Mir dröhnte der Kopf, als ich meine Augen aufschlug. Im ersten Moment wusste ich nicht, was mit mir geschehen war. Das Erste, was mir in den Sinn kam, war, dass ich in einer Koje lag. Das Bett war weich und der Raum wurde von Kerzenlicht erhellt. Mit viel Mühe konnte ich mich aufsetzten. Gegenüber von der Koje war ein großer Schreibtisch und darauf waren Karten ausgebreitet. Außerdem waren hier einige Schränke und Regale mit komischen Besitztümern. Ich konnte mit meinen Kopfschmerzen nicht klar denken. Das Schiff schwankte leicht, was mir das Gefühl gab, dass wir auf dem Meer umhertrieben. Als ich Schritte hörte, die der Kajüte verdammt nahe kamen, legte ich mich schnell zurück in die Koje und schloss die Augen. Die Tür wurde geöffnet und jemand ging leichtfüßig auf mich zu. Ich versuchte, langsam zu atmen und keine Bewegungen zu machen. Jemand beugte sich über mich. Der Geruch von Rum stieg mir in die Nase.
" Ich weiß, dass du wach bist. Captain Jack Sparrow kann man nicht in die Irre führen, klar soweit?".
Mit einem Seufzen öffnete ich die Augen und setzte mich erneut auf. Jack ging in einem komischen Gang durch die Kajüte und blickte einmal über die Karten. Dann drehte er sich mit Schwung zu mir um und hob beide Augenbrauen.
" Du hast nichts angefasst, oder?".
" Ich war bis eben ohnmächtig und außerdem habe ich Kopfschmerzen. Wie zum heiligen Kraken soll ich da etwas anfassen geschweige denn mitnehmen?".
" Nun gut. Du weißt, wo du bist. Und du weißt, wer ich bin. Aber ich weiß nicht, wer du bist ".
" Wieso wollt ihr das wissen?".
" Schätzchen, das mit dem 'Ihr' lassen wir mal. Wie soll ich dich denn nennen, wenn ich nicht weiß, wer du bist. Du weißt, wer ich bin und weißt, wie du mich nenne sollst. Aber ich weiß nicht, wer du bist und wie ich dich nennen soll, also wäre euer Name doch sehr angebracht, klar soweit?".
Ich musste seinen Satz noch einmal durchgehen, bevor ich antworten konnte. Dieser Pirat macht einen mehr verrückt als er selber ist.
" Dani ".
" Schöner Name ".
Er grinste mich an. Peinlich berührt schaute ich weg. Wieso musste jetzt solch eine Aussage mir Röte in die Wangen zaubern? Er hat mich unfreiwillig auf sein Schiff mitgenommen. Oder war es doch Barbossas Schiff? Diese Schmerzen bringen mich noch um.
" Du bist dir doch hoffentlich bewusst, dass ich dich gerettet habe ".
" Was?".
" Glaubst du wirklich, Barbossa hätte dich aufgenommen? Schätzchen, ich mag vielleicht verrückt sein, aber du übertriffst wirklich alles ".
" Er hat mich aufgenommen. Ich war auf seinem Schiff und bin sein Crewmitglied, naja war. Außerdem war er meine letzte Hoffnung ".
Jack schaute mich entgeistert an, bevor er zur Tür ging. Er blieb dort eine Weile stehen, bevor er sich halbwegs zu mir umdrehte.
" Liebes, ich glaube, du hast zu viel Rum getrunken. Kuriere dich aus und dann sagst du mir, wo du Zuhause bist ".
Mit diesen Worten ließ er mich alleine. Fassungslos saß ich auf der Koje und fuhr mir durchs Haar. Dabei spürte ich eine Beule an meinem Hinterkopf. ' Ich muss den Mast ziemlich hart getroffen haben '. Doch rumsitzen und nachdenken bringt nichts. Ich muss Jack finden und der soll mich zurück zu Barbossa bringen. Oder besser wäre noch, wenn er mich einfach auf seine Abenteuer mitnimmt. Immerhin ist er ein Piratenfürst, genauso wie Barbossa. Und Jack hat bekanntlich vor niemandem Angst. Naja, zumindest behauptet er das. Auf jeden Fall darf ich nicht zurück. Ich will nicht mit leeren Händen vor meinen Eltern auftauchen, die sich bestimmt gerade tierische Sorgen machten. Es tat mir schon leid, sie einfach zurückgelassen zu haben. Aber es wird sich lohnen.
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Riches and Love - Fluch der Karibik
FanfictionAls Frau hat man es nicht leicht in einer Piratenwelt. Dani will beweisen, dass selbst Frauen Piraten werden können, und somit ihren Eltern helfen. Sie findet bei Hector Barbossa kurz Anschluss, bevor sie von Jack Sparrow gekippnet wird. Auf der Suc...