Herzklopfen

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[… Ich sah auf den Zettel und atmete nochmals tief durch…]

Meine Hand zitterte. Ich las mir den Brief noch einmal durch, bevor ich ihn endgültig abgeben würde.

An Philipp Körte

Wenn ich drei Wünsche hätte
Ganz egal was es auch ist
Bei einem kannst du sicher sein:
Dass du dann morgen bei mir bist.
Ich weiß, dass Menschen gehen müssen,
ich weiß, dass jeder Mensch mal stirbt
Wenn ich morgen nicht mehr da bin
Bist dus der in meinem Herzen sein wird.

(So ist es wenn man Menschen sagt, dass man sie wirklich gerne mag❤)
Luna Norea

Ich brachte Lena dazu, mit mir auf den Gang zu gehen, denn alleine traute ich mich das nicht. Ich sah gerade noch den Freund von Philipp in sein eigenes Zimmer huschen, dann ging ich endgültig zu ihm hin. Ich ging ganz langsam und schaute andauern zu Lena zurück. Diese schaute mich an und machte eine Geste, die nur

„Jetzt mach schon!"

bedeuten konnte. Ich war sehr unsicher und tastete mich auf wackeligen Knien vorwärts. Philipps Zimmer war am Ende des Ganges und der Gang war lang! Es schien wie eine Ewigkeit. Der Gang schien nie zu enden. Irgendwann blieb Lena stehen und schickte mich allein nach vorne. Ich ging an einer Tür vorbei und an der nächsten... bis ich an Philipps Zimmer angekommen war.

Doch auch hier rätselte ich. Ich hatte mir gar keine Gedanken darüber gemacht, wie ich ihm den Zettel geben sollte! Ich konnte sie ihm nicht persönlich geben, wie viel dabei einfach schief gehen konnte! Ich hatte ohne, dass Lena es mitbekommen hatte meine Handynummer auf den Zettel geschrieben und somit gehofft, dass Philipp mich vielleicht anrufen würde. Ich atmete noch einmal tief durch, dann horchte ich an der Tür. Ich hörte nichts außer dem knuspern irgendeines Essens, ich schätzte Chips. Ich glitt mit meinem Ohr an der Tür hinab, knarzte aber leider etwas an der Tür. Das Chips knuspern endete abrupt. Ich hielt den Atem an. Ich hörte Schritte und dachte mir, jetzt oder nie! Und schob den Zettel unter der Tür durch, dann lief ich weg, riss Lena mit mir, die gar nicht wusste, was passiert war und rannte ins Zimmer. Bald darauf kamen Mia, Nelly und Hannah ins Zimmer.

„Wo wart ihr?"
fragte uns Mia.

„Wir haben alles nach euch abgesucht, außer den Jungstrakt, wir hofften euch NICHT dort zu finden"
schloss Nelly an.

„Wir waren auf Klo"
log Lena.

Sie wirkte dabei so ehrlich und gelassen, als hätte sie alle ihre kleinsten Reflexe, komplett unter Kontrolle.

„Da waren wir auch wir waren direkt als zweites da!"

„Wir sind dahin gegangen, dann seid ihr wahrscheinlich gekommen, habt zuerst im Chill Raum nachgesehen, wir sind zurückgekommen und ihr habt danach erst auf dem Klo nach uns gesucht."

„So könnte es gewesen sein, wir waren wirklich als erstes im Chill Raum. Woher wusstest du das?"

„Raten. Das schien mir am offensichtlichsten!"

Mit der Erklärung schienen die drei zufrieden zu sein.Mir war vorher schon aufgefallen, dass Lena fast wie eine Wahrsagerin wirkte. Es war noch gar nicht lange hergewesen als sie erraten hatte, wer mein Schwarm war! Irgendetwas war komisch anLena aber sie wollte nicht darüber reden. Warum nicht? Schließlich wusste sie auch mein allergrößtes Geheimnis! Ich wollte mich nicht länger damit beschäftigen, denn mir fiel Philipp wieder ein. Ich holte mein Handy heraus und schaute auf das Display. Es war noch keine Nachricht eingetroffen aber auch nur einen Moment später fing es an zu vibrieren. Ich entschuldigte mich und rannte so schnell ich konnte auf die Toilette. Dort schloss ich mich ein und nahm den Anruf entgegen. Tatsächlich war es Philipps Nummer, diese konnte ich schon länger auswendig.

Mit zittrigen Fingern drückte ich auf das Symbol mit dem grünen Hörer und wischte es leicht zur Seite.

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Moon Child- Undying LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt