9.

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Mit einem kräftigen letzten Hieb schlug ich meinen Gegner erneut zu Boden, und als dieser sich nicht mehr aufrappelte, atmete ich erleichtert auf.
"Die Gewinnerin ist Uchiha Yuna", verkündete der Prüfungsleiter und grinsend wand ich mich zu den Tribünen, wo mein Team stand, welches mir laut zujubelte, wie auch die anderen Genin unseres Dorfes.
Es war die dritte Stufe der Chūnin Prüfungen, eine Art Turnier mit Einzelkämpfen.
Die erste und zweite hatte ich zusammen mit den anderen gemeistert und mit diesem Sieg hatte ich es endgültig hinter mir.
Mein Gegner, eine Junge aus Iwagakure, wurde von Sanitätern weggetragen, allerdings hatte er wahrscheinlich nur ein paar Prellungen abbekommen.
Oder einen gebrochenen Arm.
"Die nächsten sind Uchiha Obito gegen Maito Gai", wurde verkündet und die beiden begaben sich in Kampfstellung.
Ich feuerte sie beide an, aber insgeheim wünschte ich mir, Obito würde siegen, auch wenn ich Gai als Freund und Kameraden mochte.
Doch natürlich kam es anders, weil Obito sich ablenken ließ und so mit nur einem einzigen Schlag besiegt werden konnte.
Ich seufzte und beobachtete den nächsten Kampf, bis er verarztet war und sich wieder zu uns gesellte.
"Nimm's nicht so schwer", versuchte ich ihn aufzuheitern. "So was kann doch mal passieren. Nächstes Mal schaffst du es bestimmt!"
Er grummelte etwas unverständliches und lehnte sich dann deprimiert auf das Geländer, nur um zu sehen, wie Kakashi seinen Kampf mit Leichtigkeit gewann.
Es tat mir wirklich Leid für ihn, zu sehen, wie er immer mit seinem Teamkameraden konkurrierte und doch jedes Mal verlor.
In letzter Zeit hatte ich leider auch nicht viel Zeit mit ihm verbringen können, da wir beide zu beschäftigt mit Missionen und Training gewesen waren.
Und das würde sich noch mehr verstärken, wenn diese Prüfung vorbei war.
"Der letzte Kampf findet statt zwischen Gekkō Hayate und Shiranui Genma!"
Neben mir erhob sich Genma, welcher zuvor auf dem Boden gesessen hatte, und begab sich auf das Kampffeld.
"Viel Glück, Genma! Gib dein Bestes!", rief ich und er lächelte mir zu, ehe der Kampf begann.

"Die Chūnin müssen denen, die nicht bestanden haben, eine Runde Dangos ausgeben!", verkündete Anko, als wir etwa eine halbe Stunde später alle zusammen vor dem Turm des Hokage standen.
"Vergiss es! So viel schaffst nicht einmal du", gab ich lachend zurück und streifte meine neue Weste über.
Es fühlte sich irgendwie seltsam an, sie zu tragen.
Außer mir hatten noch Ibiki, Kakashi, Hayate, Asuma und Genma bestanden.
Die anderen beiden aus Ankos Team waren ebenfalls Chūnin geworden, jedoch kannte ich sie nicht besonders gut und ihre Namen waren mir leider entfallen.
"Das war wirklich eine reife Leistung von euch allen", erklang eine Stimme hinter mir und ich drehte mich, um in das lächelnde Gesicht meines Senseis zu blicken.
"Yuna, Genma, Gai, Ebisu. Wollen wir was Essen gehen? Ich zahle."
"Aber gerne doch!", antwortete ich freudig und verabschiedete mich von den anderen, bevor wir uns auf den Weg machten.
"Wo essen wir denn, Chōza-sensei?", fragte Gai und der Rothaarige grinste.
"Mein neues Lieblingslokal, es hat vor kurzem eröffnet und heißt Yakiniku Q. Die haben da hervorragendes Grillfleisch", schwärmte er und ich freute mich angesichts meines knurrenden Magens schon sehr auf die Mahlzeit.

"Hmm, das war wirklich lecker!", rief Genma, als wir zu zweit durch die Straßen liefen. Sein Haus lag nahe des Uchiha Viertels, aber von den anderen hatten wir uns bereits beim Restaurant verabschieden müssen.
"Ja, genau wie Sensei gesagt hat. Ich bin pappsatt", seufzte ich zufrieden.
Kurz sagte keiner mehr etwas, und als ich zu ihm blickte, hatte er den Blick zur untergehenden Sonne gerichtet.
Langsam streckte ich meinen Arm aus und verschränkte meine Finger mit seinen.
Röte stieg mir ins Gesicht, als er mich mit großen Augen anblickte und ich drehte den Kopf zur anderen Seite.
So liefen wir schweigend weiter, bis er stehen blieb.
"Ich... muss hier abbiegen, Yuna."
Als Antwort nickte ich bloß und löste meine Hand aus seinem Griff, zögerte jedoch, mich von ihm abzuwenden.
Und das musste ich auch nicht.
Denn bloß wenige Sekunden später eilte er davon und ließ mich sprachlos zurück, während ich mit meiner Hand über die Stelle auf meiner Stirn fuhr, wo er mir einen flüchtigen Kuss gegeben hatte.
"Genma..."

Schwester einer Legende- Tor zur ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt