Revenge ~ Das Spiel der Rache [#1]

» Flirten heisst das Spiel «

Schnell sprang ich in den Aufzug, schliesslich wollte ich pünktlich zum Abendessen kommen, sonst würde mich Kellie sicher wieder anmotzen. Gerade als sich die Aufzugstür schliessen wollten, zwängte sich noch jemand weiteres in den Aufzug. Flake. Ich wollte genervt den Kopf schütteln, als mir mein Plan wieder in den Sinn kam. Ich presste meine Lippen aufeinander. Ich zwang mich zu einem zuckersüssen lächeln und machte einen Schritt auf den Blonden zu: »Na, Flake?« Ich blickte ihm tief in seine eisblauen Augen. »Felicia«, sagte er ebenfalls grinsend und erwiderte meinen Augenkontakt. Ich biss mir verführerisch auf die Unterlippe: »Du siehst gut aus.« Er lächelte charmant und machte ebenfalls einen Schritt auf mich zu. »Kann ich nur zurück geben.« Gut, mein Plan schien zu funktionieren. Weiter! »Du weisst nicht, wie froh ich bin bei den Karrerios zu sein. Vor allem in deiner Nähe zu sein, gefällt mir«, immer noch mit einem gezwungenen lächeln fuhr ich mit dem Zeigefinger über seine Brust. »Heute wolltest du mich noch umbringen und nun willst du flirten?«, er lachte heiser auf und legte seine Hände an meine Hüfte. Am liebsten hätte ich ihm die Hände weg geschlagen, aber ich musste an den Plan denken. Deshalb schlang ich meine Arme um seinen Nacken und zog sanft seinen Kopf zu mir runter. Fast kaum hörbar flüsterte ich in sein Ohr: »Was sich liebt, neckt sich, oder?« Er legte seine Stirn an meine und wollte gerade was erwidern, als der Aufzug mit einem »Pling« öffnete. Das Mädchen aus Distrikt 1, Crystal, trat hinein und blickte uns überrascht an. »Oh, Flake. Ich war gerade auf dem Weg zu dir, aber wie ich sehe, bist du beschäftigt?!« Er löste sich von mir und blickte zu Crystal. »Hey. Ehm.. Komm doch einfach hoch zu mir«, sagte er an sie gerichtet. Verdammt! Was wurde nun aus meinem Plan? Crystal nickte und blickte mich misstrauisch an. Sie hasste mich, das wurde mir augenblicklich klar. Mit einem weiteren »Pling« ging die Lifttüre wieder auf und Crystal trat hinaus. Flake drehte sich wieder zu mir um und zwinkerte mir zu: »Man sieht sich, Felicia.« Ich versuchte einen eifersüchtigen Blick aufzusetzen, verschränkte die Arme und drehte mich von ihm weg. Ich merkte wie er mich verwundert anblickte und dann mit gesenktem Blick den Aufzug verliess. Als sich die Tür schloss, lachte ich auf. Vielleicht hatten sich die Schauspiel Lektionen von der dritten Klasse endlich bezahlt gemacht.

»Oh, Madame Miller taucht also doch noch auf.« Kellie blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und nippte an ihren Cocktail Glas. »Entschuldigung, ich hatte was zu klären.« Ich musste innerlich grinsen, wenn ich an die vorherige Situation mit Flake dachte. »Aha, und was denn?«, hackte Kellie interessiert nach. Seufzend liess ich mich auf den Stuhl neben Drake fallen. Dieser starrte stumm auf seinen mit Reis gefüllten Teller. »Ich bin jetzt ein Karrerio«, sagte ich so deutlich wie möglich und sah direkt in Kellies überraschtes Gesicht. Ich versuchte, dabei nicht zu grinsen. »Wie bitte?«, nun meldete sich auch Drake zu Wort. »Ja«, ich lächelte ihn etwas eingebildet an. »Hast du auch Verbündete?« Er sagte eine Zeit nichts, so das ich dachte er hätte mir nicht zu gehört. Aber dann murmelte er: »Ich dachte wir könnten Verbündete sein, aber das hat sich wohl geklärt!« Überrascht blickte ich ihn an. Er erwiderte meinen Blick aber nicht, sondern stand einfach auf und verliess den Raum. Fragend sah ich ihm nach. Er wollte mit mir Verbündet sein? Aber er mochte mich doch nicht, oder? »Karrerio, hm?« Kellies Stimme holte mich aus meinen Gedanken. Ich blickte sie an. »Ja, gibt es irgendwelche Probleme?« Sie schüttelte leicht den Kopf: »Du bist aus Distrikt 4. Somit kommst du nicht aus einem üblichen Karrerio Distrikt, sie töten dich schneller als du glaubst. Aber es ist deine Entscheidung, Felicia.« »Ich weiss schon, was ich tue.« Ich grinste sie an. Mein Plan würde es nicht zulassen dass sie mich umbringen. Flake würde es nicht zulassen.