Auf Wiedersehen

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[…er ging zum Haus und verschwand hinter der Tür…]

„Doch es ist wahr. Philipp sagt die Wahrheit."
sagte ich ihr als Antwort.

Sie schien mich zu verstehen denn sie nickte nur

„Verstehe."
Lena wollte gehen, doch ich hielt sie auf. Ich stand nun direkt vor ihr, auch wenn sie mich nicht sehen konnte.

„Was bist du?"
„Was meinst du damit"
„Du kannst meine Gedanken lesen und mich hören, wie ist das möglich?"
„Nunja. Es weiß niemand außer dir. Ich bin eigentlich auch schon tot. Aber ich wurde rausgeschmissen. Ich hatte eine zu schlechte Seele. Und jetzt bin ich hier. Du hast dich mit der Brut des Teufels angefreundet, dafür danke ich dir. Werde du bitte ein Engel und wache über mich. Denn ich muss auf ewig unter den Lebenden bleiben. Aber solange du da bist bin ich Lena, wenn du mich verlassen solltest nehme ich eine andere Gestalt an, dass du mich nicht finden kannst."

Dann ging auch sie ins Haus.

Ich verstand was sie sagen wollte. Ich sollte mich zum Engel ausbilden lassen.

Bald danach war die Klassenfahrt zuende.
Eine trübe Stimmung hatte sich bereits über die Klasse gelegt. Es war nicht mehr so fröhlich und bunt wie vor der Klassenfahrt und ein unendliches Schweigen erfüllte die Luft. Selbst Lena hatte ihr Lächeln verloren. Lena, die immer wie ein Sonnenschein schien, hatte eine riesige Regenwolke vor der Seele. Es blieb einfach so.

Der Alltag war wie früher und es hatte keine besonderen Einwirkungen auf das Leben aber es war trotzdem irgendwie anders. Philipp war auch anders. Er zog sich irgendwie zurück und starrte oft aus dem Fenster. Als würde er etwas suchen! Suchte er mich?

„Ich bin hier! Mach dir keine Sorgen um mich, macht euch alle keine Sorgen um mich, ich will das nicht, mir geht es gut!"
versuchte ich mit ihnen zu kommunizieren.

Es hatte schon einmal geklappt, aber nicht bei Philipp. Das bedrückte mich etwas denn ich hatte wirklich keine Mäkel an meinem Leben. Sie sollten doch nicht alle wegen mir ihr Leben wegwerfen! Es wäre doch viel besser, wenn das alles niemals geschehen wäre! Warum aber war es geschehen?

Hatten wir keinen Engel, der uns beschützte oder waren wir einfach nur zu schnell, sodass uns der Engel aus den Augen verlor? Ich setze mir als Ziel, dass ich Philipps und Lenas Schutzengel sein würde. Ein Schutzengel, auf den Verlass ist. Der einen nicht hängen lässt! Bald würde ich wieder auf die Erde kommen und zwar mit eigenem Körper und vielen Möglichkeiten meine engsten Freunde zu beschützen. Währenddessen saß Philipp im Klassenzimmer. Niemand war mehr da, außer Er. Er saß da, in sein Schweigen vertieft und ich hoffte insgeheim, dass irgendwer zu ihm herein kommen würde.

„Was ist es?"
Kam eine Stimme aus Türnähe.

Philipp drehte sich um und erblickte Lena.

„Ist es Luna?"

sie trat etwas näher an Philipp heran. Dieser blickte nicht auf.

„Ich glaube ihr geht es gut!"

Sie holte sich einen Stuhl und setzte sich neben Philipp.

„Ich glaube es nicht nur, ich bin mir da ganz sicher! Ich habe sie eben gehört, du nicht?"

Sie schaute Philipp fragend an. Dieser Blickte sie nun endlich an.

„Meinst du?"

Lena stand ruckartig auf:

„Ja, ganz sicher, lass uns nicht so hängen komm ihr geht es gut ich kann sozusagen... mit ihr reden also komm! Sie wird ein Engel!"

Lena war so voller Enthusiasmus wie nie zuvor.
Ich fragte mich, ob Philipp mich vermisste.

Ich hoffte es aber irgendwie auch nicht, denn ich wollte zwar, dass ich ihm nicht egal bin aber auch, dass er nicht mehr leben kann und sich abschottet. Ich würde ihm alles sagen, was passierte, was los war.

Am Anfang fühlte ich mich noch etwas unwohl als Seele. Ich traute mich nicht, Philipp wieder zu besuchen. Immerhin hatten wir uns nun ziemlich lange nicht mehr gesehen. Schließlich nahm ich dann aber den Mut zusammen und trat auf die Erde.

Langsam fing ich an mich mit den Flügeln aufzufangen. Die Flügel waren echt hübsch, so weiß und rein...

Ich hatte sie einfach, obwohl ich noch nicht einmal im Himmel war. Ich wollte vorher noch auf wiedersehen sagen.

Ich schaute nach unten. Dort waren vielerlei Menschen und ich fand es lustig, dass sie mich nicht sehen konnten. Sie konnten mich auch nicht anfassen oder Ähnliches.

Dann fand ich mich in bekannter Umgebung wieder. Mein Schulweg. Ich flog ihn entlang und landete langsam. Es war ein schönes Gefühl wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Ich wollte dieses Gefühl noch einmal erleben. Also ging ich den Weg entlang. Ab und zu ging ein Mensch durch mich hindurch ohne, dass ich es merkte. Ich erschrak immer etwas, war aber dann doch erleichtert, dass man mich nicht sehen konnte. Dabei wurde ich dann aber doch etwas traurig denn was, wenn Philipp mich auch nicht sehen konnte?
Es gab immer einen Grund auf die Erde zu fliegen und dieser Grund war auf beiden Seiten sichtbar. Ich lief. Bald schon war ich an der Schule angekommen.

Ich rannte zu meinem Klassenraum und schaute durch das Fenster hinein. Ich sah Mia, Lisa und Luisa, Johanna, Tina, Jannis, Felix, Leon, Maria, Hannah und Jana, die Beiden Emmas und noch viele mehr. Und mittendrin saß Philipp. Er war da. Sogar Frau Vyssler, unsere Lehrerin war anwesend.

Ich sah zu Philipp und dachte mir, wie schön es wäre, wenn er mich jetzt sehen würde und dann geschah es. Er schaute zu mir. Er machte große Augen, ein Lächeln huschte über sein Gesicht und er stand auf. Seine Lippen bewegten sich und immer mehr Augen richteten sich nach außen doch sie sahen mich nicht. Erst als sie Philipp in irgendeiner Weise berührten konnten sie mich sehen.
Sie öffneten die Fenster und begannen mit mir zu reden. Ich spürte wieder die altbekannte Stimmung, es war einfach zu schön, dass ich sie alle nach so langer Zeit wiedergesehen hatte. Ich hatte sogar Tränen in den Augen.

Ich ging etwas weiter, während die anderen auf ihre Pause warteten. Als es so weit war kam Philipp auf mich zu.
„Was ist mit deinem Traum?"
Woher wusste er davon?
„Lena hat es mir erzählt"
„Philipp, ich denke, dass hier ist erst der Anfang meiner Geschichte…"

Dann flog Ich zum ersten mal in den Himmel. Bald würde ich wiederkommen und dann wäre ich endlich ein echter Engel...

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Moon Child- Undying LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt