rennen Tränen in Bächen die Wangen hinunter und ich stehe nur doof da. Ich weiß nicht was ich machen soll. Früher hätte ich beruhigend auf dich eingeredet, dich in den Arm genommen und deinen Kopf geküsst, doch das ist schon lange her. Irgendwie ist es ja meine Schuld, dass du weinst. Weiterhin schauen wir uns schweigend an. Wir haben genug gesagt, den anderen genug Schmerzen zugefügt. Wie ist es nur bis an diesen Punkt gekommen? Und gab es Anzeichen, dass es so endet? Wir waren so glücklich, haben uns einfach im Arm gehalten und gelacht. Wo hat es den Wendepunkt gegeben? Ich glaube, er war schon lange vorher. „Leo, ich.... Es tut mir leid", sprach ich leise meine Gedanken aus. Es tat mir leid. Es tat mir mehr als alles andere Leid. Du schaust mich nur an. Der Ausdruck in deinen Augen zeigt mir, wie sehr ich dich mit meinen Worten verletzt habe. „Harry, bitte. Ich meine es ernst. Es tut mir wirklich......", redete ich erneut darauf zu, doch werde von ihr unterbrochen, „Louis, lass es", flüsterst du. „Harry, bitte. Ich habe es wirklich nicht so gemeint!", rufe ich schon fast und umfasse seinen Arm, als er sich von mir abwendet. Er dreht sich wieder zu mir um. Sein Blick zeigt Verzweiflung. Er zieht seinen Arm aus meiner Hand. „Lass es bitte", sagt er nochmal. Ich sehe ihn weiter an. Ich hatte sein Vertrauen verloren. „Es tut mir leid. Lass es uns nochmal probieren, bitte..... so kann es doch nicht enden!" Ich werde immer verzweifelter und raufe mir die Haare. „Ich meine..... wir beide..... wir waren doch so perfekt, so gleich, was ist schief gelaufen?" Er schaut mich nur ausdruckslos an. „Wir waren nie perfekt, wir haben es uns selbst nur vorgespielt!" Auch bei mir beginnen die Tränen zu laufen. „Wir haben nie wirklich gepasst. Wir haben uns auf den jeweils Anderen abgestimmt, aber wir waren nie wir selber" „Du denkst also es war alles gelogen? Die ganze Freundschaft baute sich auf Lügen auf?", schreie ich schon. Mir wird das zu viel. Soweit sollte es nie kommen. Wir hatten noch so viel vor. Er nickt langsam. Ich falle auf die Knie. „Dann sag mir, warum du mich von jedem Gedanken hast ablenken können? Warum war ich dann so glücklich bei dir? Warum tut es dann so weh?", schrie ich ihm die Fragen ins Gesicht. Er zuckt nicht einmal zusammen. „Du hast dich daran festgehalten. Du hast gedacht, wenn du nur gut genug daran glauben würdest, würde es irgendwann eine richtige Freundschaft werden." Ich schüttele den Kopf. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Diese Worte verlassen flüsternd auch meinen Mund. Ich will es nicht glauben. „Heißt das, hier ist nun Schluss?", frage ich vorsichtig nach, wissend was die Antwort ist. Wieder nickt er. Heulend breche ich zusammen. „Warum?", frage ich schluchzend. „Wir müssen es uns eingestehen.", antwortet er. Aus seiner Stimme kann ich nichts deuten. „Müssen wir nicht, du willst nur nicht kämpfen", schreie ich fast. Er will uns aufgeben. Er will mich nur nicht. „So ist es nicht. Aber wir streiten uns jeden Tag. Wir können nicht so weitermachen. Es ist einfach vorbei. Es geht einfach nicht mehr. Selbst wenn wir es wollen würden..... Wir müssen es einfach akzeptieren, dass es nun Zeit ist, sich einzugestehen, dass es nicht geht. Egal was passiert ist, es ist nun einfach vorbei." Nur ein leichter Hauch von Traurigkeit schwingt auch in seiner Stimme mit. Es verletzt ihn also auch.... „Aber wir könnten es versuchen. Ich weiß, dass wir es schaffen. Es ist nur ein weitere Hürde, die wir absolvieren müssen,...... wie beim verrückten Labyrinth" Traurig lächele ich leicht. Auch er kann es sich nicht verkneifen die Lippen ein bisschen hochzuziehen. „Manchmal musst du auch eine andere Taktik benutzen, um deinen Gegner zu besiegen" Ich werde wieder traurig. Ich weiß, dass er damit meint, dass es nichts bringen würde weiter aneinander festzukleben. „Ich kann aber nicht ohne dich", spreche ich meine Gedanken aus, mit der letzten Hoffnung. „Du wirst es können auch wenn es schwer anfangs sein wird. Es ist das Beste für uns!" Mit diesen Worten dreht er sich um und geht weg von unserem Lieblingsplatz. Als er aus meinem Sichtfeld verschwunden war, beginnt es automatisch zu regen. Dieser durchnässt in Minuten meine Kleidung und meine Haare und passt perfekt zu meiner Stimmung. Schöner Zufall. Ich löse meine Finger aus dem Gras, in dessen sie sich während des Gespräch gekrallt haben. Er ist weg und es wird still sein ohne ihn. Es wird still werden um uns. Wir werden uns nur noch in der Schule sehen und uns dort verhalten wie Fremde. Was gerade passiert ist? Ich habe meinen besten Freund verloren. Komme ich damit klar? Nein. Werde ich es jemals? Nein. „Ich werde es nicht ohne dich schaffen, Louis", flüstere ich, mit dem Wissen, dass sie ihn nie erreichen werden.

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Ich weiß ich habe eigentlich aufgehört, aber trotz Stress und alles kann ich mit dem Schreiben nicht aufhören. Es werden weiterhin sehr unregelmäßig welche kommen und es kann sein, dass in der nächsten Zeit noch mehr traurige kommen werden. Bin grad in einer schweren Phase meines Lebens und das Schreiben hilft ungemein.



Larry Stylinson OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt