Ich stand an einer Schlucht. Der Wind wehte kräftig durch mein goldbraunes schulterlanges Haar,welches vom Regen schon komplett nass war und mir in Strähnen ins Gesicht hing. Er trib mir kalteTränen in meine braunen Augen.
Ich schaute nach Unten. Der Boden war nicht mehr zu sehen. Neben mir spürte ich jemanden. Eine Silhouette näherte sich mir. Ich wollte mich gerade umdrehen um zu erkennen wer es war, da verlor ich das Gleichgewicht.
Wie in Zeitlupe fiel ich die tiefe Schlucht hinunter. Die Person die neben mir gestanden hatte versuchte mich aufzufangen, doch unsere Hände glitten aneinander vorbei, als ob sie garnicht da wären. Ich fiel und fiel und fiel. Es gab kein Ende, jedenfalls sah ich zu diesem Zeitpunkt noch keines. Ich spürte ein komisches Gefühl in meinem Körper. Mein Magen schien sich umzudrehen. Flog ich etwa?
Ich schrie so laut ich konnte, doch meiner Kehle entwich nicht ein einziger Ton. Ich sah nach unten. Unter mir war einfach nichts. Ein gähnendes schwarzes Loch.
Dann kam der Boden. Er kam plötzlich und ohne Vorwarnung. Ich sah ihn erst, als er einen halben Meter vor mir war. Es war zu spät um mich wegzugehen, oder mich abzufedern. Der Aufprall. Mein hoffnungsloses Geschrei endete abrupt. War ich jetzt tot? Ich konnte nichts mehr spüren , von bewegen mal ganz zu schweigen. Ich lag da einfach nur. Nicht genug Luft um zu leben, nicht genug tot um zu sterben.
Das Echo meiner Schreie hallte in meinen Gedanken wieder. Aber ich spürte, dass das noch nicht alles war. Irgendwas würde noch passieren. Etwas was ich nicht voraus sagen konnte. Etwas, von dem Menschen nichts verstanden. Auf einmal rüttelte man mich. Doch es war niemand da! Ich schreckte hoch und sah in das besorgte Gesicht meiner Mutter. Sie hatte mir einen kalten Lappen auf die Stirn gelegt. Die Tropfen rannten mein Gesicht herunter. Es war sehr erfrischend. Anscheinend hatte ich mein Gefühl zurück .Nein ich war nicht tot. Das hoffte ich zumindest. Aber dann wurde mir klar, dass meine Mutter unmöglich den Weg in meinen Traum gefunden haben konnte. Ein Traum? Tatsächlich, ich war wieder in meinem Zimmer und machte erneut die Augen zu.
Ich war sehr erleichtern aber ich hätte den Traum gerne noch zu Ende gesehen. Was wäre wohl passiert, wenn meine Mutter mich nicht geweckt hätte? Ich versuchte aufzustehen aber ein höllischer Schmerz machte es mir unmöglich.
Erst jetzt realisierte ich, dass ich nicht in meinem Bett sondern auf dem Boden lag. Ich war aus meinem Bett gefallen und anscheindend auf den Rücken, denn mir fiel das Atmen schwer. Doch es ging von Sekunde zu Sekunde besser. Und ich konnte auch schon langsam aufstehen.
Ich legte den Lappen beiseite und torkelte durch mein Zimmer. Ich versuchte gerade zu gehen und zwar so, dass ich mich der Öffentlichkeit zeigen konnte. Oder sollte ich vielleicht besser zuhause bleiben? Ich entschied mich für letzteres und sagte meiner Mutter bescheid, die den Direktor anrief. Sie brachte mir einen heißen Kakao, dann ging Sie zur Arbeit.
Nun war ich ganz alleine, denn mein Vater war schon längst weg, er legte besonders viel Wert auf Pünktlichkeit. Als ich den Kakao ausgetrunken hatte, setzte ich mich auf das graue Sofa in unserem Wohnzimmer und überdachte das Geschehene.
Es wirkte alles so real, als wäre es wirklich geschehen! Wer war bloß die Person die mit mir am Abgrund stand? Warum standen wir dort? Und es gab noch etwas, was mich irritierte. Dieses Gefühl von Fliegen im freien Fall und der plötzliche Aufprall. Ich hätte den Boden sehen müssen und zwar schon viel früher. Es war ja noch nicht einmal neblige gewesen. Es schien als fehle mir ein Puzzleteil zum Lösen dieses Rätsels. Aber wo ich auch suchte, ich fand es nicht.
Mein Kopf rauchte schon vom ganzen nachdenken, sodass ich es für besser hielt, den Gedanken beiseite zu schieben. Es gab ja auch noch andere interessante Themen auf dieser Welt. Doch es ließ mich nicht los. Egal was ich tat, ich musste immer wieder an die Person neben mir denken. Ich hatte ihr Gesicht nicht gesehen aber ich war mir sehr sicher, dass es ein Junge gewesen sein musste. Da kam ich doch noch von meinem Gedanken weg, denn als ich auf den Küchentisch blickte, sah ich einen Zettel.
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Moon Child- Undying Love
FantasyDas erste Buch der Child Reihe. Die Geschichte handelt von einem 14 Jahre alten Mädchen namens Luna. Zum Buchtitel: Luna-> la lune-> der Mond Moonchild_nono-> Moon-> Mond