Chapter 28

447 29 17
                                    


Ragetti und Pintel hatten mich in den Crew Raum gebracht und alleine gelassen. Weinend lag ich in einen der Hängematten und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

" So ein mieses Arschloch, so ein mieses ... Wie konnte er nur .. warum?".

Die ganze Zeit murmelte ich beleidigende Sätze über diesen Verräter und versank in Trauer. Niemals werde ich mich auf irgendeinen Typen wieder einlassen. Jack hat bewiesen, dass Männer einfach nur Schweine sind. Und er war der größte Eber von allen. Frustriert schlug ich auf das Laken, bevor ich mich aufsetzte und meine Augen rieb. Mein Herz tat immer noch weh, doch ich musste weitermachen. Jetzt war ich wieder bei Barbossa gelandet, obwohl dieser mich ebenfalls ausgenutzt hat .. und es mit Sicherheit weiter tun würde. Egal, was Pintel und Ragetti sagen. Aber wenn Jack es auf die harte Tour will, dann soll er sie bekommen. Jedenfalls werde ich ihm seinen Sieg nicht gönnen. Am Ende werde ich mit dem Kelch gehen, unzwar zu meinen Eltern.

Ich raffte mich auf und ging an Deck, wo die Matrosen bereits die Segel setzten. Frankreich war noch gut zu erkennen. Nie wieder dieses Land. Zu viele schlimme Erinnerungen. Ich schlenderte zu Barbossa, der am Steuerrad stand und seinen Blick auf den Horizont gefestigt hat.

" Hast du dich endlich entschlossen, uns Gesellschaft zu leisten, aye?".

" Was bringt es mir schon, in Selbstmitleid zu versinken?".

" In wenigen Tagen werden wir England erreichen. Sei also gut gerüstet, Matrose ".

" Was habe ich schon groß zu verlieren. Hauptsache wir kommen vor Jack auf der Insel an ".

Barbossa warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich beachtete ihn nicht weiter und entfernte mich vom Captain. Missmutig setzte ich mich auf die Rehling und schaute den Leuten bei der Arbeit zu. Pintel und Ragetti kämpfen gerade mit einem Seil, was sie nicht festbinden konnten. Mit einem kleinen Lächeln schüttelte ich den Kopf, als Pintel seinem Neffen eine Kopfnuss gab.

" Du Nichtsnutz. Jetzt zieh doch endlich!".

" Ich kann nicht. Das Seil hängt irgendwo fest ".

" Du bist auch für nichts zu gebrauchen, Dummkopf ".

Ich entschied mich, ihnen zu helfen. Also kletterte ich den Hauptmast rauf und erkannte, dass das Seil tatsächlich festhing. Es war fest um den Mast geschlungen und von unten völlig unbeweglich. Die Beine fest gegen das Holz gepresst, versuchte ich das Seil zu lockern. Ragetti und Pintel haben mich bereits entdeckt und zogen nicht mehr. Ein heftiger Windstoß kam und blies mich fast vom Mast fort. Kurz unterbrach ich meine Aktion und umklammerte das Holz. Nachdem es halbwegs auszuhalten war, begann ich meine Arbeit vom Neuen und schaffte es tatsächlich das Seil soweit zu lockern, dass Ragetti und Pintel es runterziehen konnten. Ich gab ihnen ein Zeichen und sie machten es unten fest.

Langsam kletterte ich hinab und gesellte mich zu den Beiden.

" Danke. Das ist gerade nochmal gut gegangen ", sagte Ragetti.

" Wir hätten das aber auch alleine geschafft ", meinte Pintel gespielt beleidigt.

Kurz lachte ich auf, bevor ich mich von ihnen entfernte und zum Heckteil des Schiffes ging. Der Himmel war klar, einzelne Sterne funkelten und der Halbmond zeigte sich von seiner besten Seite. Der Anblick ließ mich unwillkürlich an Jack denken. Ob er wohl auch gerade in den Sternenhimmel schaut?


Jack's POV

Ob sie wohl auch gerade in den Sternenhimmel schaut? Ich hatte meine Arme auf die Rehling abgelegt. Cotton hatte das Steuerrad übernommen. Unser Kurs war England. Ich war wieder bei meiner Crew. Nachdem Dani unter Deck gebracht wurde, hat sich ein komisches Gefühl in mir breit gemacht. Es ließ mich ihren Namen rufen, doch sie hatte nicht geantwortet.

Riches and Love - Fluch der KaribikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt