Chapter 29

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Geschrei ertönte und Kampfgeräusche ließen meinen Körper zusammenzucken. Sofort sprang ich auf und suchte mir einen Waffengürtel. 'Warum zum Teufel hat mich denn keiner geweckt?'. Mit schnellen Schritten eilte ich an Deck und lief dabei fast einem mir fremden Soldaten in die Arme. Er beeugte mich mit einem frechen Grinsen und leckte sich dabei die Lippen. Bevor er mich noch weiter mit seinen Augen ausziehen konnte, begab ich mich in Kampfposition und zog das Schwert hervor. Das riss den Mann aus den Gedanken und seine Miene wurde ernst. Wir kämpften uns durch die Menge, es schien nur uns beide zu geben. Ich wand meinen Trick an und schubste ihn richtung Rehling, wo er schlussendlich das Gleichgewicht verlor und ins Wasser fiel. Das gab mir die Chance, einen kurzen Blick auf die Flagge des Gegners zu werfen.

" Briten", sprach ich leise aus. Meine Augen huschten durch das Geschehen. Ich entdeckte Ragetti und Pintel, die ebenfalls kämpfen und Barbossa. Der hatte es mit zwei Briten zutun. Um nicht tatenlos dazustehen, lief ich zu ihm und dirigierte einen Gegner von ihm weg. Der schien für meinen Geschmack ziemlich geübt zu sein. Ich konnte ihn nicht zur Rehling drängen. Langsam verlor mein rechter Arm die Kraft zum Kämpfen. Es gab keine andere Möglichkeit. Ich musste es tun. Die Augen zusammengepresst, schnellte ich das Schwert hervor und mein Gegenüber gab einen lauten Schrei von sich. Am Liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten. Ich zog das Schwert zurück und hörte einen dumpfen Aufprall. Langsam öffnete ich beide Augen und erblickte den Briten in einer kleinen Blutlarche vor mir. ' Grundgütiger. Ich habe jemanden getötet'.

" Achtung!".

Ich drehte mich um und sah einen Briten auf mich zu rennen. Er war schon zu dicht, als das ich reagieren konnte. Versteinert blieb ich da und wartete auf den Moment. Doch ich spürte keinen Schmerzen. Stattdessen wurde ich von Ragetti nach hinten geschubst, der zwischen mir und dem Soldaten gesprungen ist. Die Beiden waren in einem nicht einfachen Kampf verwickelt, also suchte ich mir ein neues Opfer. Mein Blick glitt erneut zu Barbossa, der gegen den Offizier kämpfte. Als ich meine Augen weiterwandern ließ, erkannte ich hinten einen britischen Soldaten, der sich Barbossa gefährlich näherte. Ein Hinterhalt.

Sofort griff ich ein und bevor der Soldat Barbossa erreichen konnte, rammte ich die Klinge in seinen Bauch. Mit offenen Augen fiel der Brite auf einen Schlag um. Das war jetzt ein Reflex von mir gewesen. Es ließ mich immer noch mit Schock dastehen. Barbossa hatte den Offizier ebenfalls erledigt und drehte sich zu mir um. Mit einem kleinen Lächeln schlug er auf meine Schulter.

" Gut gemacht, Kamerad!".

" Keine Ursache, Captain!".

Es dauerte nicht lange, und der Kampf war zu Ende. Als die restlichen Soldaten bemerkt haben, dass ihr Anführer nicht mehr lebt, haben sie sich ins Wasser gestürzt. Wir raubten deren Schiff aus, fanden viel an Vorrat und Waffen und segelten weiter.

2 Tage später

Wir erreichten die Insel Illusion. Sie war von Neben umgeben und sah ziemlich düster aus - wie der reinste Urwald. Das erinnerte mich ziemlich an Tia Dalma. Ob sie wohl wusste, wo wir gerade waren? Mit Ragetti und Pintel an unserer Seite fuhren wir mit einem Beiboot zur Insel. Mir wurde mulmig zumute. Ich hatte das Gefühl, Stimmen würden aus den Tiefen der Bäume kommen. Ich kreuzte meine Arme und rieb meine kalte Haut.

Als wir ankamen, mussten wir über einige Steine gehen oder klettern. Diese Insel hatte keinen richtigen Strand. Der vordere Rand war überwiegend von Kieselsteinen bedeckt und darauf lagen Steine unterschiedlicher Größen - bestimmt aus der Eiszeit. Ich hielt meinen Knauf vom Schwert fest umschlungen und ließ meinen Adleraugen freies Spiel. Wir blieben dicht zusammen, als wir unter das Gestrüpp tauchten und tiefer in den Urwald gingen. Immer wieder flüsterten uns Stimmen etwas zu, was ich jedoch nicht entziffern konnte. Es bereitete mir ziemliche Angst. Ich spürte Ragettis Präsenz dicht hinter mir, und streckte meine Hand in seine Richtung aus. Als ich etwas Warmes fühlte, seine Hand, ergriff ich diese. Sofort merkte ich einen gewissen Druck, was mich lächeln und meine Sorgen für einen Moment vergessen ließ. Doch als hämisches Lachen zu hören war, zuckte ich zusammen und wäre fast stehengeblieben.

Riches and Love - Fluch der KaribikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt