Dream Seventeen

2K 190 7
                                    

Wir sahen uns schweigend in die Augen, bis ich mich endlich wieder traute etwas zu sagen. "Warum tut es dir nicht leid?" wollte ich leise wissen und zupfte peinlich berührt an meinem Shirt herum. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er antwortete. "Ist egal." mit diesem Worten wollte er es belassen und das Wohnzimmer betreten, doch im Türrahmen griff ich nach seinem Arm.
Verwirrt drehte er sich um und sah mich an. "Was ist denn los?" wollte er wissen, doch ich nuschelte nur "Ist es nicht."
"Was?"
"Es ist nicht egal. Ich will es wissen."
Seine Wangen röteten sich wieder ein wenig und er kratzte sich verlegen am Arm.
"Es war schön, würde ich sagen. Du hast weiche Lippen."
Seine Antwort tat weh. Nicht nur ein Bisschen weh, es fühlte sich an als würde sich jemand mein Herz krallen, bis es beginnt zu bluten.
"Achso." meinte ich also trocken und ging dann in mein Wohnzimmer, welches Taddl eben betreten wollte. Dieser folgte mir nun auch und wir setzten uns neben einander auf das braune Sofa. Ohne etwas zu sagen, nahm ich die Fernbedienung und drehte einen Sender an. Natürlich lief ein Liebesfilm, was meine Stimmung nur noch mehr senkte, weshalb ich ihn augenblicklich wieder ausmachte und die Fernbedienung auf die andere Seite der Couch warf.
"Alles okay bei dir?" nuschelte Taddl leicht besorgt und sah mir in die Augen. Ich zischte nur ein genervtes Ja, was ihn nicht wirklich zu überzeugen schien, jedoch blieb er still und lehnte sich zurück.
"Wollen wir etwas machen?" schlug er nach ein paar Momenten des Schweigens vor, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Taddl kommentierte meine Gleichgültigkeit mit einem Seufzen, zog mich einfach auf seinen Schoß und legte seine Arme fest um mich.
"Komm schon. Ich will endlich mal wieder etwas mit dir zu zweit machen. Das ist Jahre her." nuschelte er in meine Haare, wodurch ich lächeln musste.
Kurz dachte ich nach, als mir einfiel, wo ich unbedingt hin wollte. "Ich will zum See." rief ich aus und sprang auf. Der Blauäugige sah mich etwas perplex an. "Der, bei dem wir früher oft waren?" Ich nickte. "Aber der ist sicher acht Stunden mit dem Zug entfernt." erklärte er mir, doch ich würde mich von der Idee nicht abbringen lassen. "Aber das ist doch egal! Es sind sowieso Ferien. Und wenn wir schon dort sind, können wir auch nachsehen ob das Baumhaus noch steht!" strahlte ich an. Ohne erneut auf seine Antwort zu warten, hüpfte ich zur Türe, um in mein Zimmer zu gehen. Doch noch ehe ich dies tat sah ich hinter mich und befahl ihm, in zwei Stunden mit etwas Gepäck wieder hier zu sein.

Anschließend rannte ich die Treppen nach oben und zog mir rasch meinen Pyjama aus, um danach in mein Shirt und eine Jeans zu schlüpfen.

Ein wenig brauchte ich, um einen ordentlichen Rucksack zu finden, den ich mit Sachen voll packen konnte. Ehe ich das Haus verließ, um vor dem Haus auf Taddl zu warten, schrieb ich noch einen Zettel an meinen Vater und legte ihn auf den Esstisch.

Und da klingelte es auch schon.

Who am I? |-TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt