Dream Nineteen

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"-rdy. Ardy! Wir müssen raus. Aufwachen, Kleiner." hörte ich, direkt neben meinem Ohr und öffnete blinzelnd meine Augen. Ein langes gähnen verließ meinen Mund, ehe ich verschlafen schmatzte und Taddl ansah. "Wo raus?" wollte ich brummend wissen und kuschelte mich enger an ihn. "Aus dem Zug, du Vollidiot." lachte er, woraufhin mir wieder einfiel, wo wir uns befanden. Ich sprang geschockt auf und sah zum Fenster, wo ich sehen konnte, dass wir gerade in die Station einfuhren. Taddl, welcher nun auch aufstand, lachte leise und machte sich auf den Weg zum Ausgang, durch welchen wir Momente später aus dem Zug traten und den Bahnsteig verließen.
"Der nächste Zug kommt erst in einer Dreiviertel Stunde, also können wir uns noch in ein Café setzen." Ich stimmte diesem Vorschlag mit einem Nicken zu, weshalb wir kurze Zeit später auch schon in einem saßen. Jeder von uns bestellte sich einen Kakao, da wir beide Kaffee nicht so mochten, und warteten darauf. Eine junge Kellnerin bediente uns, welche jedes Mal wenn sie an unseren Tisch vorbeikam, Taddl eindringlich musterte. Als sie schließlich die Getränke brachte und dem Blauäugigen auch noch zuzwinkerte, keifte ich sie genervt an. "Er hat kein Interesse, okay?" zischte ich und sah ihr feindselig in die Augen, was sie mit einem abwertenden Laut kommentierte und sich wieder von unserem Tisch entfernte. Immer noch genervt nahm ich meinen Kakao und trank einen Schluck, als ich merkte, dass Taddl mich angrinste.
"Hat der kleine Ardy etwa was dagegen, wenn jemand mit mir flirtet?" säuselte er und kicherte leicht.
Meine Wangen wurden ein wenig rot, als ich versuchte eine Ausrede zu finden, welche mir jedoch nicht einfallen wollte, weshalb ich einfach nur mit den Schultern zuckte.
"Du bist süß." meinte mein Gegenüber plötzlich lächelnd und trank anschließend einen Schluck. Ich spürte lediglich, wie ich komplett rot wurde, weshalb ich nach meinem Getränk griff und es in Panik exte, um anschließend aufzustehen und ihm klar zu machen, dass ich auf die Toilette müsse. Bevor er reagieren konnte rannte ich dort hin und blieb vor den Waschbecken stehen. Ich wusch mir mit kaltem Wasser das Gesicht und beruhigte mich langsam, ehe ich aufschaute und mein Spiegelbild sah.

Süß? Ein Seufzen kam über meine Lippen und ich musste an das wunderschöne Lächeln von Taddl denken, was ein Kribbeln in mir auslöste.
Im Gegensatz zu ihm war ich eher ein Mauerblümchen. Und doch musste ich lächeln, da ich trotzdem bei ihm sein konnte. Vermutlich liebte er mich nicht, doch solange ich bei ihm sein konnte, war dies egal.

Mit diesem Gedanken verließ ich lächelnd das Bad und wollte zu meinem besten Freund zurück. Doch als ich unseren Tisch erblickte, musste ich feststellen, dass sich unsere Kellnerin auf meinen Platz gesetzt hatte und sich angeregt mit Taddl unterhielt.

Bei diesem Bild, schien meine ganze Feststellung von eben kompletter Mist zu sein.
Ich wollte nicht einfach bei ihm sein und zusehen wie er mit irgend jemand anderem zusammenkam. Ich wollte derjenige sein, in den er sich verliebte.

Ohne weiter darüber nachzudenken, ging ich einfach auf die beiden zu, nahm Taddls Gesicht in meine Hand und küsste ihn.
Vollkommen perplex sahen sowohl er, als auch das Mädchen mich an, doch ich drehte mich lediglich zu ihr und zischte voller Wut.

"Verpiss dich."

Who am I? |-TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt